Hamburg. Psychische Belastungen und Lernrückstände: Die Pandemie zog nicht folgenlos an Hamburgs Schülern vorbei. Die FDP fordert deshalb mehr Geld.

Die FDP-Bürgerschaftsabgeordnete Anna von Treuenfels-Frowein wirft Schulsenator Ties Rabe (SPD) und Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) vor, nicht genug Geld bereitzustellen, um die Folgen der Corona-Pandemie an Schulen und Hochschulen zu überwinden.

„Umfragen bestätigen, dass große Teile der Schülerschaft und um die zehn Prozent der Hochschüler mit Lernrückständen und zum Teil erheblichen psychischen Belastungen zu kämpfen haben“, sagt die Liberale.

FDP: Mehr Geld für Überwindung der Pandemiefolgen an Schulen

Dem intensiv entgegenzuwirken sei die Aufgabe von Rabe und Fegebank. „Leider nehmen beide die Corona-Bewältigung nicht ernst: Ein paar Dutzend mehr Sozialarbeiter, viel zu wenig Geld von der Schulbehörde und praktisch keine Unterstützung für die Gymnasien sind schwache Angebote an die mehr als 200.000 Schülerinnen und Schüler“, sagt die FDP-Abgeordnete. Nur an wenigen Hochschulen gebe es Unterstützungsangebote für Studierende.

Die Stadt stellt wie berichtet ein Förderpaket von 34 Millionen Euro bereit, um Lernrückstände und psychische Probleme bei Schülerinnen und Schülern zu überwinden. Davon sind 26 Millionen Euro für zusätzliche Förderkurse und Lernangebote in den Ferien vorgesehen. Acht Millionen Euro fließen in Unterstützungsangebote bei sozialen und psychischen Problemen. So sollen 20 zusätzliche Psychologen insbesondere bei den regionalen Bildungs- und Beratungsstellen (ReBBZ) eingestellt werden.

Zu wenig Zeit für psychisch belastete Schüler

Die Beratungslehrer an Gymnasien werden laut der Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage der FDP-Abgeordneten um zwei Unterrichtsstunden pro Woche entlastet, um sich stärker der Beratung psychisch belasteter Schüler zu widmen. Treuenfels-Frowein kritisiert das als deutlich zu wenig.

Außerdem teilt der Senat mit, dass sich die Zahl der an Schulen tätigen Sozialpädagogen von 650 (2020) auf 695 (2022) erhöht habe. Allerdings bleibt offen, in welchem Umfang Sozialpädagogen zur Bekämpfung der Pandemiefolgen eingestellt worden sind. „Der Schulsenator wollte von März 2022 an weitere finanzielle Mittel zur Verfügung stellen. Ich erwarte, dass es sich hier um einen signifikanten Betrag handelt, weil der erhebliche Nachhol- und Betreuungsbedarf sonst nicht zu leisten sein wird“, sagt Treuenfels-Frowein.

Zentrale Vorgaben für den Einsatz etwa von Sozialpädagogen an den Hochschulen gibt es nicht. „Die Planung erfolgt bedarfsgerecht in eigener Verantwortung der Hochschulen“, schreibt der Senat in seiner Antwort auf eine weitere Anfrage der FDP-Abgeordneten. An der Hochschule für Angewandte Wissenschaften wurde danach eine zusätzliche Stelle eingerichtet, an der Universität wurde die psychologische Beratungsstelle um zwei Stellen verstärkt.