Hamburg. Mit neuer, gemeinsamer Strategie sollen “Kultur und Tourismus erstmals gemeinsam“ Interesse an der Stadt wecken, so Senator Brosda.
Wie lässt sich die nationale und internationale Bekanntheit Hamburgs als touristisch attraktive Kulturmetropole steigern? Mit dieser Zielsetzung haben die Kultur- und die Wirtschaftsbehörde in Zusammenarbeit mit der Hamburg Tourismus GmbH (HHT) eine „Kulturtourismusstrategie für Hamburg“ entwickelt, die am Dienstag vorgestellt wurde.
Kulturschaffende und Tourismusbetriebe hätten aufgrund der Corona-Pandemie zwei Jahre in Folge massivste Umsatzeinbußen hinnehmen müssen, sagte Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos). Im Jahr 2021 sei im Vergleich zu 2019 die Hälfte des Tourismus in Hamburg eingebrochen. Künftig soll es gelingen, die Anzahl kulturell interessierter Besucherinnen und Besucher zu erhöhen. „Das kulturtouristische Angebot einer Stadt ist einer der wichtigsten Gründe für die Reiseentscheidung“, betonte Westhagemann.
Elbphilharmonie, Musicals und Hafen: So soll Hamburgs Kultur Touristen locken
Hafen, Elbphilharmonie, Musicals – das sind laut einer 2019 von der HHT in Auftrag gegebenen Befragung die meistgenannten kulturellen Angebote, die Städtereisende und Tagesausflügler mit Hamburg verbinden. Durch die Eröffnung der Elbphilharmonie im Januar 2017 habe Hamburg einen „massiven Impuls“ bekommen, der dazu geführt habe, dass mehr Aufmerksamkeit auf das schon vorhandene, vielfältige Kulturangebot gestrahlt hat, sagte HHT-Chef Michael Otremba. „Deswegen wird es darum gehen, die Aspekte in den Vordergrund zu stellen, die eine Strahlkraft haben und international wirken können.“
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Die Strategie zielt darauf ab, diese „klassischen Reisetreiber“ zu nutzen, um auf weniger bekannte Kulturangebote und -einrichtungen aufmerksam zu machen. So zum Beispiel auf Museen und Ausstellungen, die laut der Befragung bei Städtereisenden generell besonders beliebt sind. „Erstmals machen sich Kultur und Tourismus jetzt gemeinsam auf den Weg, um Touristinnen und Touristen gezielt über die Kulturstadt Hamburg zu informieren und Interesse für das Kulturangebot vor Ort zu wecken“, so Kultursenator Carsten Brosda (SPD).
Hamburg soll einen Kultur-Stadtplan bekommen
Auch die Hamburger Kultureinrichtungen schätzten das touristische Potenzial als hoch ein. So stuften rund 80 Prozent der Einrichtungen, die im Zuge der Erarbeitung der Strategie befragt wurden, Touristen als relevante bis sehr relevante Zielgruppe für ihr Haus ein. Unterschieden wurde auch nach Erstbesuchern, für die Sehenswürdigkeiten eine größere Rolle spielen als für Wiederholungsbesucher, bei denen Events und Kulturveranstaltungen im Mittelpunkt ihrer Reise stehen.
In einem der nächsten Schritte soll nun unter anderem ein Kulturstadtplan entwickelt werden, der Touristinnen und Touristen die kulturellen Highlights der Stadt aufzeigt. HHT-Chef Otremba sagt: „Mit dieser gemeinsamen Strategie machen wir deutlich, dass Kultur eines der zentralen Felder für uns ist, und zwar in seiner gesamten Breite.“