Hamburg. Laut Innenbehörde übersteigt Zahl der Ankommenden die Registrierung. In der Stadt herrscht weiterhin eine hohe Hilfsbereitschaft.

Die Zahl der Menschen, die vor der russischen Invasion aus der Ukraine nach Hamburg flüchten, steigt weiter. Am Dienstag wurden laut Innenbehörde insgesamt 856 Schutzsuchende registriert. 437 von ihnen registrierten sich im Ankunftszentrum in Rahlstedt, 419 wurden beim Amt für Migration an der Hammer Straße registriert. Damit steigt die Zahl der Menschen, die sich bislang registriert haben, auf 6703.

Nach wie vor übersteigt die Zahl der Geflüchteten, die in Hamburg ankommen, jedoch die Zahl der Registrierungen. So seien am Dienstag insgesamt 1055 Ankünfte verzeichnet worden. Damit steigt die Zahl der Menschen, die zu einer der beiden Registrierungsstellen gekommen sind, auf rund 13.200. Die Gesamtzahl der in Hamburg Schutzsuchenden schätzt die Innenbehörde nun auf zwischen 15.000 und 16.000 Menschen.

Ukraine-Krieg: Über 15.000 Geflüchtete in Hamburg

„Wir haben nach wie vor einen hohen Zulauf“, sagte ein Sprecher der Behörde dem Abendblatt. „Eine Versorgung mit Kalt- und Heißgetränken sowie Snacks wird durch Hilfsorganisationen vor Ort zur Verfügung gestellt.“ Das Online-Terminvergabesystem befinde sich derzeit in der Testabnahme und soll wie geplant in den nächsten Tagen an den Start gehen.

„Wir sind in einer – wahrscheinlich auch irgendwann rückblickend – historisch zu nennenden Ausnahmesituation“, sagte Innensenator Andy Grote (SPD). Gleichzeitig erlebe die Stadt etwas sehr Außergewöhnliches. „Wir begegnen dem unmenschlichen Angriff auf die Ukraine mit einer unglaublichen Welle von Menschlichkeit.“ Die ganze Stadt bringe eine enorme Kraft auf, um die Menschen in Hamburg bestmöglich zu versorgen. Das sei eine riesige Leistung, die über das hinausgehe, „was wir in der Flüchtlingskrise 2015/2016 erlebt haben“, so Grote.

Seit Sonnabend: Geflüchtete auf Bundesländer verteilt

Wohnungsvermieter und Unternehmen würden der Stadt belegbare Unterkünfte anbieten, hinzu kämen zahlreiche private Unterkunftsgeber. Hamburger Hotels hätten zudem rund 700 Zimmer angeboten. In den Flüchtlingsunterkünften standen am Tag des Kriegsbeginns in der Ukraine rund 30.000 Plätze zur Verfügung, mit Stand 14. März lag die Zahl bei rund 35.000, bis Ende März sollen mehrere Tausend weitere Plätze dazukommen. Um regionale Überlastungen zu vermeiden, laufe die Verteilung von Geflüchteten auf die Bundesländer seit Sonnabend. Wer privat untergekommen ist, sei davon nicht betroffen.