Hamburg. Der Senat hat einen neuen Tarif beschlossen – und reagiert damit auch auf die gestiegenen Spritpreise. Was Kunden wissen müssen.

Taxifahren in Hamburg wird teurer. Die Grundgebühr in der viel genutzten Zeit montags bis freitags von 7 bis 10 Uhr und von 16 bis 19 Uhr kostet zukünftig 5 Euro statt wie bisher 4,20 Euro. In der Nebenverkehrszeit erhöht sich die Grundgebühr um 40 Cent von 3,50 Euro auf 3,90 Euro. Auch die Kilometerpreise werden jeweils leicht angehoben. Sie steigen jeweils um 20 Cent pro Kilometer. Wenn Taxen warten müssen, wurden bisher 30 Euro Wartegeld pro Stunde fällig, künftig sollen es 36 Euro sein. Die neuen Tarife gelten ab Mittwoch, 1. Juni.

Taxifahren in Hamburg wird teurer – auch neue Festpreise

Zusätzlich zum bisherigen Festpreis für eine Strecke von bis zu zwölf Kilometern (bisher 30 Euro, neu 33 Euro) wird ein zweiter Festpreis von 50 Euro für eine Strecke von bis zu 22 Kilometern eingeführt, teilt der Senat mit. Damit könnten beispielsweise Fahrten vom Kreuzfahrtterminal Steinwerder zum Flughafen pauschal angeboten und eingepreist werden. Fahrgäste, die eine längere Strecke fahren wollen und sich Preissicherheit wünschen, könnten dafür die Festpreise nutzen.

Neu eingeführt wird ein Zuschlag von acht Euro für die Mitnahme von Fahrrädern. Der Zuschlag für Großraumtaxen, beispielsweise bei der Fahrtenbestellung für die Mitnahme sperrigen Gepäcks, oder für die Nutzung von Großraumtaxen bei Fahrten mit mehr als vier Fahrgästen, beträgt ebenfalls 8 Euro.

Die Taxipreise in Hamburg steigen deutlich, der Senat hat einen neuen Tarif beschlossen (Archivbild).
Die Taxipreise in Hamburg steigen deutlich, der Senat hat einen neuen Tarif beschlossen (Archivbild). © picture alliance / dpa / Daniel Bockwoldt

Taxenfahrerinnen und -fahrer müssen in Zukunft bargeldlose Zahlungen annehmen, wenn die entsprechenden Geräte im Wagen vorhanden sind. Wird dies trotzdem verweigert, ist das ab Juni eine Ordnungswidrigkeit.

Taxifahren in Hamburg: Tarife erstmals seit fünf Jahren erhöht

Mit den neuen Tarifen würden die Fahrpreise zum ersten Mal seit fünf Jahren angepasst, argumentiert die rot-grüne Landesregierung. Die Neuregelungen sollten die Funktions- und Zukunftsfähigkeit des Taxengewerbes sichern helfen. Auch durch die Konkurrenz anderer Anbieter ist die Zahl der Hamburger Taxen in den vergangenen Jahren beständig zurückgegangen – allein seit 2020 um 500 Taxen auf jetzt rund 2700 Fahrzeuge.

Gleichzeitig trieben die gestiegenen Treibstoffpreise und die Erhöhungen des gesetzlichen Mindestlohns die Betriebskosten in die Höhe. Zur Sicherung des wirtschaftlichen Betriebs und der Zahlung fairer Löhne für die Fahrer sei die Anhebung der Tarife deshalb notwendig, so der Senat.