Hamburg. Über die Zukunft des Wildparks Klövensteen wird seit Jahren gestritten. Nun liegen neue Vorschläge für den Tierpark vor.

Seit Jahren wird im Bezirk Altona über die Zukunft des Wildgeheges im Klövensteen gestritten. Die in die Jahre gekommene Anlage soll modernisiert und auf dies Weise fit für die Zukunft gemacht werden – allerdings herrscht keine Einigkeit über den Weg dorthin. Wie berichtet, war eine vor vier Jahren vorgestellte aufwendige Umgestaltung von einem Bürgerbegehren gekippt worden, seitdem kam das Projekt kaum von der Stelle.

Am Dienstagabend wurde nun ein im Auftrag der Bezirksversammlung Altona erstelltes Gutachten der Wiener Biologin Monika Fiby im bezirklichen Grünausschuss öffentlich vorgestellt. Es schlägt drei mögliche Varianten zur Zukunftssicherung vor. Variante 1 sieht das Gehege als reines Wildgatter, in dem Wildfleisch produziert würde – aber mit weniger Tierarten.

Variante 2 stellt den Artenschutz in den Mittelpunkt. Heimische Tierarten wie Luchs und Schwarzstorch würden gezüchtet, das Rothirschgehege verlegt, der Sandmoorweg umgeleitet werden. Variante 3 legt den Schwerpunkt auf Naturpädagogik. Tierpflegerinnen und -pfleger würden Besucherinnen und Besuchern aller Altersgruppen Haltung, Fütterung und das Training der Tiere zeigen, außerdem könnt es Waldführungen geben.

Wildgehege Klövensteen: Initiative lehnt Gutachten ab

Für die Varianten 2 und 3 sind Startinvestitionen von gut einer Million Euro und jährliche Kosten von rund 1,4 Millionen Euro einzuplanen. Die Anhörung, bei der Fragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet wurden, diente der Meinungsbildung, eine Abstimmung oder sonstige politische Entscheidung gab es nicht.

Die Initiative „Klövensteen soll leben“ lehnt die Vorschläge ab. Die darin vorgebrachte Kritik an dem offenen Zugang und die Forderung einer neuen Zaunanlage mit Kontrollen sei nicht nachvollziehbar. Es werde dem Bürgerbegehren nicht gerecht. Die Nabu-Gruppe West kritisiert, dass in dem Gutachten „personalintensive Entwicklungs­szenarien“ entworfen würden, die auf Expansion statt auf Verbesserung im Bestand setzten.

Benjamin Harders (Grüne), Mitglied im Grünausschuss, sagte: „Wichtig ist, das der Zugang zum Gehege kostenlos bleibt. Einen anderen Weg würde meine Fraktion nicht mitgehen.“ Ähnlich Ausschussmitglied Sven Hielscher (CDU). „Der Zugang muss kostenlos bleiben“, so Hielscher. „Beim Thema Unterhaltskosten muss im Übrigen der Finanzsenator Ansprechpartner sein. Der Bezirk darf nicht alleingelassen werden.“