Hamburg. Hamburgs Finanzsenator sollte zu den Cum-Ex-Geschäften der Warburg-Bank aussagen. Der Auftritt war mit Spannung erwartet worden.

Eigentlich sollte Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) am Freitag im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss (PUA) der Bürgerschaft zu den Cum-ex-Geschäften der Warburg-Bank aussagen. Zwar war der 47-Jährige zur Zeit der betreffenden Deals und der späteren Entscheidungen der Finanzbehörden noch gar nicht im Amt (das ist er seit 2018), doch da das Thema auch später noch eine Rolle spielte, wurde sein Auftritt mit Spannung erwartet.

Doch daraus wird erst mal nichts: Dressel hat sich am Donnerstagabend bei einem Sturz auf dem Weg von der U-Bahn-Station Volksdorf zu seinem Auto die Kniescheibe gebrochen und musste ins Krankenhaus. Mittlerweile konnte er zwar wieder nach Hause, muss jedoch eine Schiene tragen und sein Bein ruhigstellen. Die Entscheidung, ob er operiert werden muss, steht noch aus.

Cum-Ex: Dressel muss PUA-Aussage nach Unfall absagen

An der PUA-Sitzung, die am Freitag um 14 Uhr im Rathaus beginnt, kann er daher nicht teilnehmen – was für den Senator ärgerlich ist, denn es wäre die erste Gelegenheit gewesen, sich öffentlich und weitgehend ohne Rücksicht auf das Steuergeheimnis zu dem Fall zu äußern.

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In der Regel werden Zeugen im Untersuchungsausschuss von den Warburg-Anwälten vom Steuergeheimnis befreit – aber eben nur für die Dauer der Sitzung. Nach einem neuen Termin für Dressels Befragung wird daher nun gesucht. Die bevorstehende Sitzung, zu der noch weitere Zeugen geladen sind, findet dennoch statt.

Auch Katja Suding brach sich schon die Kniescheibe

Dressel ist übrigens nicht der erste Hamburger Spitzenpolitiker, der sich so eine schwere Verletzung zugezogen hat. Auch die damalige FDP-Landes- und Fraktionsvorsitzende Katja Suding hatte sich 2016 die Kniescheibe gebrochen – und war danach noch wochenlang an Krücken gelaufen.

Suding, die der Politik inzwischen den Rücken gekehrt hat, war während eines Urlaubs in Malente (Kreis Ostholstein) mit dem Motorroller verunglückt und daraufhin im Hamburger Marienkrankenhaus operiert worden.