Hamburg. Bekannter Gastronom hat jetzt eine Corona-Teststation vor dem Restaurant. Am Donnerstag öffnet die Bullerei nach der Schließung wieder.

Mit einer neuen Speisekarte und einer Corona-Teststation vor der Tür eröffnet Tim Mälzer an diesem Donnerstag seine Bullerei im Schanzenviertel wieder. Der bekannte Hamburger Gastronom hatte das Restaurant für dreieinhalb Wochen geschlossen, weil die Zahl der Corona-Infizierten Anfang Januar immer weiter in die Höhe gegangen war. „Wir haben gesagt, wir nutzen die Zeit und wechseln jetzt in die nächste Saison“, sagt er.

Die vergangenen Wochen seien für ihn weniger aufreibend als die Zeit davor gewesen, „weil ich nicht täglich darüber nachgedacht habe, was ich besser machen kann, sondern ich hatte eine Entscheidung getroffen und die halte ich bis zum Schluss für richtig, auch wenn es schmerzt. Wir hatten Zeit, uns mit allen Dingen auseinanderzusetzen, ohne dass irgendwelche Fehlentscheidungen sofort Konsequenzen haben.“

Für die Belegschaft habe man weitere Hygiene- und Sicherheitskonzepte entwickelt, „wir versuchen, geschlossene Systeme zu haben, dass sie in bestimmten Schichten zusammenarbeiten“, sagt Mälzer. Im Januar hätten alle Resturlaub oder Urlaub genommen oder seien in Kurzarbeit gewesen, niemand habe den Betrieb verlassen.

Mälzer über Durchseuchung in der Bullerei

Die Teststation sei vor ein paar Tagen vor der Haustür eröffnet worden – mit langen Öffnungszeiten, sodass auch am Abend spontane Tests möglich sind. „Wenn man zu viert verabredet ist und einer ist nicht getestet, dann kann man zu uns kommen oder auch in andere Gastronomien. Wir haben den Vorteil, dass die Station unmittelbar vor unserer Tür steht.“ Die Bullerei habe sich um die Teststation beworben, weil man den Bedarf gespürt habe. „Ich bin selbst ein Vieltester, auch im Privaten.“ Viele in seinem Umfeld hätten keine Symptome gehabt, da sei die Infektion nur durch den Test zufällig entdeckt worden. Die Tests helfen seiner Ansicht nach, die Ansteckungsgefahr auf ein Minimum zu reduzieren.

Warum er die Bullerei wieder öffnet, obwohl die Infektionszahlen noch deutlich höher sind als zur Zeit der Schließung, erklärt er folgendermaßen: „Es ist wirtschaftlich eine Herausforderung, die Verluste tragen mein Partner und ich. Das können wir uns auch nicht ins Unermessliche leisten. Wir sind auch der Meinung, die Akzeptanz der Tests ist inzwischen angekommen, wir haben das Angebot entwickeln können, Tests zu machen. Wir haben eine leichte Durchseuchung auch im Laden – wie in der Gesellschaft auch.“

Es gebe genug Leute beim Personal, die in den vergangenen acht Wochen eine Infektion durchgemacht hatten und dadurch sei das Risiko einer Ansteckung relativ gering. Alle anderen seien durch die Bank geboostert. „Das war vor vier Wochen, als wir die Entscheidung getroffen haben, noch nicht so. Jetzt ist die Hoffnung aufgrund des Boosterstatus und des Genesenenstatus und dass wir langsam am Zenit sind, dass wir in eine normale Phase geraten.“ Er rechne mit einer Normalisierung ab April, sobald man wieder raus könne.

Tim Mälzer – ein Tausendsassa

An Lockerungsdiskussionen will sich Mälzer nicht beteiligen, sagt aber, Betrieben, die nachweislich an der Sperrstunden litten, seien schon deutlich benachteiligt. Sie hätten große wirtschaftliche Probleme. Man müsse diese Betreiber staatlicherseits weiterhin unterstützen, allerdings nicht nach dem Gießkannenprinzip.

Mälzer hat die Zeit auch genutzt, um zwei neue Folgen der TV-Show „Mälzer und Henssler liefern ab“. „Es hat sehr viel Spaß gemacht. Wir sind zwei Platzhirsche, die sich sehr kollegial auf Augenhöhe in einen erbitterten Wettstreit begeben“, sagt Mälzer über die Dreharbeiten mit dem anderen prominenten TV-Koch Steffen Henssler. „Wir brauchen für zwei Folgen immer vier Tage und länger halte ich es mit ihm nicht aus“, stichelt er gegen seinen Kontrahenten, „wir wollen uns ja nicht die Köpfe einschlagen.“ Die markigen Sprüche sind Teil der Show.

Auch Tim Mälzers Koch-Sendung „Kitchen Impossible“ geht in die siebte Staffel. Ab Sonntag, 6. Februar, liefert er sich mit Kollegen wieder hitzige Kochduelle. Die Fans können sich freuen: Die Köche haben für ihre Aufgaben wieder größere Reisen angetreten. „Ich habe mich riesig gefreut, dass wir für die neue Staffel von ‘Kitchen Impossible’ wieder über die deutschsprachigen Grenzen hinaus drehen konnten“, sagt Mälzer. Zu Hause sei es zwar bekanntlich am schönsten, „aber das Format macht eben auch aus, dass wir auf emotionale Entdeckungsreisen gehen – im wahrsten Sinne des Wortes“.

Tim Mälzer im TV – das können Sie erwarten

Was bleibe, seien vor allem die Eindrücke, die Menschen, die Momentaufnahmen mit Land und Leuten, sagt Tim Mälzer. Die sechste Staffel wurde aufgrund der Pandemie nur in Österreich und Deutschland gedreht. Während es Tim Mälzer in der neuen Staffel unter anderem nach Kildare (Irland) verschlägt, reisen für den Kampf um die Kochehre Cornelia Poletto nach Saltstraumen (Norwegen) und Hendrik Haase nach Tirana (Albanien). Weitere Kontrahenten sind Viktoria Fuchs, Sven Wassmer, Björn Swanson oder Haya Molcho.

Wie immer geht es darum, wem es am besten gelingt, die Gerichte unter härtesten Bedingungen perfekt nachzukochen und eine einheimische Jury zu überzeugen? Denn eine Zutatenliste oder das Rezept haben die Kontrahenten und Kontrahentinnen dafür nicht – lediglich durch Schmecken und Riechen kommen sie dem Geheimnis der Gerichte auf die Spur. Außerdem können sich die Zuschauer auf zwei weitere, besondere „Kitchen Impossible“-Folgen freuen: Ein Team-Duell und die „Best Friends-Edition“ zum Staffelfinale.

In der siebten Staffel warten auch wieder besondere Episoden auf die Zuschauer: Im Team mit Tim Mälzer tritt Sepp Schellhorn (54) am 27. März gegen die drei Jungköche Felix Schellhorn, Philip Rachinger und Lukas Mraz an, die unter dem Namen „Healthy Boy Band“ bekannt sind. In der „Best Friends-Edition“ zum Staffelfinale am 3. April treten neben Mälzer Tim Raue (47) und Max Strohe (40) gegeneinander an, um den Besten der Besten zu küren.

Tim Mälzer bringt auch ein Kochbuch heraus

In der „Best Friends-Edition“ zum Staffelfinale am 3. April 2022 treten mit Tim Mälzer, Tim Raue und Max Strohe drei Köche gegeneinander an, um von Angesicht zu Angesicht zu klären, wer der Beste unter ihnen ist. Das Besondere: Jeweils einer schickt die anderen beiden an einen Ort seiner Wahl, wo diese das gleiche Gericht serviert bekommen und es in der Originalküche zeitgleich zubereiten müssen.

Im direkten Duell werden ihre beiden Gerichte von einer Jury von zehn Personen mit dem Originalteller verglichen. In Nuen (Niederlande) treten Tim Mälzer und Max Strohe zum Duell an, in Bruneck (Südtirol) kommt es zum Kochduell Tim Raue versus Max Strohe. Tim Mälzer und Tim Raue kochen in Porches (Portugal) um den Sieg.

Erstmals erscheint am 21. Februar auch ein Kochbuch zur Serie – mit 300 farbigen Abbildungen und vielen Rezepten. „Teilweise enthält es Originalrezepte der Originalköche, weil sie gut transportierbar und nachkochbar waren und die Produkte hier erhältlich sind. Und wir haben aber auch ein paar Rezepte so bearbeitet, dass sie nachkochbar sind, denn man bekommt­ manchmal hier nicht alle Zu­taten“, sagt Mälzer. Es sei eine Reise­zusammenfassung der vergangenen Jahre, aber mit Rezepten.