Hamburg. Die Situation entspannt sich auch durch das Weiterleiten von Ankommenden. Altes Hotel in der City wird zur Unterkunft umfunktioniert.

Im 2021 aufgegebenen Sofitel am Alten Wall soll in den kommenden Tagen eine Unterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine eröffnen. Wie die Behörde für Inneres und Sport am Sonntag mitteilte, haben die Vorbereitungen in den mehr als 200 Hotelzimmern bereits begonnen. Bis zu 800 Personen sollen in den Räumen unterkommen können. Das Gebäude sei vor allem für Familien geeignet und soll zunächst für ein Jahr zur Unterbringung von Geflüchteten genutzt werden.

„Es stehen auch Räume für soziale Projekte, ehrenamtliches Engagement sowie für Wäscheräume zur Verfügung“, so die Behörde in einer Mitteilung. Auftraggeber ist das Sozialunternehmen Fördern & Wohnen, betrieben wird die Unterbringung vom Cateringunternehmen Rolling Taste. Wer sich dort ehrenamtlich engagieren möchte, kann sich an personal@rollingtaste.de wenden.

Krieg in der Ukraine: Immer weniger Geflüchtete

Unterdessen kommen mittlerweile deutlich weniger Ukrainer in Hamburg an als in der vergangenen Wochen. Waren es zuvor um die 1000 Geflüchtete täglich, wurden am Freitag und Sonnabend nur jeweils rund 500 gezählt. Das führe zu einer deutlichen Entspannung an den Registrierungsstellen – ebenso wie das neu etablierte Online-Terminvergabe-Verfahren, durch das bislang rund 2000 Termine vergeben wurden.

Beim Besuch des Ankunftszen­trum in Rahlstedt dankten Bürgermeister Peter Tschentscher und Innensenator Andy Grote (beide SPD) allen Mitarbeitenden – auch den ehrenamtlichen Helfern und Dolmetschern. Mehr als 15.000 Geflüchtete seien mittlerweile in Hamburg angekommen, 7000 Plätze habe die Stadt in Kürze aufbauen können, so Tschentscher. „Es war sehr anspruchsvoll, das alles zu bewältigen. Vielen Dank allen, die in Wochenend- und Nachtarbeit dabei mitgeholfen haben.“

Krieg in der Ukraine: "Atempause“ für Hamburg

Jetzt gebe es „eine kleine Atempause“, ergänze Grote. Etwa 10.000 der Flüchtlinge seien registriert, rund 7000 würden die Nacht in städtischen Einrichtungen wie den Messehallen verbringen, 3000 konnten in längerfristige Unterkünfte vermittelt werden.

Zudem seien über 7000 Aufenthaltstitel mit Arbeitserlaubnis erteilt und 2000 Ankommende in andere Bundesländer verteilt worden. „Das alles gibt uns die Luft, uns den Ankommenden in angemessener Weise zuzuwenden“, so der Senator. Doch die Zahl der Geflüchteten könne wieder steigen.