Hamburg. Hamburg hat die meisten Corona-Maßnahmen beendet – und gleichzeitig die tägliche Meldung der Infektionszahlen eingestellt.
Rund vier Wochen nach fast allen anderen Bundesländern ist auch in Hamburg die Maskenpflicht im Einzelhandel und in anderen Innenräumen mit Publikumsverkehr passé. Auch für Tanzveranstaltungen sieht die neue Corona-Eindämmungsverordnung des rot-grünen Senats, die am Sonnabend um 0.00 Uhr in Kraft trat, keine Zugangsbeschränkungen mehr vor. Lediglich in Bussen und Bahnen sowie in Kliniken und anderen Einrichtungen, in denen besonders schutzbedürftige Menschen untergebracht sind, müssen noch Masken getragen werden.
Während die meisten Corona-Maßnahmen in anderen Bundesländern schon zum 1. April ausgelaufen waren, hatten Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern von der sogenannten Hotspot-Regel im Infektionsschutzgesetz Gebrauch gemacht und die Maßnahmen um vier Wochen verlängert. In Mecklenburg-Vorpommern hatte das Oberverwaltungsgericht die Regelung bereits in der vergangenen Woche gekippt.
Corona Hamburg: Inzidenz sinkt – tägliche Infektionszahlen entfallen
Am Sonnabend hat die Sozialbehörde 1585 Neuinfektionen gemeldet, das sind deutlich weniger als am Freitag (3530) und als vor einer Woche (3662). Die Inzidenz sinkt entsprechend erneut von 1176 auf 1067,0, und liegt nun damit auch unter dem Niveau der Vorwoche, als sie mit 1094,5 angegeben worden war.
Die Lage in den Krankenhäusern der Stadt gibt ebenfalls keinen Anlass zur Sorge: 321 Menschen werden stationär behandelt, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden, die Zahl der schweren Fälle auf den Intensivstationen liegt unverändert bei 26.
Die Zahl der Toten im Zusammenhang mit dem Virus steigt allerdings erneut: Zwei weitere Todesfälle lassen die Gesamtzahl seit Pandemiebeginn auf 2526 steigen. Mit dem Inkrafttreten der neuen, deutlich gelockerten Regeln entfällt auch die tägliche Meldung der Infektionszahlen. Seit Mai wird die Stadt nur noch einmal wöchentlich am Dienstag eine Aktualisierung zur Inzidenz und der Auslastung der Krankenhäuser veröffentlichen.
Corona Hamburg: Leonhard mahnt zur Vorsicht
Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) mahnte zur Vorsicht. Zwar befinde man sich angesichts einer hohen Geimpften- und Genesenen-Quote am Übergang zu einer neuen Phase der Pandemieeindämmung. „Aber wenn einem danach ist, eine Maske zu tragen, ist das sicher nicht falsch.“ Das gelte auch für sie persönlich: „Wenn ich einkaufen gehe, werde ich in nächster Zeit auf jeden Fall noch eine Maske tragen, zumindest solange wir noch dieses durchwachsene Wetter und so hohe Infektionszahlen haben.“
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Laut Behörde gilt weiterhin: Bei einem positiven Schnelltest muss man sich selbst isolieren und einen PCR-Test durchführen lassen. Fällt er positiv aus, muss man sich aktuell für zehn Tage in Isolation begeben.
Die Dauer der Isolation soll nach dem Willen der Gesundheitsminister von Bund und Ländern überarbeitet werden. Voraussichtlich in der kommenden Woche solle die Änderung erfolgen, sagte Leonhard. Wenn es keine bundeseinheitliche Regelung geben sollte, werde Hamburg die 5-Tage-Frist zusammen mit Schleswig-Holstein und Niedersachsen umsetzen - „schon, damit bei dem häufig grenzüberschreitenden Alltag der Norddeutschen nicht dies- und jenseits einer Landesgrenze unterschiedliches Recht gilt.“