Hamburg. Der Überblick: Inzidenz in der Hansestadt wieder etwas gesunken. Sieben-Tage-Wert im Norden recht konstant – aber 14 weitere Tote.

Die Lage in den Hamburger Krankenhäusern scheint stabil zu sein, auch die Inzidenz steigt derzeit nicht in neue astronomische Höhen. Dürfen die Menschen in der Hansestadt nun auf erste Lockerungen der Corona-Regeln hoffen? Am Dienstagmittag informierte der Senat über die aktuelle Pandemie-Lage in Hamburg.

Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert: Hier geht es zu den aktuellen Corona-News für Hamburg und den Norden

Der neue Corona-Impfstoff von Novavax soll all jene ansprechen, die bei den bisher verfügbaren Vakzinen skeptisch waren. Die erste Lieferung wird für Ende Februar erwartet. Noch ist die Zahl der Interessenten überschaubar. Alle Infos in unserem Newsblog.

Die Corona-News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 8. Februar 2022:

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Inzidenz im Norden recht konstant – aber 14 weitere Tote

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein bewegt sich weiter auf einem recht konstanten Niveau. Am Dienstag lag sie bei 885,5, wie aus den Daten der Landesmeldestelle in Kiel hervorgeht. Am Montag hatte die Zahl bei 868,9 gelegen, am Dienstag vergangener Woche bei 895,0. Binnen eines Tages wurden 14 weitere Corona-Todesfälle gemeldet. Die Zahl der in Schleswig-Holstein bisher an oder mit dem Coronavirus Gestorbenen stieg damit auf 2019.

Im bundesweiten Vergleich hat Schleswig-Holstein nach den Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Dienstagmorgen weiterhin die zweitniedrigste Inzidenz nach Thüringen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Montagmorgen lag laut RKI bei 1441,0.

Es wurden am Dienstag in Schleswig-Holstein 5304 bestätigte Neuinfektionen gemeldet, am Dienstag zuvor waren es 5207. Die Hospitalisierungsinzidenz lag bei 5,15 und damit niedriger als eine Woche zuvor (5,60). 317 Patienten lagen mit Corona in Krankenhäusern. Auf Intensivstationen lagen 44 Corona-Patienten; eine Woche zuvor waren es 45. Von ihnen werden derzeit 30 beatmet.

Prognose: Omikron führt nicht zur Überlastung der Krankenhäuser

Der Höhepunkt der Omikron-Welle wird in Niedersachsen nach Einschätzung der Landesregierung nicht zu einer Überlastung der Krankenhäuser führen. Ausgehend von Hochrechnungen des Robert Koch-Instituts (RKI) sei in den kommenden beiden Wochen ein Höchststand von bis zu 300 Intensivpatienten im Land zu erwarten, gleichzeitig könne die Hospitalisierungsinzidenz von derzeit 11 auf bis zu 17 steigen, erklärte der Leiter des Corona-Krisenstabs, Heiger Scholz, am Dienstag in Hannover.

Das bedeute eine große Anspannung für die Krankenhäuser, sei aber beherrschbar. Mitte April 2021 mussten schon einmal mehr als 320 Covid-Patienten im Land intensivmedizinisch behandelt werden.

Die Hospitalisierungsinzidenz ist derzeit der entscheidende Faktor für die Corona-Maßnahmen. Sie gibt an, wie viele Covid-19-Patienten innerhalb von sieben Tagen pro 100.000 Einwohner in den Krankenhäusern aufgenommen wurden. Darunter können auch Menschen mit positivem Corona-Test sein, die eine andere Haupterkrankung haben. Diese müssen ebenfalls isoliert und unter hohen Schutzanforderungen behandelt werden.

Derzeit sind 996 Erwachsene mit Covid-19 im Krankenhaus, davon 136 auf den Intensivstationen. Hinzu kommen 37 Kinder, von denen zwei intensivmedizinisch behandelt und beatmet werden.

2G-Regel in Hamburg fällt: Handelsverband reagiert zurückhaltend

Brigitte Nolte, Hamburger Geschäftsführerin des Handelsverbands Nord, reagierte zurückhaltend auf die Entscheidung des Senats. „Es ist mal wieder ein Stück Erleichterung für die Händler. Wir erwarten, dass jetzt wieder mehr Kunden in die Geschäfte kommen“, sagte sie auf Anfrage des Abendblatt.

Brigitte Nolte, Hamburger Geschäftsführerin des Handelsverbands Nord.
Brigitte Nolte, Hamburger Geschäftsführerin des Handelsverbands Nord. © HA | Thorsten Ahlf

Aus Sicht der Handelsexpertin ist die Aufhebung der 2G-Pflicht allerdings weniger „eine Lockerung, als die Korrektur einer falschen Maßnahme“. Die Reglung habe nicht zur Pandemie-Bekämpfung beigetragen und rechtlich auf wackeligen Beinen gestanden, das hätten Gerichte erkannt. „Wir haben erwartet, dass Hamburg jetzt schnell nachzieht.“ Der Handel stehe weiterhin stark unter Druck. Die Geschäfte außerhalb des täglichen Bedarfs verzeichneten weiterhin hohe Umsatzausfälle. „Wir erwarten, dass das Minus durch den Wegfall von 2G von aktuell 30 Prozent auf 20 Prozent zurückgeht.“

Bremen hebt 2G-Regel für Einzelhandel auf und setzt Warnstufe runter

Das Einkaufen wird auch im Bundesland Bremen wieder unkomplizierter: Der Senat beschloss am Dienstag, die im Einzelhandel geltende 2G-Regelung aufzuheben. Damit müssen Kunden künftig keine Nachweise mehr über ihren Impf- oder Genesenenstatus vorzeigen. Die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske zum Schutz vor Corona-Infektionen bleibt aber bestehen, wie die Gesundheitsbehörden mitteilten.

In Hamburg gilt im Einzelhandel derzeit die 2G-Regel (Symbolbild).
Auch in Bremen wird nun die 2G-Regel im Einzelhandel gekippt (Symbolbild). © picture alliance / SVEN SIMON

Der Senat beschloss zudem, die Kontakterfassung beispielsweise in der Gastronomie oder bei Veranstaltungen abzuschaffen. Am Mittwoch befasst sich der zuständige Verfassungs- und Geschäftsordnungsausschuss der Bremischen Bürgerschaft mit dem Beschluss. Stimmt das Gremium zu, kann die Änderung in Kraft treten.

In Niedersachsen hatte das Oberverwaltungsgericht die 2G-Regelung für den Einzelhandel bereits Mitte Dezember 2021 kassiert. Der Bremische Senat stellte am Dienstag zugleich für die Stadtgemeinde Bremen die Warnstufe 3 fest, die voraussichtlich von Freitag an Warnstufe vier ablöst. Damit entfällt die 2G-Plus-Regel unter anderem in der Gastronomie sowie in Kultur- und Freizeiteinrichtungen.

Erste Corona-Impfungen in Nord-Apotheken

Impfungen gegen das Coronavirus haben am Dienstag auch in einigen schleswig-holsteinischen Apotheken begonnen. „Wir gehen davon aus, dass heute 10 bis 20 Apotheken im Land an den Start gegangen sind“, sagte der Geschäftsführer der Apothekerkammer Schleswig-Holstein, Frank Jaschkowski, in Kiel. „Wir haben 150 Apotheker geschult.“ Insgesamt etwa 240 der rund 600 Apotheken im Land hätten Interesse an den Impfungen bekundet, also 40 Prozent.

„Wir haben aktuell genug Impfstoff für die, die das wollen“, sagte Jaschkowski. Einige Apotheker seien auch zurückhaltend, weil sie keine Konflikte mit der Ärzteschaft haben möchten.

In Schleswig-Holstein ist die Impfquote weiterhin vergleichsweise hoch. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts haben bis Dienstag 79,0 Prozent der Bewohner die Grundimmunisierung gegen das Virus erhalten. Das ist der vierthöchste Wert in Deutschland. Eine Auffrischungsimpfung bekamen 62,6 Prozent – das ist die aktuelle Höchstmarke.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Schleswig-Holstein beschließt Lockerung der Corona-Regeln

Die Landesregierung hat am Dienstag Lockerungen der Corona-Regeln für den Einzelhandel und Veranstaltungen beschlossen. In Geschäften gilt laut der neuen Corona-Landesverordnung von Mittwoch an nur noch Maskenpflicht, wie die Staatskanzlei mitteilte. Das betrifft auch sogenannte Ladenlokale von Dienstleistern wie Reisebüros oder Schneidereien. Zudem sind drinnen und draußen wieder Veranstaltungen vor mehreren tausend Zuschauern möglich. Drinnen sind bis zu 4000 Besucher erlaubt, draußen bis zu 10 000. In der Gastronomie gibt es ab Mittwoch keine Sperrstunde mehr ab 23.00 Uhr.

Für Proben und Veranstaltungen von Laienchören gilt künftig 2G plus. Teilnehmer müssen geimpft oder genesen sein sowie über einen negativen Corona-Test verfügen. Dafür entfällt die Maskenpflicht während des Singens für die Chöre, nicht aber für die Zuschauer. Blasmusiker dürfen auch außerhalb von beruflichen Tätigkeiten und Prüfungen wieder musizieren.

Erste Lockerung: Senat über Corona-Lage in Hamburg

Auf einer Landespressekonferenz im Hamburger Rathaus hat der Senat am Dienstagmittag über die aktuelle Corona-Lage in der Hansestadt informiert. "Der R-Wert in Hamburg beträgt derzeit 0,86, die Inzidenz bewegt sich stabil auf einem hohen Niveau", sagte Senatssprecher Marcel Schweitzer. Die Hospitalisierungsinzidenz betrage laut RKI 3,72.

Marcel Schweitzer, Sprecher des Hamburger Senats (Archivbild).
Marcel Schweitzer, Sprecher des Hamburger Senats (Archivbild). © picture alliance/dpa

53,1 Prozent der Hamburger hätten laut Schweitzer bereits eine Auffrischimpfung erhalten. "Hamburg impft im bundesweiten Vergleich weiter überdurchschnittlich", so der Sprecher.

2G-Regel im Einzelhandel fällt nun auch in Hamburg

Darüber hinaus habe der Senat die aktuelle Lage beraten und eine erste Lockerung der Corona-Regeln beschlossen. "Ab Samstag wird die 2G-Regel im Einzelhandel durch eine FFP2-Maskenpflicht ersetzt – alle anderen Regeln bleiben vorerst erhalten", verkündete Schweitzer. Bei dem Öffnungsschritt gehe es auch darum, eine "gewisse Einheitlichkeit" mit dem Umland herzustellen, was die Regeln angeht.

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Man rechne damit, dass der Expertenrat der Bundesregierung schon bald eine neue Lageeinschätzung vorlegen werde und man anhand dieser eine weitere Öffnungsperspektive planen könne, so Schweitzer mit Blick auf die lauter werdenden Forderungen nach der Rücknahme der Corona-Maßnahmen.

Auch Geimpfte können sich mit der Omikron-Variante anstecken, erlebten zwar nur einen leichteren Verlauf, "der einen trotzdem ziemlich außer Gefecht setzen" könne: "Insofern gilt weiterhin, dass wir uns sehr konsequent an die Empfehlungen des Expertenrates halten sollten." Ist die Omikron-Variante in Hamburg bereits überstanden? Schweitzer warnt vor zu früher Entwarnung: Schon früher hätten sich Einschätzungen als falsch herausgestellt, daher sei "Vorsicht an der Bahnsteigkante" geboten.

Das sagt der Senat zur Impfpflicht und Nutzung der Luca-App

Die Ankündigung des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), die einrichtungsbezogene Impfpflicht, wie sie auf Bundesebene beschlossen wurde, nicht umzusetzen, trifft in Hamburg auf Unverständnis. "Der Bürgermeister und der gesamte Senat" teilten die Ansicht Söders nicht, dass ein Bundesgesetz auf Landesebene ausgesetzt werden könne, erklärte Schweitzer. "Man kann entweder auf das Bauchgefühl eines bayrischen Ministerpräsidenten hören oder auf den Expertenrat", präzisierte er die Entscheidungen und Haltungen des Senats.

Angesprochen auf die Befürchtung, dass die Impfpflicht für Pflegeeinrichtungen zu Personalproblemen führen könne, sagte Schweitzer: "Der Senat geht davon aus, dass wir da keine großen Probleme haben werden." Man sei vorbereitet, auch auf die Wünsche von einigen bisher nicht Geimpften, sich nur mit dem neu zugelassenen Impfstoff von Novavax immunisieren lassen zu wollen.

Die in Hamburg vorerst ausgesetzte Kontaktnachverfolgung durch die Luca-App verursacht auch weiter Kosten für die Stadt. Denn Hamburg will den Dienst im Zweifelsfall auch kurzfristig wieder nutzen können und hat die Lizenz entsprechend nicht vollständig gekündigt. Wie viel das kostet, sei aufgrund noch laufender Verhandlungen bisher nicht klar, aber "sehr viel weniger", als eine voll nutzbare Lizenz, erklärte der Senatssprecher.

Das ist der beste Schutz vor der Omikron-Variante

weitere Videos

    Opposition übt Kritik am Hamburger Senat

    Der Opposition ist der erste Lockerungsschritt zu wenig. "Dass es keine weiteren Öffnungsschritte gibt, ist fatal. Der Senat verschiebt erneut die Rückkehr zur Normalität in unserer Stadt", kritisiert Michael Kruse, Landesvorsitzender der Hamburger FDP und forderte Lockerungen auch in den Bereichen Kutlur, Gastronomie und Veranstaltungen.

    Ähnlich sieht das Anna von Treuenfels-Frowein, FDP-Abgeordnete in der Hamburgischen Bürgerschaft. Rot-Grün schädige mit der Aufrechterhaltung von Sperstunde und 2G Plus völlig grundlos die Gastronomie. "Die gebrochene Omicron-Welle und die unangespannte Lage in den Krankenhäusern rechtfertigen diese Entscheidung nicht", erklärte von Treuenfels-Frowein.

    Niedersachsen hält an Impfpflicht fest – Kritik an Bayern

    Niedersachsen will anders als Bayern an der geplanten Impfpflicht für Kliniken und Pflegeheime festhalten. Das hat Ministerpräsident Stephan Weil am Dienstag angekündigt. Der SPD-Politiker kritisierte gleichzeitig den Vorstoß der bayerischen Landesregierung, die die für Mitte März geplante Umsetzung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht zunächst aussetzen will.

    Stephan Weil (SPDl), Ministerpräsident von Niedersachsen.
    Stephan Weil (SPDl), Ministerpräsident von Niedersachsen. © picture alliance/dpa

    „Bayern ist inzwischen ein komplett unberechenbarer Faktor in der Corona-Diskussion“, erklärte Weil. „Dass nunmehr sogar die Umsetzung eines Bundesgesetzes auf nicht absehbare Zeit verweigert wird, hat allerdings eine neue Qualität. Geltendes Recht ist überall anzuwenden und steht nicht zur Disposition der jeweiligen Landesregierung.“

    Weil betonte, Niedersachsen gehe davon aus, die Folgen dieser Impfpflicht bewältigen zu können. „Die allermeisten Beschäftigten in der Pflege sind sehr verantwortungsbewusst, die Impfquote ist weit überdurchschnittlich hoch und die Zahl der ungeimpften Beschäftigten beschränkt sich auf wenige Prozent“, sagte er.

    Der Regierungschef erinnerte zudem daran, dass der Grund für die Impfpflicht der Schutz besonders gefährdeter Menschen sei. „Dieses Ziel ist besondere Anstrengungen allemal wert.“ Allerdings müsse der Bund noch offene Einzelheiten klären, sagte Weil, ohne konkreter zu werden.

    500 Euro Corona-Prämie für VW-Tarifbeschäftigte

    Die Tarifbeschäftigten von Volkswagen in Deutschland bekommen noch einmal eine Corona-Prämie von 500 Euro. Das teilten Betriebsrat und Unternehmensleitung am Dienstag in Wolfsburg mit. Die Summe soll steuer- und abgabenfrei sein und netto in voller Höhe erhalten bleiben. Sie wird mit dem Februar-Gehalt ausgezahlt. Für Lehrlinge sowie Nachwuchskräfte in einer akademischen Ausbildung gibt es 300 Euro.

    Voriges Jahr hatte VW eine Pandemie-Beihilfe von bis zu 1000 Euro je Kopf gewährt. Die Verhandlungen zum regulären Tarifbonus für die Belegschaft des Autoherstellers halten noch an. Zuletzt war aufgrund der Chipkrise sehr viel Arbeit ausgefallen.

    Inzidenz sinkt, aber wieder mehr Klinikpatienten in Hamburg

    Am Dienstag meldete die Hamburger Sozialbehörde 5244 Corona-Neuinfektionen. Das sind 2056 Fälle mehr als am Vortag (3188), aber 165 Fälle weniger als am Dienstag vor einer Woche (5409). Damit sinkt die Inzidenz wieder leicht und liegt nun bei 1859,1 (Vortag 1867,8). Die Sozialbehörde weist jedoch nach wie vor darauf hin, dass es aufgrund der hohen Fallzahlen zu Meldeverzögerungen kommen kann und deshalb davon ausgegangen werden müsse, dass die tatsächliche Inzidenz höher liegt.

    Auch am Dienstag wurden wieder Tausende Neuninfektionen mit dem Coronavirus in Hamburg gemeldet (Symbolbild).
    Auch am Dienstag wurden wieder Tausende Neuninfektionen mit dem Coronavirus in Hamburg gemeldet (Symbolbild). © picture alliance/SVEN SIMON

    Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 293.751 bestätigte Corona-Infektionen registriert. Davon gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 166.400 Infizierte als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.507.555 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten (Stand: 07.02.), 1.482.605 Personen sind vollständig geimpft (Stand 07.02.).

    Aktuell werden in den Hamburger Krankenhäusern 511 Corona-Patienten behandelt, vor dem Wochenende waren es noch 485. 75 Personen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch versorgt werden müssen (zuvor: 75). Die Behörde meldete zudem keinen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 2171 Menschen gestorben.

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    Die Hospitalisierungsinzidenz, also die Zahl der in Krankenhäusern neu aufgenommenen Corona-Patienten je 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche, sank laut RKI von 5,83 am Montag deutlich auf 3,72. Bundesweit lag der Wert am Dienstag bei 5,60.

    Rund 5900 Menschen auf Warteliste für Corona-Impfung mit Novavax

    Rund 5900 Menschen in Niedersachsen haben sich bisher einen Termin für die Erstimpfung mit dem neuen Corona-Impfstoff von Novavax gesichert. Das hat das Gesundheitsministerium in Hannover gut eine Woche nach der Eröffnung der Warteliste mitgeteilt. Die Novavax-Impfungen sind ausschließlich für Menschen gedacht, die bisher gar nicht gegen Corona geimpft sind. Das trifft auf etwa 1,77 Millionen der rund 8 Millionen Einwohner zu. Für die Immunisierung sind zwei Impfungen im Abstand von mindestens drei Wochen nötig.

    Bei Novavax handelt es sich anders als bei Biontech oder Moderna um einen Proteinimpfstoff. Die Landesregierung hofft, dass das insbesondere die noch nicht geimpften Fachkräfte im Pflege- und Gesundheitsbereich überzeugt, sich doch noch impfen zu lassen. Für sie gilt von Mitte März an eine Impfpflicht.

    Die erste Novavax-Lieferung wird für die achte Kalenderwoche erwartet, die am 21. Februar beginnt. Niedersachsen soll rund 10 Prozent der Gesamtlieferung für das Bundesgebiet bekommen. Da das Bundesgesundheitsministerium zuletzt von rund 1,4 Millionen Dosen sprach, wären dies rund 140.000 Dosen. Ursprünglich hatte das Land mit einer ersten Charge von rund 170.000 Dosen gerechnet. „Wir gehen aber davon aus, dass die Nachfrage vollständig bedient werden kann“, erklärte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums.

    Hospitalisierungsinzidenz steigt: Mehr Corona-Patienten in Kliniken

    Die Zahl der Corona-Patienten in den niedersächsischen Krankenhäusern ist am Dienstag erneut gestiegen. Die Hospitalisierungsinzidenz stieg auf 11,1 – nach 10,6 am Vortag, wie das Land mitteilte. Der Wert beschreibt die Zahl der infizierten Patienten pro 100.000 Einwohner, die binnen einer Woche neu in Kliniken aufgenommen wurden. Unter ihnen können auch Menschen mit positivem Corona-Test sein, die eine andere Haupterkrankung haben. Vor einer Woche lag die Hospitalisierungsinzidenz noch bei 8,6.

    Die Auslastung der Intensivbetten mit Covid-19-Patientinnen und -Patienten sank am Dienstag allerdings – auf 5,9 Prozent nach 6,1 Prozent einen Tag zuvor. Die Neuinfektionen legten erneut zu: Die Sieben-Tage-Inzidenz erreichte nach Angaben des Robert Koch-Instituts einen Wert von 1169,0. Am Vortag betrug dieser Wert noch 1120,5. Diese Zahl gibt an, wie viele Neuansteckungen je 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen registriert wurden. Insgesamt gab es 14.601 bestätigte Neuinfektionen, die Zahl der Covid-19-Todesfälle stieg um 9 auf 7148.

    Die höchste Inzidenz hatte der Landkreis Goslar mit 1686,1, gefolgt vom Landkreis Hameln-Pyrmont (1533,2) und der Stadt Salzgitter (1532,7). Den landesweit niedrigsten Wert verzeichnete der Landkreis Göttingen mit 528,9.

    Im Bundesland Bremen lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstag nach Angaben des Robert Koch-Instituts bei 1362,1 – nach 1313,0 am Vortag. Es wurden 1898 bestätigte Neuinfektionen gezählt, die Zahl der Todesfälle stieg um 5 auf 659.

    Landesregierung berät über Lockerung der Corona-Regeln

    Das Kieler Kabinett will am Dienstag über die Lockerung einiger Vorschriften der schleswig-holsteinischen Corona-Landesverordnung entscheiden. Im Einzelhandel soll etwa von Mittwoch an künftig nur noch Maskenpflicht gelten, drinnen und draußen sollen wieder Veranstaltungen vor mehreren tausend Zuschauern möglich sein.

    Darüber hinaus ist geplant, dass die Sperrstunde in der Gastronomie ab 23.00 Uhr entfällt. Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hatte in der vergangenen Woche bei der Vorstellung der Pläne von einem ersten Schritt in Richtung Normalität gesprochen und weitere Öffnungsschritte ab 3. März in Aussicht gestellt.

    Bislang fünf Apotheken mit Impferlaubnis in Bremen

    Im Bundesland Bremen haben bislang fünf Apotheken die Bescheinigung der Apothekerkammer für eigenständige Corona-Impfungen beantragt und erhalten. Das teilte Geschäftsführerin Isabel Justus auf Anfrage mit. Aktuell sei die Nachfrage der Kundinnen und Kunden nach Impfungen in der Apotheke aber auch nicht hoch. In den Impfzentren in Bremen und Bremerhaven seien Termine frei verfügbar, „so dass im Grunde kein Impfdruck besteht“.

    Die Covid-19-Impfung ist die erste Impfung, die Apotheken bundesweit anbieten können. Am Dienstag geht es los (Symbolbild).
    Die Covid-19-Impfung ist die erste Impfung, die Apotheken bundesweit anbieten können. Am Dienstag geht es los (Symbolbild). © imago/Sven Simon

    Rund 150 Apothekerinnen und Apotheker in Bremen hatten im Januar und Februar das Schulungsangebot genutzt, um selbstständig in der Apotheke gegen Covid-19 impfen zu können, wie Justus sagte. Dies war der erste Schritt der Vorbereitung. Der zweite ist die Erlaubnis der Kammer, dass eine Apotheke tatsächlich Impfstoffe bestellen darf. Einen Überblick, in welchen Apotheken tatsächlich geimpft werde, habe die Kammer nicht, sagte die Geschäftsführerin.

    Mehrere Tausend protestieren gegen Corona-Politik im Nordosten

    In Mecklenburg-Vorpommern haben erneut mehrere tausend Menschen gegen die nach ihrer Auffassung zu strengen Corona-Einschränkungen und eine Impfpflicht demonstriert. Nach Angaben der Polizei kamen landesweit rund 8000 Teilnehmer zu Versammlungen und Protestzügen, etwas weniger als in den Vorwochen. Insgesamt sicherte die Polizei Aktionen in rund 25 Städten ab, wobei die meisten Teilnehmer erneut in Neubrandenburg (1350) und Schwerin (1100) gezählt wurden. Proteste mit mehreren hundert Teilnehmern gab es unter anderem in Neustrelitz, Waren, Güstrow, Greifswald, Wismar und Anklam.

    Bis auf vereinzelte Verstöße gegen die Maskenpflicht, vor allem in Vorpommern, blieb es weitgehend friedlich. In Torgelow (Vorpommern-Greifswald) musste ein Mann mit einem Messer zeitweise in Polizei-Gewahrsam. Der Mann rechnet sich laut Polizei der Reichsbürgerszene zu und wollte keine Personalien angeben.

    Gegenaktionen gab es unter anderem in Rostock, Anklam, Neustrelitz, Neubrandenburg, Parchim und Bergen auf Rügen. In der größten Stadt Rügens stellten Menschen unter dem Motto "Solidarisch durch die Krise - impfen schützt uns alle" etwa 80 Kerzen zum Gedenken an Verstorbene in der Pandemie auf die Stufen der Marienkirche. Auch in Parchim wurden Kerzen aufgestellt.

    In Städten und Gemeinden in Niedersachsen haben mehrere Tausend Menschen gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen demonstriert. Es gab auch zahlreiche Gegendemonstrationen, wie die Polizei mitteilte. Vereinzelt kam es zu Verkehrsbehinderungen, Teilnehmer an maßnahmenkritischen Veranstaltungen mussten den Angaben zufolge wiederholt an die Maskenpflicht erinnert werden. Etliche Ordnungswidrigkeitenverfahren wurden demnach eingeleitet.

    In der Landeshauptstadt Hannover bewegten sich die Teilnehmerzahlen an Corona-Demonstrationen und Gegendemonstrationen nach ersten Schätzungen der Polizei am Abend im dreistelligen Bereich. Größere Veranstaltungen mit mehreren Hundert Menschen gab es demnach auch in Braunschweig, Oldenburg, Wolfsburg und Hameln.

    Mehr als 2000 Corona-Tote seit Pandemiebeginn im Norden

    Seit Beginn der Corona-Pandemie sind mehr als 2000 Menschen in Schleswig-Holstein an oder mit dem Coronavirus gestorben. Die Zahl stieg am Montag auf 2005 – das waren zwölf mehr als noch am Freitag, wie aus den Daten der Landesmeldestelle in Kiel hervorgeht. Die Sieben-Tage-Inzidenz blieb mit 868,9 in etwa auf dem Niveau der Vortage (Sonntag: 856,6). Am Montag zuvor hatte die Zahl der bestätigten Infektionsfälle je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen bei 918,9 gelegen.

    Im bundesweiten Vergleich hat Schleswig-Holstein nach den Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Montagmorgen unterdessen die zweitniedrigste Inzidenz nach Thüringen. Im Januar hatte das Land einige Zeit mit die höchsten Zahlen im Bundesländer-Vergleich. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Montagmorgen lag laut RKI bei 1426,0.

    Es wurden am Montag 4017 bestätigte Neuinfektionen gemeldet – am Montag zuvor waren es 5014. Die Hospitalisierungsinzidenz – also die Zahl der in Krankenhäuser neu aufgenommenen Patienten mit Corona je 100.000 Menschen innerhalb einer Woche – lag am Montag bei 5,53 und damit in etwa so hoch wie eine Woche zuvor (5,63). 326 Patienten lagen mit Corona in Krankenhäusern - am Montag zuvor waren es 346. Auf Intensivstationen lagen 51 Corona-Patienten; eine Woche zuvor waren es 48. Von ihnen werden derzeit 33 beatmet.

    Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz wurde am Montag für die Stadt Neumünster (1425,4), den Kreis Stormarn (1336,0) und die Stadt Flensburg (1253,1) registriert. Am niedrigsten war der Wert weiterhin im Kreis Ostholstein mit 585,1.

    Hamburger KV-Chef: 2G-Plus-Regeln gehören auf den Prüfstand

    Der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung in Hamburg, Walter Plassmann, mahnt die Politik zu einer schnellen Überprüfung der geltenden Corona-Regeln. „Nachdem nun klar ist, dass das Virus weitgehend unabhängig vom Impfstatus weitergegeben wird, dass die Situation in den Krankenhäusern weit entfernt von einer gefährlichen Belastung ist und dass die Impfquote in Hamburg sehr hoch liegt, wird die Begründung für die Grundrechtseinschränkungen immer dünner“, sagte Plassmann dem Abendblatt.

    Walter Plassmann, Chef der Hamburger Kassenärztlichen Vereinigung, mahnt die Politik zu einer schnellen Überprüfung der geltenden Corona-Regeln.
    Walter Plassmann, Chef der Hamburger Kassenärztlichen Vereinigung, mahnt die Politik zu einer schnellen Überprüfung der geltenden Corona-Regeln. © Roland Magunia/Funke Foto Services | Roland Magunia

    Insbesondere die 2G-Plus-Regelungen gehörten demnach „komplett auf den Prüfstand“. Zur Frage nach einem möglichen Ende aller Beschränkungen in Hamburg sagte Plassmann: „Die Lage in Hamburg entspricht derjenigen in den skandinavischen Ländern, in denen der "freedom day" längst vollzogen oder festgelegt wurde.“ Allerdings sei die „psychologische Situation“ hierzulande noch eine andere.

    Corona-Impfungen in Apotheken beginnen

    Corona-Impfungen sind von Dienstag an auch in ausgewählten Apotheken in Niedersachsen möglich. Wie viele Apotheken im Land sich daran beteiligen, ist allerdings unklar. Die Apothekerkammer erklärte, dass rund 250 Apothekerinnen und Apotheker die erforderliche Schulung absolviert hätten. Das heiße aber nicht, dass sie alle auch am Dienstag schon mit den Impfungen beginnen würden, weil der Impfstoff immer eine Woche vorher bestellt werden müsse. Zudem ist das Impftempo deutlich zurückgegangen. Es fehle nicht mehr an Impfangeboten, sondern an Impfwilligen, hieß es schon vor drei Wochen aus dem Corona-Krisenstab der Landesregierung.

    Welche Apotheken in der Nähe die Corona-Impfungen anbieten, können Interessierte von Dienstag an über die Webseite mein-apothekenmanager.de des Deutsches Apothekerverbands (DAV) abfragen.

    Lesen Sie hier die Corona-News für den Norden vom Vortag