Hamburg. Rot-Grün fordert: Schon bei Planung Neubaugebiete in den umweltverträglichen Verkehr einbinden. Was das bedeutet.
Um mehr Menschen zum Umstieg vom privaten Pkw auf HVV, Carsharing oder Fahrrad zu bewegen, sollen neue Wohn- und Gewerbegebiete künftig von Beginn an gut in den umweltverträglichen Verkehr eingebunden werden. Das fordern SPD und Grüne in einem Bürgerschaftsantrag vom Senat. Demnach sollen „Neubaugebiete und größere Neubauvorhaben im Bestand (neue Wohnquartiere ebenso wie neue Gewerbegebiete) mit ausreichendem Verkehrspotenzial möglichst früh eine gute Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) erhalten“.
Zudem sollen jeweils „switchh-Punkte mit stationärem Carsharing, Fahrradparken (bestenfalls überdacht), StadtRad-Stationen sowie E-Ladesäulen“ errichtet werden – und „ausreichende Straßenverkehrsflächen für den öffentlichen Personennahverkehr und die Angebote des Umweltverbunds ausgewiesen beziehungsweise auf den privaten Grundstücksflächen gesichert werden“. Außerdem regen SPD und Grüne an, „ein ,Mobilitäts-Willkommenspaket‘ für alle neuen Haushalte zu entwickeln, welches Informationen und attraktive Angebote für beispielsweise StadtRad, switchh und hvv enthält“.
Verkehr Hamburg: Angebote sollen Menschen motivieren
Für die angestrebte Mobilitätswende sei es wichtig, „mit Angeboten zu überzeugen“, sagte SPD-Verkehrspolitiker Ole Thorben Buschhüter. „Wenn neuer Wohnraum und neue Arbeitsstätten entstehen, ist das immer auch eine Chance, Verhaltensweisen anzupassen und beispielsweise auf ein eigenes Auto zu verzichten, wenn der ÖPNV günstiger und schneller ist. Die Voraussetzung dafür ist aber, dass attraktive Angebote mit Bus und Bahn von Beginn an startklar sind.“ Mit E-Ladesäulen in den Quartieren werde zudem für Autofahrende mehr Nachhaltigkeit möglich.
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„Hamburgs Quartiere sollen noch lebenswerter, grüner und ruhiger werden“, sagte Grünen-Verkehrspolitiker Gerrit Fuß. „Deshalb stärken wir Fuß, Rad sowie Bus und Bahn vom ersten Tag an.“ Auch durch das geplante „Mobilitäts-Willkommenspaket“ würden neue Bewohner motiviert, die autounabhängigen Angebote in ihren Alltag einzubinden, sagte Fuß. „So kann ein Umzug an einen neuen Ort zur ganz persönlichen Mobilitätswende werden.“
Verkehr Hamburg: Randgebiete stehen im Fokus
Im Blick haben SPD und Grüne laut Antrag „vor allem die am Rande Hamburgs gelegenen Stadtteile, die (noch) nicht ausreichend an das Schnellbahnnetz angebunden sind und in denen besonders viele Bauprojekte ausgewiesen werden“. Hier stiegen die Pkw-Zulassungszahlen am stärksten. Gleichzeitig werde hier auch auf bisherigen Autostellflächen gebaut, was den Bedarf für eine ÖPNV-Anbindung noch erhöhe.