Hamburg. Vier Frauen, die im Bezirk besonders gewirkt haben, sollen geehrt werden. Zwei Namen stehen fest. Um welche Persönlichkeiten es geht.
Im Zuge der Bebauung des Kolbenhöfe-Geländes in Ottensen werden vier Straßen beziehungsweise Wege nach bemerkenswerten Frauen benannt. Es ist fast sicher, dass die jetzige noch namenlose „Planstraße 3“ den Namen Lilly-Giordano-Stieg erhalten wird. Damit wird die Klavierpädagogin (1897–1980) geehrt, Mutter des Schriftstellers Ralph Giordano („Die Bertinis“). Lilly Giordano war einst Dozentin am Klaerschen Konservatorium, dem Vorläufer des Hamburger Konservatoriums.
Dieser Namensvorschlag, der im vergangenen Jahr – genau wie drei weitere – von der Bezirksversammlung Altona beschlossen worden war, hat die Prüfung im Staatsarchiv bereits bestanden und wird nun noch abschließend von den zuständigen Senatoren beziehungsweise Staatsräten geprüft, was als reine Routine gilt. Darüber wurde die Bezirksversammlung bei ihrer jüngsten Sitzung informiert. Dasselbe gilt für den Namen Antonia-Kozlova-Straße (jetzt: Planstraße 1).
Kolbenhöfe: Straße nach Antonia Kozlova benannt
Dieser Name erinnert an Antonia Kozlova (1921–1943) und soll stellvertretend für die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter stehen, die während der NS-Zeit vor Ort eingesetzt worden waren und zu Tode kamen. Je eine Straße soll auch nach der bekannten Fotografin Leonore Mau (1916–2013) aus Othmarschen und der CDU-Politikerin Elisabeth Will (1926–2017) benannt werden. Bei diesen beiden Namensgeberinnen läuft zurzeit aber noch eine Recherche über das Bundesarchiv.
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Wie berichtet, ist es den Mitgliedern der Bezirksversammlung ein Anliegen, mit der neuen Vergabe von Straßennamen in Altona nach Möglichkeit weibliche Persönlichkeiten zu ehren, die im Bezirk besonders gewirkt haben. Durch die relativ aufwendige Prüfung der Namensvorschläge soll ausgeschlossen werden, dass versehentlich Personen benannt werden, die sich der Würdigung letztlich als doch nicht würdig erweisen – zum Beispiel aufgrund ihres Verhaltens während der NS-Zeit. Elisabeth Will war 46 Jahre Mitglied der CDU Altona/Elbvororte und fast drei Jahrzehnte und über sieben Wahlperioden Abgeordnete in der Bezirksversammlung.