Hamburg. Die CDU fordert Lockerungen der Corona-Regeln. Auch Kontaktbeschränkungen für Geimpfte sollen entfallen.

Vor dem nächsten Bund-Länder-Treffen am Mittwoch plädiert die Hamburger CDU-Fraktion unter dem Motto „mehr Freiheit wagen“ für weitere Lockerungen der Corona-Regeln in der Hansestadt. Der rot-grüne Senat solle die Kontaktbeschränkungen für Geimpfte und Genesene aufheben, fordert die CDU in einem Bürgerschaftsantrag.

Bisher gilt in Hamburg, dass Geimpfte und Genesene sich mit maximal zehn Personen treffen dürfen, wobei Kinder unter 14 Jahren nicht mitgezählt werden. Die Lage in den Krankenhäusern und auf den Intensiv­stationen sei zuletzt stabil geblieben, die Inzidenz rückläufig, sagte CDU-Fraktionschef Dennis Thering. „Durch die stetig steigende Impf- und Booster-Quote sowie die oftmals milderen Verläufe durch die Omikron-Variante entfällt für viele Maßnahmen und Kontaktbeschränkungen die Grundlage.

Corona Hamburg: CDU für Aufhebung der Sperrstunde

“ Es sei nun „an der Zeit, ein neues Kapitel im Umgang mit der Pandemie aufzuschlagen“. Dabei reiche es nicht, „anderen Bundesländern nur hinterherzulaufen“, sagte Stephan Gamm, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion. Die „stark gebeutelte Gastronomie“ brauche eine Aufhebung der Sperrstunde – bisher gilt diese von 23 Uhr bis 5 Uhr des Folgetages. Zudem fordert die CDU, dass für Sportveranstaltungen im Freien vor Publikum bis zu 50 Prozent der Höchstzahl an Zuschauern erlaubt sein soll.

Bei der aktuellen Eindämmungs­verordnung blickten Laien kaum noch durch. Die CDU wolle das Corona-Regelwerk „auf null setzen und klar verständlich neu formulieren“, sagte Gamm. Dort, wo eine permanente Maskenpflicht gilt, bedürfe es keiner weiteren Zugangsbeschränkungen – bisher gilt in Bussen und Bahnen zusätzlich die 3G-Regel (geimpft, genesen oder getestet).

Dort, wo keine permanente Maskenpflicht gilt, sollte es aber eine einheitliche 2G-Zugangsregelung geben, fordert die CDU. Bisher gilt etwa in Gaststätten, Bars und Hotels 2G plus, wobei zusätzlich ein aktueller Test nötig ist (außer für Geboosterte).

Professor Dr. Bernd Löwe, Klinikdirektor am UKE und Facharzt für Psychosomatische Medizin, rät im Abendblatt-Interview zu einem entspannteren Umgang mit der Pandemie: „Gerade nimmt Covid-19 einen zu großen Bestandteil in unserem Leben ein, der Fokus auf das Virus beeinflusst uns massiv in unserem Tun und in unserer Wahrnehmung.“