Hamburg. Patrick Junge betreibt sieben Burgerlokale in Hamburg und klagt über die 2G-Regel. Er hält ein anderes Vorgehen für sinnvoll.
Deutschlandweit betreibt der Lübecker Gastronom Patrick Junge 46 Peter Pane Burgerlokale, davon sieben Standorte in Hamburg, unter anderen in den Stadthöfen und an der Langen Reihe. Es arbeiten rund 1.600 Mitarbeiter für das Unternehmen. Im Abendblatt-Gespräch spricht Junge Klartext.
„So kann es nicht mehr weitergehen. Die 2G-Regelung hat die Gesellschaft gespalten und verunsichert. Für die Gastronomie bedeutet das harte Umsatzeinbußen. In unseren Lokalen liegen wir an manchen Standorten inzwischen bei bis zu minus 50 Prozent", klagt Junge.
Corona in Hamburg: Mittagsgeschäft bei Peter Pane bricht ein
Das habe vielerlei Gründe: "Zum einen können wir keine Ungeimpften Gäste mehr bewirten, zum anderen haben auch Geimpfte inzwischen Angst davor essen zu gehen, obwohl die Gastronomie kein Pandemietreiber ist. Und dazu kommt noch, dass vor allem das Mittagsgeschäft massiv eingebrochen ist, weil viele Menschen wieder im Homeoffice arbeiten.“
Der Gastronom hält daher ein anderes Vorgehen für sinnvoll. „Die Regierung sollte vom 15. bis zum 31. Dezember einen erneuten Lockdown verhängen. Das hätte auch wieder eine Schließung der Gastronomie zur Folge. Aber diese Zeit könnte die Politik für eine umfassende Impf- und Aufklärungskampagne nutzen. Die Politik muss das Vertrauen der verunsicherten Bürger wieder zurück gewinnen.“
Sollte die Gastronomie Corona-Tests selbst durchführen?
Doch der 44-Jährige Gastronom will nur einen Kurzzeitlockdown. „Ab dem 1. Januar sollten dann alle Betriebe wieder uneingeschränkt öffnen dürfen", sagt Junge. "Der Zugang zum Einzelhandel und zur Gastronomie sollte wieder für alle, egal ob geimpft oder ungeimpft, nur mit einem negativen Test, der nicht älter ist als 48-Stunden ist, möglich sein. Aber die Unternehmer sollten dann die Möglichkeit haben, selbst in ihren Geschäften oder Restaurants diese Tests durchzuführen, damit würde den Kunden die Hürde genommen, extra für einen Einkauf oder für ein Essen in ein Testzentrum zu gehen.“
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Unterdessen erteilt Dehoga-Vizepräsident Niklaus Kaiser von Rosenburg der Forderung nach einem Lockdown für die Gastronomie eine klare Absage. „Dafür gibt es überhaupt keinen Anlass. Die Gastronomie ist kein Pandemietreiber. Allerdings würden wir es begrüßen, wenn bei der jetzt vorgeschriebenen 2G-Regelung auch wieder die Maskenpflicht eingeführt würde.“