Hamburg. Ein Brief von Stefanie von Berg (Grüne) sorgte für Unmut bei den Feuerbauern. Diese lenken zwar ein, aber es gibt noch keine Einigung.

Im Wirrwarr um die traditionellen Osterfeuer am Elbufer wurde hinter den Kulissen hart um einen Kompromiss gerungen. Am Sonntagabend versammelten sich Vertreter der vier großen Blankeneser Traditionsveranstaltungen im Vereinsheim eines Segelclubs am Strandweg. Das Ergebnis: Die Feuerbauer haben nach einem neuerlichen Streit eingelenkt, die Feuer können stattfinden.

Das Bezirksamt Altona widersprach dieser Darstellung allerdings am Montagnachmittag. So sei zwar nun eine Rückmeldung der Feuerbauer eingegangen. Aber: "Daraus ergeben sich für das Amt noch offene Fragen, so dass eine Einigung der beiden Parteien mit dem heutigen Tag noch nicht erzielt und damit die Voraussetzung zur Durchführung der Osterfeuer ebenfalls noch nicht geschaffen wurde", heißt es in der Stellungnahme des Bezirksamtes.

Konkret seien an dem als "Konsenspapier" beschriebenen Entwurf des Bezirksamtes wieder "einige Änderungen" durch die Feuerbauer vorgenommen worden, bevor diese das Dokument unterzeichneten. Diese Änderungen müssten nun wiederrum durch das Bezirksamt erst überprüft werden, bevor die Einigung wirklich feststehe. Ein Sprecher betonte aber, dass die Verhandlungen über einen Kompromiss andauerten.

Blankenese: Osterfeuer-Kompromiss deutete sich intern an

Der Streitpunkt bei dem Treffen der Feuerbauer war zuvor: Wie soll auf eine aktuelle Mail der Altonaer Bezirksamtsleiterin Stefanie von Berg (Grüne) reagiert werden? Dieses Schreiben hatte die Feuerbauer in Wallung gebracht. Mancher betrachtete einen mühsam austarierten Kompromiss als hinfällig – und das Brauchtum in knapp zwei Wochen in Gefahr.

Vertreter der freiwilligen Feuerwehren schwiegen offiziell. Es herrschte Unverständnis, warum so kurzfristig Handlungsbedarf bestehe. Bis zum heutigen Montag sollte das Papier von Donnerstag unterschrieben zurückgeschickt werden. „Ein solches Vorgehen ist unschön“, meinte der engagierte Blankeneser Feuerbauer Dr. Walter Scheuerl. „Um es sehr freundlich zu formulieren.“

Intern deutete sich ein Kompromiss an, um das Volksvergnügen am Ostersonnabend nicht ausfallen zu lassen. Man könnte Formulierungen ändern, so ein Vorschlag, und letztlich unterschreiben. Denkbar sei zudem, eine Zustimmung zeitlich zu begrenzen.

Am Sonntagabend wurde dann auch beschlossen, das Papier mit kleinen Änderungen zu unterschreiben, sodass die traditionsreichen Feuer am Elbstrand entzündet werden können.

Blankenese: CDU-Fraktionschef steht hinter von Berg

Altonas Bezirksamtsleiterin hatte zuvor noch Rückendeckung aus der Politik bekommen. CDU-Fraktionschef Sven Hielscher sagte: „Es ist doch klar, dass die Behörde Vorsichtsmaßnahmen ergreifen muss.“ Rettungsgassen und Fluchtwege seien selbstverständlich. Es sei Stefanie von Bergs Aufgabe, die Einhaltung von Regeln zu verlangen, meinte der CDU-Politiker.