Hamburg. Der Überblick: Impfzentrum im Elbe-Einkaufszentrum eröffnet. Schleswig-Holstein bei Booster-Impfungen an der Spitze.

Erste Lockerungen der Corona-Beschränkungen scheinen trotz hoher Infektionszahlen näher zu rücken. Aber wie und wann und wo? Die einen wollen ein regional abgestuftes Verfahren, die anderen, dass die Bundesländer sich auf einen einheitlichen Weg einigen.

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Während Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank derzeit Lockerungen für die Hansestadt ablehnt, stehen in Schleswig-Holstein erste Öffnungsschritte an. Alle Infos in unserem Newsblog.

Die Corona-News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 7. Februar 2022:

  • Mehr als 2000 Corona-Tote seit Pandemiebeginn im Norden
  • Hamburger KV-Chef: 2G-Plus-Regeln gehören auf den Prüfstand
  • Handelskammer: 2G-Regel auch in Hamburgs Einzelhandel kippen
  • SPD-Spitzenkandidat Losse-Müller positiv auf Corona getestet
  • Nur neun Hamburger Apotheken starten mit Impfangebot
  • Corona Hamburg: Impfzentrum im Elbe-Einkaufszentrum eröffnet
  • Schleswig-Holstein bei Booster-Impfungen an der Spitze
  • Hamburg-Konzert betroffen: Avril Lavigne verschiebt Tournee
  • Intendant: Lessingtage waren trotz Corona "äußerst erfolgreich"
  • Infektionen, Inzidenz, Impfungen: Hamburgs Corona-Zahlen
  • Weiter steigende Zahl von Corona-Infizierten in Krankenhäusern
  • Gesundheitssenatorin stellt "sehr, sehr freien Sommer" in Aussicht
  • Merz: Schleswig-Holstein könnte dänischen Weg gehen
  • Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt weiter

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Mehrere Tausend protestieren gegen Corona-Politik im Nordosten

In Mecklenburg-Vorpommern haben erneut mehrere tausend Menschen gegen die nach ihrer Auffassung zu strengen Corona-Einschränkungen und eine Impfpflicht demonstriert. Nach Angaben der Polizei kamen landesweit rund 8000 Teilnehmer zu Versammlungen und Protestzügen, etwas weniger als in den Vorwochen. Insgesamt sicherte die Polizei Aktionen in rund 25 Städten ab, wobei die meisten Teilnehmer erneut in Neubrandenburg (1350) und Schwerin (1100) gezählt wurden. Proteste mit mehreren hundert Teilnehmern gab es unter anderem in Neustrelitz, Waren, Güstrow, Greifswald, Wismar und Anklam.

Bis auf vereinzelte Verstöße gegen die Maskenpflicht, vor allem in Vorpommern, blieb es weitgehend friedlich. In Torgelow (Vorpommern-Greifswald) musste ein Mann mit einem Messer zeitweise in Polizei-Gewahrsam. Der Mann rechnet sich laut Polizei der Reichsbürgerszene zu und wollte keine Personalien angeben.

Gegenaktionen gab es unter anderem in Rostock, Anklam, Neustrelitz, Neubrandenburg, Parchim und Bergen auf Rügen. In der größten Stadt Rügens stellten Menschen unter dem Motto "Solidarisch durch die Krise - impfen schützt uns alle" etwa 80 Kerzen zum Gedenken an Verstorbene in der Pandemie auf die Stufen der Marienkirche. Auch in Parchim wurden Kerzen aufgestellt.

In Städten und Gemeinden in Niedersachsen haben mehrere Tausend Menschen gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen demonstriert. Es gab auch zahlreiche Gegendemonstrationen, wie die Polizei mitteilte. Vereinzelt kam es zu Verkehrsbehinderungen, Teilnehmer an maßnahmenkritischen Veranstaltungen mussten den Angaben zufolge wiederholt an die Maskenpflicht erinnert werden. Etliche Ordnungswidrigkeitenverfahren wurden demnach eingeleitet.

In der Landeshauptstadt Hannover bewegten sich die Teilnehmerzahlen an Corona-Demonstrationen und Gegendemonstrationen nach ersten Schätzungen der Polizei am Abend im dreistelligen Bereich. Größere Veranstaltungen mit mehreren Hundert Menschen gab es demnach auch in Braunschweig, Oldenburg, Wolfsburg und Hameln.

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Mehr als 2000 Corona-Tote seit Pandemiebeginn im Norden

Seit Beginn der Corona-Pandemie sind mehr als 2000 Menschen in Schleswig-Holstein an oder mit dem Coronavirus gestorben. Die Zahl stieg am Montag auf 2005 - das waren zwölf mehr als noch am Freitag, wie aus den Daten der Landesmeldestelle in Kiel hervorgeht. Die Sieben-Tage-Inzidenz blieb mit 868,9 in etwa auf dem Niveau der Vortage (Sonntag: 856,6). Am Montag zuvor hatte die Zahl der bestätigten Infektionsfälle je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen bei 918,9 gelegen.

Im bundesweiten Vergleich hat Schleswig-Holstein nach den Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Montagmorgen unterdessen die zweitniedrigste Inzidenz nach Thüringen. Im Januar hatte das Land einige Zeit mit die höchsten Zahlen im Bundesländer-Vergleich. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Montagmorgen lag laut RKI bei 1426,0.

Es wurden am Montag 4017 bestätigte Neuinfektionen gemeldet - am Montag zuvor waren es 5014. Die Hospitalisierungsinzidenz - also die Zahl der in Krankenhäuser neu aufgenommenen Patienten mit Corona je 100 000 Menschen innerhalb einer Woche - lag am Montag bei 5,53 und damit in etwa so hoch wie eine Woche zuvor (5,63). 326 Patienten lagen mit Corona in Krankenhäusern - am Montag zuvor waren es 346. Auf Intensivstationen lagen 51 Corona-Patienten; eine Woche zuvor waren es 48. Von ihnen werden derzeit 33 beatmet.

Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz wurde am Montag für die Stadt Neumünster (1425,4), den Kreis Stormarn (1336,0) und die Stadt Flensburg (1253,1) registriert. Am niedrigsten war der Wert weiterhin im Kreis Ostholstein mit 585,1.

Lübeck: Menschenkette gegen Impfgegner und Corona-Leugner

Mit einer Menschenkette rund um das Rathaus haben am Montag in Lübeck Demonstranten gegen Impfgegner und Corona-Leugner protestiert. Zu der Demonstration hatte das Bündnis „Wir können sie stoppen“ aufgerufen. Mit der Veranstaltung wolle man ein Zeichen gegen Neonazis und andere rechte Gruppen setzen, die die Corona-Proteste für ihre Zwecke ausnutzten, hieß es in einem Aufruf des Bündnisses, zu dem auch Kirchen und Gewerkschaften gehören. An der Aktion beteiligten sich nach Polizeiangaben rund 350 Teilnehmer.

Gleichzeitig protestierten wie schon an den vergangenen Montagen nach Polizeiangaben rund 3500 Menschen unter dem Motto „Für Frieden, Freiheit und Demokratie“ gegen die Corona-Beschränkungen. Den Angaben zufolge wurden die Teilnehmer während der Versammlung mehrfach auf die Maskenpflicht hingewiesen. Insgesamt wurden neun Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Zudem sprach die Polizei mehrere Platzverweise gegen Personen aus, die den Aufzug störten.

Hamburger KV-Chef: 2G-Plus-Regeln gehören auf den Prüfstand

Der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung in Hamburg, Walter Plassmann, mahnt die Politik zu einer schnellen Überprüfung der geltenden Corona-Regeln. „Nachdem nun klar ist, dass das Virus weitgehend unabhängig vom Impfstatus weitergegeben wird, dass die Situation in den Krankenhäusern weit entfernt von einer gefährlichen Belastung ist und dass die Impfquote in Hamburg sehr hoch liegt, wird die Begründung für die Grundrechtseinschränkungen immer dünner“, sagte Plassmann dem Abendblatt.

Insbesondere die 2G-Plus-Regelungen gehörten demnach „komplett auf den Prüfstand“. Zur Frage nach einem möglichen Ende aller Beschränkungen in Hamburg sagte Plassmann: „Die Lage in Hamburg entspricht derjenigen in den skandinavischen Ländern, in denen der "freedom day" längst vollzogen oder festgelegt wurde.“ Allerdings sei die „psychologische Situation“ hierzulande noch eine andere.

Im Norden kaum Corona-Impfstoff vernichtet

In Schleswig-Holstein sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums keine Corona-Impfdosen in nennenswertem Umfang wegen geringer Nachfrage vernichtet worden. Das Ministerium berechne den Bedarf für die Impfstellen und mobilen Teams weiterhin kurzfristig, um möglichst genau die benötigte Menge zu liefern, sagte ein Ressortsprecher am Montag. „Sofern in den Impfstellen oder den mobilen Teams größere Mengen vernichtet worden wären, hätte dies dem Land mitgeteilt werden müssen.“

Dies sei bisher nicht der Fall gewesen. In Einzelfällen hätten im vergangenen Jahr Dosen aufgrund von Temperaturabweichungen nicht verimpft werden können, weil zum Beispiel Kühlschränke defekt waren oder die Handhabung nicht sachgemäß gewesen sei. Auch seien Impftermine nicht wahrgenommen worden, ohne sie abzusagen. „Hierbei handelte es sich um eine sehr geringe Menge im Promillebereich“, sagte der Sprecher. Zahlen lägen dazu nicht vor.

In Niedersachsen sind wegen zu geringer Nachfrage in den vergangenen Wochen tausende Corona-Impfstoffdosen vernichtet worden. Im Landkreis Lüneburg zum Beispiel betraf dies im Januar insgesamt 5000 Dosen.

Die Vernichtung von abgelaufenem Corona-Impfstoff ist nach Angaben der Gesundheitsbehörde in Hamburg „kein massenhaftes“ Problem. Zwar komme es vor, dass einzelne Dosen vernichtet werden müssen, wenn die Glasfläschchen mit dem Vakzin beschädigt sind oder nicht alle darin vorhandenen Dosen aufgezogen und gespritzt werden können, sagte Behördensprecher Martin Helfrich am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Genaue Zahlen lägen zwar nicht vor, aber die Menge sei sehr überschaubar.

„Wir holen uns nur so viel Impfstoff ins Lager wie absehbar benötigt wird.“ Zugleich räumte er ein, dass die Organisation der Bestellung und Lagerung in einem Stadtstaat wie Hamburg einfacher sei als in einem Flächenland.

Handelskammer: 2G-Regel auch in Hamburgs Einzelhandel kippen

Der Hamburger Senat muss aus Sicht der Wirtschaft umgehend die in der Hansestadt geltende 2G-Regel im Einzelhandel kippen. „Die 2G-Regelung im Einzelhandel sollte schnellstmöglich abgeschafft und durch eine FFP2-Maskenpflicht ersetzt werden“, forderte die Handelskammer Hamburg am Montag. „Darüber hinaus sollte die 2G-plus-Regelung etwa in der Gastronomie, dem Kultur- und Sportbereich umgehend überprüft werden.“ 2G bedeutet, dass nur gegen Covid-19 Geimpfte oder Genesene Zutritt haben; bei 2G-plus kommt noch der Nachweis eines Negativtests oder einer Boosterimpfung hinzu.

In Hamburg gilt im Einzelhandel derzeit die 2G-Regel (Archivbild).
In Hamburg gilt im Einzelhandel derzeit die 2G-Regel (Archivbild). © imago/teamwork | Unbekannt

„Aufgrund der Lockerungen in den benachbarten Bundesländern haben die Hamburger Unternehmen einen massiven Wettbewerbsnachteil“, beklagte der Hauptgeschäftsführer der Kammer, Malte Heyne. „Der Senat muss hier jetzt handeln und so zu einer norddeutschlandweit einheitlichen Regelung beitragen. Für den Einzelhandel zählt jeder Tag.“ Heyne kritisierte zudem, dass eine Vielzahl an Regelungen um den Impf- und Genesenenstatus bei den Unternehmen für Belastungen und Verwirrung sorgten. „Allein in Hamburg gibt es 15 mögliche Voraussetzungen für einen Restaurantbesuch. Wir brauchen hier praktikable Lösungen, um die Zugangskontrollen zu vereinfachen.“

In Niedersachsen gibt es derzeit keine 2G-Regelung für den Einzelhandel. Auch in Schleswig-Holstein müssen Kunden in Geschäften ab Mittwoch nur noch Masken tragen, aber keinen Status als Genesene oder Geimpfte mehr nachweisen.

Allerdings hat der Kieler Volkswirt Holger Görg darauf hingewiesen, dass Lockerungen der strengen 2G-Corona-Regeln für Handel und Gastronomie nicht zwangsläufig zu besseren Geschäften führten. „Es könnte zu mehr Umsatz führen, weil Hürden für den Zugang zu Geschäften und Lokalen für alle wegfallen“, schrieb der Ökonom des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) am Freitag. „Ebenso könnte der Umsatz aber sinken, weil ein Zugang für Ungeimpfte oder Ungetestete mehr potenzielle Kundinnen und Kunden abschreckt, die sich dann nicht mehr sicher fühlen.“ Daher empfiehlt er, „zunächst in vergleichenden Pilotprojekten die Reaktion von Kundinnen und Kunden zu beobachten, statt die Beschränkungen in der Breite aufzuheben“.

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Von Juliane Minow, Filip Schwen und Kaya Wilken

SPD-Spitzenkandidat Losse-Müller positiv auf Corona getestet

Der Spitzenkandidat der SPD für die Landtagswahl, Thomas Losse-Müller, ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte der SPD-Landesverband am Montag mit. Weil am Donnerstag ein Test seiner Tochter positiv war, hatte Losse-Müller am Sonnabend nicht in Präsenz an der Landeswahlkonferenz seiner Partei teilgenommen, sondern sich zuschalten lassen.

Thomas Losse-Müller, Spitzenkandidat der SPD für die Landtagswahl in Schleswig-Holstein (Archivbild).
Thomas Losse-Müller, Spitzenkandidat der SPD für die Landtagswahl in Schleswig-Holstein (Archivbild). © picture alliance / photothek | Unbekannt

Losse-Müller verbringt seine Quarantäne zu Hause. Er wird daher unter anderem an der Wahl des Bundespräsidenten am nächsten Sonntag nicht teilnehmen können. „Als Familie sind wir einigermaßen wohlauf“, teilte er mit. „Für uns steht zunächst im Mittelpunkt, dass wir alle wieder gesund werden und vor allem unsere Töchter gut versorgen.“ Er hoffe, in der nächsten Woche die Quarantäne nach negativer Testung verlassen zu können.

Nur neun Hamburger Apotheken starten mit Impfangebot

Zu Beginn der Corona-Impfungen in Apotheken gehen am Dienstag in Hamburg nur wenige mit einem entsprechenden Angebot an den Start. Neun Betriebe hätten bisher die Zulassung zum Impfen, sagte der Präsident der Apothekerkammer Hamburg, Kai-Peter Siemsen, am Montag. In knapp 20 Apotheken liefen noch die Vorbereitungen für eine Zulassung. Die Covid-19-Impfung ist die erste Impfung, die Apotheken bundesweit anbieten können.

Ab Dienstag darf auch in Apotheken gegen das Coronavirus geimpft werden (Symbolbild).
Ab Dienstag darf auch in Apotheken gegen das Coronavirus geimpft werden (Symbolbild). © imago/Christian Ohde | Unbekannt

Voraussetzung seien der Nachweis der nötigen Räumlichkeiten, eine Haftpflichtversicherung und Impf-Schulungen, sagte Siemsen. Rund 200 Mitarbeiter aus bis zu 150 Apotheken hätten sich bisher von der Kammer für das Impfen schulen lassen.

Die Zurückhaltung der Apotheken begründete er mit der aktuell geringen Impf-Nachfrage. „Im Moment ist es ja so, dass die Impflinge ausbleiben“, sagte Siemsen. Er geht davon aus, dass das Angebot in den nächsten Wochen ausgebaut wird.

Einen großen Schub werde es aber erst geben, wenn der neue sogenannte Totimpfstoff Novavax voraussichtlich ab Ende des Monats in Deutschland verfügbar sei oder eine mögliche vierte Corona-Schutzimpfung für breite Bevölkerungsteile anstehe.

Corona Hamburg: Impfzentrum im Elbe-Einkaufszentrum eröffnet

Im Elbe-Einkaufszentrum haben die Ärztin Dr. Annette Wittig und ihr Team ein Impfzentrum eröffnet. Auf einer eigens zur Verfügung gestellten Fläche im Erdgeschoss könnten sich Impfwillige schnell und unbürokratisch impfen lassen, heißt es aus dem Einkaufszentrum. Alle Impfberechtigten ab 12 Jahren erhielten hier, ohne vorherige Terminvereinbarung, eine kostenlose Covid-19- Erst-, Zweit- oder auch Auffrischungsimpfung.

Verspritzt werden Biontech, Moderna und Johnson & Johnson. Das Impfzentrum befindet sich neben der Markthalle und ist montags bis sonnabends von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Täglich können hier mehrere hundert Menschen geimpft werden.

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Schleswig-Holstein bei Booster-Impfungen an der Spitze

Die Impfung der Bevölkerung in Deutschland gegen das Corona-Virus schreitet langsam voran. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Montag (Stand 09.31 Uhr) wurden am Sonntag 45.000 Impfdosen verabreicht. Damit haben nun 61,9 Millionen Menschen oder 74,4 Prozent der Bevölkerung einen Grundschutz, für den meist zwei Spritzen nötig sind. Mindestens 45,2 Millionen Personen (54,3 Prozent) hätten jetzt zusätzlich eine Auffrischungsimpfung.

Bei den Auffrischungsimpfungen gibt es große Unterschiede zwischen den Bundesländern. An der Spitze liegt hier Schleswig-Holstein, wo bereits 62,4 Prozent der Menschen einen Booster erhielten. Das Schlusslicht bildet Sachsen mit 43,9 Prozent.

Das RKI weist seit längerem darauf hin, dass die ausgewiesenen Zahlen als Mindestimpfquoten zu verstehen sind. Eine hundertprozentige Erfassung durch das Meldesystem könne nicht erreicht werden. Das RKI geht davon aus, dass die tatsächliche Impfquote bis zu fünf Prozentpunkte höher liegt als auf dem Dashboard angegeben.

Hamburg-Konzert betroffen: Avril Lavigne verschiebt Tournee

Die Sängerin Avril Lavigne muss aufgrund der aktuellen Corona-Lage ihr Tournee verschieben. Eigentlich waren für Februar und März diesen Jahres mehrere Konzerte in verschiedenen Städten Deutschlands geplant.

In Hamburg sollte die Sängerin am 9. März 2022 in der Sporthalle auftreten. Der Nachholtermin findet nun voraussichtlich am 17. April 2023 statt. Die bereits im Vorverkauf erworbenen Tickets behalten ihre Gültigkeit.

Intendant: Lessingtage waren trotz Corona "äußerst erfolgreich"

Mit der „Langen Nacht der Weltreligionen“ sind am Sonntag die Hamburger Lessingtage im Thalia Theater zu Ende gegangen. Unter dem Motto „Celebration of Life“ hatte das Festival am 20. Januar mit zwei internationalen Eigenproduktionen - „Der schwarze Mönch“ von Kirill Serebrennikow und Toshiki Okadas „Doughnuts“ – begonnen, es folgten ausgewählte Gastspiele und Festivalerfolge aus Europa, Lesungen, Konzerte und Ausstellungen.

Thalia-Intendant Joachim Lux (Archivbild).
Thalia-Intendant Joachim Lux (Archivbild). © MARCELO HERNANDEZ / FUNKE Foto Services | Marcelo Hernandez / FUNKE Foto Services

„Trotz vieler ausgefallener Vorstellungen wegen Corona waren es außergewöhnlich erfüllende und beglückende Lessingtage, mit herausragenden Gastspielen“, sagte Intendant Joachim Lux. Mit einer Auslastung von 75 Prozent seien die Lessingtage auch in Zahlen sehr zufriedenstellend. Überraschend durfte der russische Regisseur Kirill Serebrennikow zu Proben nach Hamburg kommen.

Erneut Corona-Ausbruch in Justizvollzugsanstalt

In der Justizvollzugsanstalt Meppen haben sich sechs Inhaftierte mit dem Coronavirus infiziert. In den nächsten Tagen sollen alle rund 380 Gefangenen getestet werden, sagte ein Anstaltssprecher. Derzeit seien keine Besuche mehr möglich, auch Bildungs- und Behandlungsmaßnahmen sowie Sportangebote seien vorübergehend ausgesetzt worden.

Nach der Testung sollten die positiv und negativ getesteten Insassen voneinander getrennt werden, um für die nicht Infizierten wieder einen normalen Alltag zu ermöglichen. Zuerst hatte der NDR über die Corona-Infektionen in der Justizvollzugsanstalt (JVA) berichtet.

In Niedersachsen sind derzeit 58 von insgesamt 4388 Gefangenen infiziert und 97 von insgesamt 4000 Bediensteten, teilte ein Sprecher des Justizministeriums in Hannover mit. Größte betroffene Anstalt ist die JVA in Hannover, wo in der vergangenen Woche 10 Bedienstete sowie 13 Gefangene betroffen waren. Im Haupthaus in Hannover und in der Abteilung in Langenhagen wurden Kontaktbeschränkungen angeordnet. Insgesamt gibt es in Niedersachsen 13 Haftanstalten.

Infektionen, Inzidenz, Impfungen: Hamburgs Corona-Zahlen

Am Montag meldete die Hamburger Sozialbehörde 3188 Corona-Neuinfektionen. Das sind 1820 Fälle mehr als am Vortag (1368) und 132 Fälle mehr als am Montag vor einer Woche (3056). Damit steigt die Inzidenz leicht und liegt nun bei 1867,8 (Vortag 1860,9). Die Sozialbehörde weist jedoch nach wie vor darauf hin, dass es aufgrund der hohen Fallzahlen zu Meldeverzögerungen kommen kann und deshalb davon ausgegangen werden müsse, dass die tatsächliche Inzidenz höher liegt.

Am Montag wurden in Hamburg mehr als 3000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Symbolbild).
Am Montag wurden in Hamburg mehr als 3000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Symbolbild). © picture alliance/dpa | Unbekannt

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 288.507 bestätigte Corona-Infektionen registriert. Davon gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 164.200 Infizierte als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.507.312 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten (Stand: 06.02.), 1.481.766 Personen sind vollständig geimpft (Stand 06.02.).

Aktuell werden in den Hamburger Krankenhäusern 485 Corona-Patienten behandelt. 75 Personen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch versorgt werden müssen. Die Behörde meldete zudem keinen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 2171 Menschen gestorben.

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Die Hospitalisierungsinzidenz, also die Zahl der in Krankenhäusern neu aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche, stieg laut RKI von 5,78 am Freitag leicht auf 5,83. Bundesweit lag der Wert am Montag bei 5,41.

Weiter steigende Zahl von Corona-Infizierten in Krankenhäusern

Die Zahl der in den niedersächsischen Krankenhäusern mit Corona infizierten Patientinnen und Patienten ist am Montag weiter gestiegen. Die Hospitalisierungsinzidenz kletterte nach Angaben des Landesgesundheitsministeriums auf einen Wert von 10,6, nachdem sie am Sonntag bei 10,1 gelegen hatte. Am Montag vor einer Wochen wurde ein Wert von 8,4 gemeldet. Der Wert beschreibt die Zahl der Infizierten Patienten pro 100.000 Einwohner, die innerhalb einer Woche neu in Kliniken aufgenommen wurden. Unter ihnen können auch Menschen mit positivem Corona-Test sein, die eine andere Haupterkrankung haben.

Auch die Auslastung der Intensivbetten mit Covid-19-Patientinnen und Patienten wuchs in Niedersachsen auf 6,1 Prozent. Am Sonntag betrug der Wert 5,5, vor einer Woche 4,9 Prozent. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen erreichte laut dem Robert Koch-Institut 1120,5 nach 1102,2 am Sonntag. Die Zahl gibt an, wie viele Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen registriert wurden.

Die höchste Inzidenz im Vergleich der Kommunen hatte die Stadt Salzgitter mit 1722,4, gefolgt vom Landkreis Goslar mit 1689,1 und dem Landkreis Hameln-Pyrmont (1565,5). Den niedrigsten Wert verzeichnete der Landkreis Wittmund (468,8). Landesweit wurden nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) am Sonntag 5941 bestätigte Neuinfektionen gezählt. Die Zahl der Covid-19-Todesfälle blieb bei 7139.

Für das Bundesland Bremen gab das RKI die Sieben-Tage-Inzidenz am Montag mit 1313,0 an. Am Vortag lag sie bei 1321,1. Es wurden 645 bestätigte neue Infektionen gezählt. Weitere Todesfälle wurden nicht gemeldet, diese Zahl blieb bei 654.

Gesundheitssenatorin stellt "sehr, sehr freien Sommer" in Aussicht

Hamburgs Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard geht mit Blick auf die Corona-Lage von einem weitgehend unbeschwerten Sommer aus. „Ich bin ganz sicher, dass wir einen sehr, sehr freien Sommer erleben werden“, sagte die SPD-Politikerin der „Bild“-Zeitung (Montag). „Der Herbst wird bestimmt noch mal anstrengender – ich glaube aber, er wird weniger schwierig als der jetzige.“

Hamburgs Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (Archivbild).
Hamburgs Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (Archivbild). © THORSTEN AHLF / FUNKE FOTO SERVICES | Thorsten Ahlf

Über Lockerungen der Corona-Maßnahmen könne erst entschieden werden, wenn klar sei, dass die Omikron-Welle überstanden ist, unterstrich Leonhard. „Mitte Februar werden wir klarer sehen: Wenn die Krankenhaus-Zahlen dann nicht gestiegen sind, sind die Omikron-Auswirkungen einschätzbar.“

Ähnlich äußerte sich die Zweite Bürgermeisterin und Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) im „Hamburger Abendblatt“ (Montag): „Wenn wir jetzt zu schnell alle Eindämmungsmaßnahmen zurücknehmen, hätte ich Sorge, dass wir einige Lockerungen nach kurzer Zeit rückgängig machen müssten, wenn sich etwa die Lage in den Krankenhäusern in anderen Landesteilen zuspitzt.“ Mit Blick auf die Ministerpräsidentenkonferenz am
16. Februar müsse aber ein klarer Fahrplan besprochen werden. „Deutschland insgesamt muss durch sein mit der Omikron-Welle, damit wir in einen Lockerungspfad gehen können“, sagte Fegebank.

Gut eine Woche vor der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach baldige Lockerungen von Corona-Beschränkungen in Aussicht gestellt. „Ich glaube, dass wir deutlich vor Ostern lockern werden. Davon bin ich fest überzeugt“, sagte er der „Bild“ (Montag). Ostern ist in diesem Jahr Mitte April.

Für den 16. Februar ist das nächste Spitzengespräch zwischen den Ministerpräsidenten und Scholz geplant. Dort könnten bundesweite Lockerungen vereinbart werden. Am 24. Januar hatten sich Bund und Länder darauf verständigt, „Öffnungsperspektiven“ zu entwickeln, sobald eine Überlastung des Gesundheitssystems ausgeschlossen werden kann.

Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz spricht sich in Bezug auf mögliche Lockerungen für ein regional abgestuftes Vorgehen aus.
Friedrich Merz wünscht sich in Bezug auf mögliche Lockerungen ein regional abgestuftes Vorgehen. © imago/Chris Emil Janßen | Unbekannt

Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz spricht sich in Bezug auf mögliche Lockerungen für ein regional abgestuftes Vorgehen aus. „Wir haben ein sehr unterschiedliches Infektionsgeschehen. Schleswig-Holstein könnte sich fast schon dem dänischen Weg anschließen. Für Bayern und Sachsen kommt das zurzeit noch nicht in Frage. Wir müssen also regional abgestuft vorgehen“, sagte Merz der „Rheinischen Post“ (Montag).

Hessen lockert von Montag an seine Corona-Beschränkungen und beendet die 2G-Regel im Einzelhandel, in Schleswig-Holstein steht dieser Schritt am Mittwoch an.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt weiter

Die Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist auch am Sonntag deutlich unter der Marke von 1000 geblieben und auf den Wert von 856,6 gesunken. Das teilte die Landesmeldestelle am Sonntag in Kiel mit. Am Sonnabend hatte die Inzidenz bei 872,9 gelegen, vor einer Woche bei 894,7.

Auch bei der Anzahl neuer Ansteckungen innerhalb eines Tages gab es in Schleswig-Holstein am Sonntag einen Rückgang: Es wurden 1086 neue Fälle gemeldet, nach 1696 am Sonnabend und 1102 vor einer Woche. An Wochenenden ist die Übermittlung der Daten jedoch oftmals lückenhaft. Die Zahl der an oder mit Corona gestorbenen Menschen blieb den Angaben zufolge bei insgesamt 1993 seit Beginn der Pandemie, die der genesenen Menschen betrug am Sonntag ungefähr 153.900.

Die höchste Inzidenz wurde am Sonntag für die kreisfreien Städte Neumünster (1395,4) und Flensburg (1283,2) registriert, dahinter folgte der Kreis Stormarn (1277,6). Am niedrigsten war der Wert im Kreis Ostholstein mit 586,6.

Lesen Sie hier die Corona-News für den Norden vom Vortag