Hamburg. Was für einen Einfluss haben steigende Temperaturen auf die Böden? Ein interdisziplinäres Projekt soll dies nun untersuchen.
Die Humusauflage gilt als der Dreh- und Angelpunkt des Ökosystems Wald, an dem organisches Material, Nährstoffe, Wasser und Gase gespeichert, absorbiert und umgewandelt werden. Viele Prozesse, die ausschlaggebend für die Eigenschaften des gesamten Bodens oder sogar des Ökosystems sind, laufen in der Humusauflage ab. Gleichzeitig reagiert sie besonders empfindlich auf klimatische Veränderungen.
Forschungsgruppe erhält 4,8 Millionen Euro
Eine neue Forschungsgruppe der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) untersucht nun unter Beteiligung der Universität Hamburg die Auswirkungen des Klimawandels mit seinen steigenden Temperaturen auf die Funktionsweise der Humusauflage von Wäldern. Dabei wird die Gruppe ab Juli für zunächst vier Jahre von der DFG mit insgesamt 4,8 Millionen Euro unterstützt.
Unter dem Motto „Humusauflage: Funktionsweise, Dynamik und Vulnerabilität im Wandel“ schließen sich zwölf verschiedene internationale Forschungsprojekte zu einem gemeinsamen Vorhaben zusammen. Das Ziel des Gesamtprojektes ist es, die Vulnerabilität der Humusauflage und der mit ihr verbundenen Dienstleistungen von Wäldern im Klimawandel genauer vorhersagen zu können.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit zu Waldböden
„Die Förderung ermöglicht uns die Fortsetzung einer großartigen interdisziplinären Zusammenarbeit zu Waldböden“, sagt Heisenberg-Professorin Ina Meier vom Fachbereich Biologie der Universität Hamburg und Mitantragstellerin. Im Rahmen des Projekts werden Qualifizierungs- und Forschungsmöglichkeiten für zwölf Promovierende sowie eine Koordinationsstelle geschaffen.
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Das Forschungsteam wird in zwölf Buchenmischwäldern in Deutschland und der Schweiz den Einfluss von Nährstoffgehalt und Klimaerwärmung auf die Funktionen und Dienstleistungen der Humusauflage beobachtend und experimentell untersuchen. Ein besonderer Fokus der Forschungsgruppe liegt auf dem Vergleich der Humusauflage bei unterschiedlich mykorrhizierten Baumarten, also Bäumen, bei denen die Wurzeln eine Symbiose mit Pilzen eingegangen sind.
Sprecherin der Forschungsgruppe ist Prof. Dr. Friederike Lang von der Universität Freiburg. Beteiligt sind auch die Universitäten Göttingen und Kopenhagen, die Technische Universität München, das Imperial College London, die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft, das Helmholtz-Zentrum München, das Thünen-Institut für Waldökosysteme, die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Freiburg und die Royal Botanic Gardens Kew.