Hamburg. Königs-, Esels- und Humboldtpinguine leben im Tierpark Hagenbeck: Warum trotz Brutzeit royaler Nachwuchs in Hamburg ausgeschlossen ist.
Es gibt Feiertage für Bier, das Tragen von Jogginghosen und Handtüchern, den Purzelbaum und Radiergummis: Da wirkt ein Welttag des Pinguins regelrecht konservativ. Zumal der 25. April sogar einen zoologischen Hintergrund hat. Immer an diesem Tag, so will es die Historie des seit 2008 begangenen Ehrentags des flugunfähigen Federviehs, beginnen die Adeliepinguine den Marsch zu ihren Brutplätzen.
Diese spezielle Art gibt es im Tierpark Hagenbeck in Hamburg zwar nicht zu sehen, dafür aber insgesamt mehr als 80 Exemplare: 42 Esels-, 32 Humboldt- und sieben Königspinguine. Zwei Gruppen sind dem Welt-Pinguin-Tag angemessen gerade schwer mit Nest- und Brutaktivitäten beschäftigt, heißt es am Montag von Hagenbeck. Vier Humboldt-Paare brüten bereits, und diverse Eselspinguine behindern sich gegenseitig beim Nestbau, indem sie einander die schönsten Kiesel aus den liebevoll zusammengestellten Steinnestern stehlen.
Tierpark Hamburg: Warum Hagenbecks Königspinguine keinen Nachwuchs bekommen
Bloß das royale Geflügel hat nichts mit Nachwuchs am Hut. Warum, das ist schnell erklärt: Es handelt sich um eine sogenannte Bachelorgruppe; alle Hamburger Königspinguine sind männliche Tiere.
Adriane Prahl, Zootierärztin bei Hagenbeck, erklärt, dass es aber nicht nur darum gehe, Werbung für die Hamburger Pinguine zu machen: „Wir möchten den Welt-Pinguin-Tag dazu nutzen, auf die 18 verschiedenen Pinguinarten aufmerksam zu machen, von denen rund die Hälfte gefährdet ist.“ Bedroht werden die possierlichen Wasservögel durch ihren im Wortsinn zusammenschmelzenden Lebensraum ebenso wie durch die Überfischung der Meere und die fortschreitende Umweltverschmutzung.
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Allein der weltweite Bestand der in Hamburg zwangsweise zölibatären Königspinguine könnte sich weltweit bis zum Ende des Jahrhunderts um 70 Prozent reduziert haben. Umso wichtiger sei es, dass Zoos und Tierparks darauf vorbereitet seien, "Populationen wenigstens in menschlicher Obhut erhalten zu können", sagt Guido Westhoff, Zoologischer Direktor bei Hagenbeck.