Hamburg. Der Überblick: Fast 1000 neue Corona-Fälle in Hamburg. Neue Impfstellen in Schleswig-Holstein starten am Freitag.
Wie schnell kann der starke Anstieg der Corona-Zahlen in Hamburg abgebremst werden? Und mit welchen Mitteln? Eine hohe Impfquote gilt als Ausweg aus der Pandemie. In der Hansestadt sind fast 74 Prozent der Menschen vollständig gegen das Virus immunisiert, in Schleswig-Holstein sind es 72,5 Prozent.
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Das Unverständnis gegenüber Impfverweigerern wächst und die Diskussion über eine allgemeine Impfpflicht nimmt zunehmend an Fahrt auf. Alles Weitere in unseren Corona News für Hamburg und Norddeutschland.
Corona News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 25. November:
- Nach Corona-Pause: Neue Spielzeit am Hansa-Theater eröffnet
- 684 neu gemeldete Corona-Fälle in Schleswig-Holstein
- Hamburg nimmt fünf Intensivpatienten aus Corona-Hotspots auf
- Panzergrenadierbrigade 41 rechnet mit großem Corona-Einsatz
- Neue Impfstellen in Schleswig-Holstein starten am Freitag
- Niedersachsen nimmt acht Covid-Intensivpatienten aus Thüringen auf
- Zur Weihnachtszeit auch Gottesdienste mit "0G" In Hamburg
- Mehr als 8000 Minderjährige erhielten Corona-Auffrischungsimpfung
- Weil begrüßt Freigabe von Corona-Impfstoff für Fünf- bis Elfjährige
- Linke kritisiert Stellenabbau in Hamburger Gesundheitsämtern
- Rekordzahlen: Fast 1000 neue Corona-Fälle in Hamburg
- Impfen in Hamburg: Lange Schlange vor der Fischauktionshalle
- Linksfraktion fordert frühere Weihnachtsferien in Hamburg: Das sagt Rabe
- Niedersächsische Krankenhäuser vor Personalproblemen
- Ministerpräsident: Keine Strategiefehler in der Pandemie gemacht
Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:
- Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
- Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
- Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
- Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
- Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).
Coronavirus: Hamburgs Impfstellen
- Impfwillige haben in Hamburg zahlreiche Möglichkeiten, sich gegen das Coronavirus immunisieren zu lassen. Ein Termin muss in den meisten Einrichtungen nicht vereinbart werden. Über das ganze Stadtgebiet verteilt bieten zum Beispiel Jobcenter, Bibliotheken und Einkaufszentren Schutzimpfungen an: Hier geht's zur Übersicht der Corona-Impfstationen in Hamburg
- Auch in vielen Krankenhäusern können Impfwillige eine Corona-Schutzimpfung erhalten, hier allerdings nur mit einem Termin. Die Terminvereinbarung erfolgt telefonisch (040-42 82 84 000) oder online: Die impfenden Krankenhäuser in Hamburg
- Darüber hinaus verabreichen auch viele Arztpraxen Impfungen gegen das Coronavirus.
- Alle Infos zu Booster-Impfungen in Hamburg finden Sie hier
Nach Corona-Pause: Neue Spielzeit am Hansa-Theater eröffnet
Nach 20 Monaten Corona-Pause ist das traditionsreiche Hansa-Theater in Hamburg in seine 13. Spielzeit gestartet. Rund 370 Gäste verfolgten am Donnerstag eine Show unter anderem mit Akrobatik, Kabarett, Jonglage und Puppenspiel. Auf der Gästeliste standen einige bekannte Namen, darunter die Sänger Udo Lindenberg und Roberto Blanco, die gemeinsam am Roten Teppich posierten, sowie Schauspieler Burghart Klaußner, Ex-Tagesschau-Sprecherin Dagmar Berghoff und Fernsehjournalist Gerhard Delling.
Im Saal waren am Donnerstag fast alle Plätze besetzt. Es galt die 2G-Regel. Die Besucher waren gebeten worden, sich auch auf Corona zu testen.
Die zwölfte Saison im Hansa-Theater war im März 2020 wegen der Corona-Pandemie kurz vor ihrem Ende abgebrochen worden. Für das aktuelle Programm stehen insgesamt acht einzelne Künstler oder Duos bis Mitte Februar 2022 an sechs Tagen in der Woche auf der Bühne. Mit dabei: Ein Seifenblasen-Künstler, ein Puppenspieler, ein Bauchredner und verschiedene Artisten. Präsentiert werden sie von wechselnden Kabarettisten, Schauspielern und Musikern wie Alfons, Horst Schroth und Arnulf Rating.
684 neu gemeldete Corona-Fälle in Schleswig-Holstein
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist leicht weiter gestiegen. Am Donnerstag lag die Zahl der innerhalb einer Woche registrierten Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner bei 152,8, nach 152,5 am Mittwoch. Binnen 24 Stunden wurden 684 neue Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet.
Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz ist leicht auf 4,43 gestiegen. 177 Covid-19-Patienten wurden im Krankenhaus behandelt, 40 von ihnen auf einer Intensivstation. 21 der Intensivpatienten mussten beatmet werden. Die Zahl der Todesfälle stieg um drei auf 1783.
In drei Kreisen lag die Sieben-Tage-Inzidenz über 200: im Kreis Stormarn (212,3), Herzogtum Lauenburg (211,4) und Pinneberg (210,4). Den niedrigsten Wert weist weiter Rendsburg-Eckernförde aus. Dort sank die Inzidenz leicht auf 85,5.
Hamburg nimmt fünf Intensivpatienten aus Corona-Hotspots auf
Angesichts der zunehmenden Überlastung von Intensivstationen in Corona-Hotspots bereitet auch Hamburg die Aufnahme von fünf Intensivpatienten aus Corona-Hotspots im Süden und Osten Deutschlands vor. Aus Thüringen wurden am Donnerstag bereits Corona-Intensivpatienten auf Grundlage des sogenannten Kleeblatt-Konzepts nach Niedersachsen gebracht, wie das niedersächsische Innenministerium mitteilte.
Thüringen zählt mit Bayern und Sachsen zu den am stärksten von der vierten Corona-Welle betroffenen Bundesländern. Die drei Länder bereiten sich seit Donnerstag auf die Verlegung von insgesamt 54 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen in aktuell weniger stark betroffene Gebieten im Norden und Westen Deutschlands vor.
Niedersachsen bildet gemeinsam mit Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern das Kleeblatt Nord. Schleswig-Holstein plant vier weitere Covid-Intensivpatienten aufzunehmen, ebenfalls vier Patienten werden nach Mecklenburg-Vorpommern verlegt.
Panzergrenadierbrigade 41 rechnet mit großem Corona-Einsatz
Die größte Einheit des Heeres im Nordosten Deutschlands, die Panzergrenadierbrigade 41 „Vorpommern“, rechnet erneut mit einem größeren Corona-Hilfseinsatz. Wie Brigadekommandeur Christian Nawrat am Donnerstag sagte, bereiten sich rund 1200 Soldatinnen und Soldaten darauf vor. Es sei der Brigade eine Herzensangelegenheit, der Bevölkerung die Umstände der Pandemie zu erleichtern, sagte Nawrat bei einem feierlichen Appell zum dreißigjährigen Jubiläum der Einheit in Neubrandenburg. Zur Brigade 41 gehören rund 4500 Militärangehörige in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt.
Seit Beginn der Pandemie hätten bereits 1200 Militärangehörige bei den Corona-Schutzmaßnahmen geholfen, wobei etwa 1,5 Millionen Arbeitsstunden zusammenkamen, sagte der Kommandeur. Die militärische Ausbildung sei dadurch aber ein Jahr im Verzug. Vor etwa 100 Gästen gedachten die Soldaten im Jahnsportforum mit einer Schweigeminute an die in Afghanistan gestorbenen Angehörigen ihrer Einheit. Die Einsätze in Afghanistan waren der Gradmesser unserer Ausbildung, sagte Nawrat vor etwa 240 Soldaten.
Der Appell wurde unter 2G plus Regeln abgehalten. Die meisten Soldaten sind als Jäger und Panzergrenadiere in der Region Torgelow (Vorpommern) und Hagenow (Ludwigslust-Parchim) stationiert. Der Brigadestab sitzt in Neubrandenburg, die Aufklärer sind in Eutin (Schleswig-Holstein) und Pioniere in Havelberg (Sachsen-Anhalt) stationiert.
Neue Impfstellen in Schleswig-Holstein starten am Freitag
In Schleswig-Holstein nehmen am Freitag die neuen Impfstellen ihre Arbeit auf. Eine Art Startschuss gibt es um 13.00 in Eutin. Zunächst sollen 24 Impfstellen im Land vor allem das Tempo bei den Covid-19-Auffrischungsimpfungen (Booster-Impfungen) erhöhen. Damit sollen nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein die Praxen der niedergelassenen Ärzte bei den Corona-Impfungen unterstützt und entlastet werden. Impftermine können nur online gebucht werden. Bis zum 2. Dezember ist das zunächst nur für Frauen und Männer im Alter ab 60 Jahre möglich.
Niedersachsen nimmt acht Covid-Intensivpatienten aus Thüringen auf
Wegen der coronabedingt angespannten Lage in den Krankenhäusern bereitet Niedersachsen die Aufnahme von acht Covid-Intensivpatienten aus Thüringen vor. Die Verlegung solle sobald wie möglich erfolgen, erklärte das Innenministerium in Hannover am Donnerstag auf Anfrage.
Aufgenommen werden sollen die Patienten in den Regionen Hannover/Hildesheim sowie Ostniedersachsen. Die Details dazu würden zwischen den aufnehmenden und abgebenden Kliniken direkt besprochen. Der Transportweg werde von den Rettungsleitstellen koordiniert.
Die Verlegungen erfolgen nach dem sogenannten Kleeblatt-System, das unter dem Eindruck der ersten Corona-Welle 2020 eingeführt worden war und aus den fünf Regionen Nord, Ost, West, Südwest und Süd besteht. Das System soll Überforderungen bei einzelnen Krankenhäusern vermeiden, indem Patienten zunächst innerhalb eines Kleeblatts verlegt werden. Wenn das nicht mehr möglich ist, sind auch bundesweite Verlegungen möglich.
Niedersachsen bildet gemeinsam mit Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern das Kleeblatt Nord. Am Mittwoch war das Land noch von zunächst zehn Patienten ausgegangen, die aus dem Kleeblatt Ost in das Kleeblatt Nord kommen sollen.
Ansturm auf Impftermine in Schleswig-Holstein
In den ersten Stunden nach dem Start der Terminbuchungen für die neuen Impfstellen in Schleswig-Holstein haben sich bereits Zehntausende registrieren lassen. Innerhalb von 15 Minuten nach Beginn der Terminvergabe am Donnerstag um 10.00 Uhr seien 15.000 Termine vergeben worden, teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstag mit. Bis 14.00 Uhr sei die Zahl auf 38.000 gestiegen. Zunächst bekommen nur Geimpfte ab 60 Jahre einen Termin für die Auffrischungsimpfung (Booster). Die Impfungen in den 26 Impfstellen im Norden sollen am Freitag beginnen. Auch Erst- und Zweitimpfungen sind dort möglich. Bis Ende Februar stehen zunächst 500.000 Termine zur Verfügung.
Zur Weihnachtszeit auch Gottesdienste mit "0G" In Hamburg
Angesichts der verschärften Corona-Regeln werden Ungeimpfte in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern nur noch wenige evangelische Gottesdienste besuchen können. Die Nordkirche veröffentlichte am Donnerstag neue Handlungsempfehlungen für die Gemeinden in der Advents- und Weihnachtszeit. Darin werde den Veranstaltern in den Gemeinden geraten, mit Hilfe des 2G-Modells die Sicherheit für alle zu erhöhen, sagte eine Kirchensprecherin. 2G bedeutet, dass nur vollständig Geimpfte oder Genesene sowie unter 18-Jährige teilnehmen dürfen.
Dazu sollen aber auch immer Gottesdienste mit „0G“ – also ohne Zugangsbeschränkung – angeboten werden. „In unserem christlichen Sinne sollen Gottesdienste für alle Menschen zugänglich sein“, sagte Sprecherin Maren Warnecke. Allerdings könne es sein, dass eine solche Veranstaltung dann nicht in der Hauskirchengemeinde gefeiert werde, sondern am anderen Ende der Stadt. Warnecke betonte: „Wir sind offen für alle Menschen, auch für solche, die sich – aus welchen Gründen auch immer – nicht haben impfen lassen oder impfen lassen können.“
Mehr als 8000 Minderjährige erhielten Corona-Auffrischungsimpfung
Mehr als 8000 Kinder und Jugendliche haben in Niedersachsen bislang eine Corona-Auffrischungsimpfung erhalten. Das sagte Claudia Schröder, stellvertretende Leiterin des Corona-Krisenstabs, am Donnerstag im Gesundheitsausschuss des Landtags. Sie bezog sich auf Menschen, die zwischen 12 und 17 Jahre alt sind. Wer jünger als zwölf Jahre ist, kann sich bislang nicht gegen das Coronavirus impfen lassen.
Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte am Donnerstag jedoch grünes Licht für die Zulassung des Corona-Impfstoffes der Hersteller Pfizer/Biontech für Kinder ab fünf Jahre in Europa gegeben. Offiziell muss die EU-Kommission nun noch zustimmen, das aber gilt als Formsache.
Die Entscheidung der EMA heißt aber nicht, dass nun auch die Impfung von Kindern empfohlen wird. Das müssten nationale Regierungen beziehungsweise Gesundheitsbehörden entscheiden. In Deutschland wird zunächst ein Gutachten der Ständigen Impfkommission (Stiko) erwartet. Sie will ihre Empfehlung zur Corona-Impfung für Kinder von fünf bis elf Jahre vor Jahresende abgeben.
Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) haben im Bundesland bislang insgesamt rund 685.000 Menschen eine weitere Impfdosis erhalten – das sind demnach 8,6 Prozent aller Einwohner.
Mann würgt Leiterin von Testzentrum – er wollte einen Termin
Der Besucher eines Corona-Testzentrums am Fleetplatz in Neuallermöhe ist Dienstagabend auf die Leiterin (30) des Zentrums losgegangen und hat sie gewürgt. Vorausgegangen war laut Polizei Hamburg ein Streit um Termine. Hier erfahren Sie mehr über den Fall.
Mehr mobile Impfteams für Niedersachsen angekündigt
Für die Corona-Schutzimpfungen in Niedersachsen sollen künftig noch mehr mobile Impfteams zum Einsatz kommen. Schnellstmöglich sollten es rund 250 sein, sagte die stellvertretende Leiterin des Corona-Krisenstabs, Claudia Schröder, am Donnerstag im Gesundheitsausschuss des Landtages.
Ein mobiles Impfteam soll in Niedersachsen auf 40.000 Einwohner kommen. Damit seien es 224 mobile Impfteams, sagte ein Sprecher der Gesundheitsministeriums auf Anfrage. Bei Bedarf könnten Kommunen jedoch mehr Impfteams einsetzen. Seit knapp zwei Monaten liegt der Fokus bei den Corona-Schutzimpfungen noch stärker auf den mobilen Teams, weil die landesweiten Impfzentren geschlossen wurden.
Auch Rettungssanitäter und Rettungssanitäterinnen dürfen nun offiziell in ärztlichem Auftrag Menschen gegen das Coronavirus impfen. Darauf hat am Donnerstag die Johanniter-Unfall-Hilfe Niedersachsen-Bremen hingewiesen. Das niedersächsische Sozialministerium habe klar aufgegliedert, welchen Berufsgruppen es erlaubt ist, eine Schutzimpfung zu verabreichen, hieß es. Die Entscheidung sei auch vor dem Hintergrund wichtig, dass in Niedersachsen die Anzahl der Mobilen Impfteams aufgestockt werden soll.
Impfberechtigt in ärztlichem Auftrag sind den Angaben zufolge auch Gesundheits- und Krankenpfleger, Kinderkrankenpfleger, Altenpfleger, Hebammen und Heilerziehungspfleger. Darüber hinaus dürfen unter denselben Voraussetzungen auch Gesundheits- und Krankenpflegehelferinnen, Pflegeassistentinnen, Rettungsassistenten, Notfallsanitäterinnen, medizinische Fachangestellte, Ärztinnen in Ausbildung nach dem Physikum und Notfallsanitäter ab dem zweiten Lehrjahr impfen.
Weil begrüßt Freigabe von Corona-Impfstoff für Fünf- bis Elfjährige
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat die am Donnerstag erteilte Freigabe des ersten Corona-Impfstoff für Kinder unter zwölf Jahren durch die Europäische Arzneimittelbehörde EMA begrüßt. „Ich freue mich sehr darüber, dass jetzt ein Impfstoff für Fünf- bis Elfjährige von der EMA zugelassen worden ist“, sagte Weil in Hannover. Die Behörde hatte das Vakzin von Biontech/Pfizer für diese Gruppe freigegeben.
„Das ist eine sehr gute Nachricht für viele Eltern, aber vor allem für die Kinder“, fügte der Regierungschef hinzu. Sie könnten durch eine Impfung gut geschützt werden und bekämen damit auch mehr Sicherheit in ihrem teilweise sehr belastenden Alltag.
Weil begrüßte ausdrücklich die Ankündigung der Ständigen Impfkommission, jetzt sehr schnell eine Empfehlung der Kinderimpfung zu prüfen und möglichst rasch eine Entscheidung zu treffen. Eine Kinderimpfung biete die Chance, die Schulen noch sicherer zu machen.
Ärztekammer: Testpflicht für geimpftes Personal zu viel Aufwand
Die Ärztekammer Schleswig-Holstein hat die Testpflicht für geimpftes medizinisches Personal kritisiert. Diese Verschärfung nach dem Auslaufen der „epidemischen Notlage von nationaler Tragweite“ sei nicht nachvollziehbar. „Das Gesetz erschwert die Arbeit in den Gesundheitseinrichtungen enorm und das zu einer mehr als angespannten Zeit in Praxen und Kliniken im Land“, teilte der Präsident der Ärztekammer, Henrik Herrmann, am Donnerstag mit.
Der entsprechende Paragraf des Infektionsschutzgesetzes sieht nach Herrmanns Angaben vor, dass Angestellte in Gesundheitseinrichtungen täglich getestet werden müssen, trotz zwei- oder dreifachem Impfschutz. Das sei medizinisch nicht nachvollziehbar und führe zu einem enormen zeitlichen, logistischen und bürokratischen Aufwand in einer Situation, in der alle Mitarbeitenden im Gesundheitswesen ohnehin an der Belastungsgrenze angekommen seien. Herrmann befürchtet auch eine Verschärfung der Versorgungslage bei Testmaterial und Laborkapazitäten. Der zusätzliche Organisationsaufwand werde Zeit und Personal binden. „Das Gesetz in der jetzigen Form verfehlt die effiziente Nutzung der Ressourcen im Gesundheitswesen. Deshalb fordern wir den Gesetzgeber auf, hier schnellstmöglich nachzubessern.“
Linke kritisiert Stellenabbau in Hamburger Gesundheitsämtern
Eine Anfrage der Linksfraktion hat ergeben, dass in den Hamburger Gesundheitsämtern seit Mai 2021 275 Stellen abgebaut wurden. Das bedeutet, dass aufgrund begrenzter Kapazitäten nicht nur weniger Fälle in Sachen Kontaktnachverfolgung bearbeitet werden können, sondern dass diese auch noch wesentlich länger dauert als früher. Nach Angaben der Linken beträgt der Rückstand in Hamburg-Mitte etwa zwei Kalendertage, in Wandsbek sogar bis zu 72 Stunden.
"Statt wie versprochen die Gesundheitsämter personell besser auszustatten, hat der Senat genau das Gegenteil gemacht und über den Sommer massiv Personal abgebaut", kritisiert der Linken-Bürgerschaftsabgeordnete Deniz Celik. Das räche sich nun. "Unter solchen miserablen Rahmenbedingungen kann es den Gesundheitsämtern kaum gelingen, Infektionsketten zu unterbrechen und somit das Infektionsgeschehen insgesamt zu verlangsamen."´
Die wichtigsten Varianten des Coronavirus im Überblick
Nach Anregung der Weltgesundheitsorganisation WHO werden die Varianten des Coronavirus seit Mai 2021 nicht mehr nach den Staaten benannt, in denen sie zuerst nachgewiesen wurden, sondern nach den Buchstaben des griechischen Alphabets. So soll eine Stigmatisierung beispielsweise von Ländern verhindert werden, in denen besonders ansteckende Virusmutationen zuerst nachgewiesen wurden.
Derzeit gelten fünf Formen des Coronavirus als besorgniserregend ("Variants of Concern"):
- Alpha: Die im September 2020 zuerst in Großbritannien nachgewiesene Variante B.1.1.7, die das ursprüngliche Coronavirus fast vollständig verdrängt hatte, bevor sie ihrerseits von der Delta-Variante verdrängt wurde
- Beta: Eine Form des Coronavirus, die im Mai 2020 in Südafrika entdeckt wurde, wissenschaftliche Bezeichung: B.1.351, B.1.351.2, B.1.351.3
- Gamma: Die zunächst in Brasilien im November 2020 nachgewiesene Mutation P.1 und ihre Subformen P.1.1 und P.1.2
- Delta: Die Corona-Variante B.1.617.2 (und ihre Subformen AY.1, AY.2, AY.3), zuerst im Oktober 2020 in Indien gefunden
- Omikron: Die Corona-Variante B.1.1.529 wurde im November 2021 in mehreren afrikanischen Ländern nachgewiesen und verbreitet sich
Außerdem beobachtet die WHO weitere vier Mutationen als bedeutsame "Variants of Interest" :
- Lambda: C.37, im Dezember 2020 in Peru entdeckt
- Mu: B.1.621, im Januar 2021 erstmals in Kolumbien nachgewiesen
Gesundheitsministerin in Schwerin schließt Lockdown nicht mehr aus
Angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen muss nach Ansicht von Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) ein weiterer Lockdown in Betracht gezogen werden. „Ich kann in dieser aktuellen Pandemie-Lage gar nichts mehr ausschließen“, sagte Drese am Donnerstag. „Die Situation ist dramatisch.“ Doch noch könne das Ruder herumgerissen werden.
Wenn sich das Land sieben Tage in der roten Phase der Corona-Ampel befinde und die Versorgung von Patienten gefährdet sei, gebe es die Möglichkeit eines Lockdowns, erläuterte Drese. Mit dem Eintritt in die rote Phase ist im Nordosten eventuell bereits an diesem Donnerstag zu rechnen. Noch habe Mecklenburg-Vorpommern nicht die schwierige Lage anderer Bundesländer erreicht, stellte die Ministerin fest. „Wir müssen die Zeit nutzen.“
Die SPD-Politikerin zeigte sich zufrieden damit, dass derzeit auf Bundesebene eine Impfpflicht für Beschäftigte in Kliniken und Pflegeheimen vorbereitet wird. Ebenso stimme sie positiv, dass aktuell die Zahl der Menschen steige, die zu einer Erstimpfung bereit sind. Drese führte das unter anderem auch darauf zurück, dass in Mecklenburg-Vorpommern nunmehr die sogenannte 2G-plus-Regel gilt.
Rekordzahlen: Fast 1000 neue Corona-Fälle in Hamburg
Am Donnerstag meldete die Hamburger Sozialbehörde 955 Corona-Neuinfektionen. Das sind 315 Fälle mehr als am Vortag (640) und 361 mehr als am Donnerstag vor einer Woche (594). Damit steigt die Inzidenz deutlich und liegt nun bei 237,9 (Vortag 218,9). Vor sieben Tagen lag der Wert noch bei 189,6.
Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 111.477 bestätigte Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 98.300 als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.406.456 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten, 1.368.954 Personen sind vollständig geimpft (Stand 24.11.).
In Hamburger Krankenhäusern werden 211 Corona-Patienten behandelt. 47 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen. Die Behörde meldete sechs weitere Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1882 Menschen gestorben. Die Hospitalisierungsrate gab das RKI für Hamburg am Donnerstag mit 2,48 an – nach 2,92 am Mittwoch.
Christian-Albrechts-Universität hält an Präsenzveranstaltungen fest
An der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) soll es trotz steigender Corona-Infektionszahlen im Land weiter Präsenzveranstaltungen geben. Präsidium und Fakultäten hielten weiterhin grundsätzlich am Präsenzbetrieb in der Lehre fest, teilte eine Sprecherin der Uni mit.
Angesichts der aktuellen Infektionslage könne aber in der Zuständigkeit der Fakultäten entschieden werden, einzelne Lehrveranstaltungen vorübergehend zunächst online anzubieten. Die Größe der Lehrveranstaltungen sei dafür ein Kriterium, vor allem aber die vermittelten Inhalte. So ließen sich etwa Laborpraktika oder auch sportpraktische Lehrveranstaltungen nicht durch Online-Formate ersetzen.
Nach einem Bericht der „Kieler Nachrichten“ vom Donnerstag bleibt es an der CAU und der Fachhochschule Kiel bei der 3G-Regel. Es gilt Maskenpflicht.
Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen
- Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
- Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
- Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
- Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
- Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
- Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.
Impfen in Hamburg: Lange Schlange vor der Fischauktionshalle
Großer Andrang bei einem offiziellen Impftermin in der Fischauktionshalle: Am Donnerstag konnten sich Interessierte an der Großen Elbstraße 9 eine Erst-, Zweit- oder Auffrischimpfung abholen. Schon am Morgen bildete sich eine lange Schlange vor dem Gebäude, in dem noch bis 15 Uhr die Vakzine von Biontech, Moderna und Johnson&Johnson verimpft werden.
Zweiter Tag mit Warnstufe 1: Corona-Zahlen steigen weiter
Das Corona-Infektionsgeschehen wird auch in Niedersachsen immer angespannter. Der Sieben-Tage-Wert der Neuinfektionen stieg nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) am Donnerstag im Landesdurchschnitt von 184,0 auf 195,1 pro 100.000 Einwohner. Es kamen innerhalb eines Tages 3687 neue Ansteckungen und 15 Todesfälle hinzu. Im Nachbarland Bremen lag die Inzidenz am Donnerstag bei 190,4. Deutschland hat bereits einen Wert von 419,7.
Der sogenannte Hospitalisierungswert in Niedersachsen kletterte nach Landesangaben von 6,3 auf 6,6. Der Wert gibt an, wie viele Infizierte in den vergangenen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner neu ins Krankenhaus aufgenommen wurden. Auf den niedersächsischen Intensivstationen waren am Donnerstag 8,6 Prozent (Vortag: 8,0 Prozent) der maximal zur Verfügung stehenden Betten mit Covid-Erkrankten belegt.
Corona: Linksfraktion fordert frühere Weihnachtsferien in Hamburg, Rabe ist dagegen
Angesichts steigender Corona-Zahlen hat die Linksfraktion in Hamburg in einem Zusatzantrag in der Bürgerschaftssitzung am 1. Dezember gefordert, die Weihnachtsferien vorzuverlegen. In anderen Bundesländern wie beispielsweise Brandenburg ist diese Maßnahme bereits beschlossen worden.
Sabine Boeddinghaus, Fraktionsvorsitzende der Linkspartei, kritisiert, dass statt nachzuschärfen in Hamburg an den Schulen sogar noch gelockert werde: Quarantäne, Kontaktnachverfolgung, Kohorten und zusätzliche Hygienemaßnahmen sollen ausgesetzt werden. "In Absprache mit den Kammern und den Schulvertretungen muss die Schulbehörde jetzt den Beginn der Weihnachtsferien auf den 20.12. vorziehen", erklärte die Politikerin am Donnerstag, damit der Pandemieverlauf eingedämmt werden könne. Um den früheren Beginn der Ferien umzusetzen, seien eine Notbetreuung sowie Freitage für die Eltern notwendig.
Schulsenator Rabe gegen Verlängerung der Weihnachtsferien
Anders sieht das Hamburgs Schulsenator. Ties Rabe (SPD) will trotz der vielen Corona-Fälle unter Schülerinnen und Schülern weder die Weihnachtsferien verlängern noch die Präsenzpflicht aufheben. „Ich finde es zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt nicht angemessen, über weitere Schuleinschränkungen zu reden“, sagte Rabe dem NDR „Hamburg Journal“ (Mittwoch). Vielmehr müsse darüber geredet werden, „dass sich Eltern und Erwachsene impfen lassen“. Es müsse ein Ende haben, dass Kinder in Geiselhaft für ein unvernünftiges Verhalten von Erwachsenen genommen würden.
Kinder seien in der Schule durch das regelmäßige Testen, Lüften, Masketragen und die Luftfilter sicherer untergebracht als in vollen Einkaufszentren, Restaurants oder bei vielen Freizeitaktivitäten, sagte Rabe. Im bundesweiten Vergleich gebe es kein anderes Bundesland mit einem „so umfassenden Sicherheitspaket“ wie Hamburg.
Der Schulsenator kündigte vielmehr Lockerungen an. So entfalle an den Schulen künftig die Kontaktnachverfolgung, wenn nur ein Kind infiziert sei. Auch müssten Sitznachbarn und -nachbarinnen infizierter Kinder nicht mehr in Quarantäne, da die Hauptinfektionsquellen nach Einschätzung der Gesundheitsämter in den Familien und in der Freizeit lägen.
Niedersächsische Krankenhäuser vor Personalproblemen
In der sich zuspitzenden Corona-Lage befürchten die Kliniken in Niedersachsen Personalprobleme. „Die personelle Situation in vielen Krankenhäusern ist bereits jetzt angespannt“, teilte die Niedersächsische Krankenhausgesellschaft in Hannover mit. Wegen des Mangels an Pflegepersonal könnten Intensivkapazitäten vielfach nicht vollumfänglich betrieben werden.
Angesichts exponentiell ansteigender Infektionszahlen müssten die Krankenhäuser in absehbarer Zeit geplante Eingriffe verschieben, um weiteres Personal für die Covid-19-Versorgung freizumachen. „Erste Klinikträger beispielsweise in der Region Hannover berichten, dass dieser Schritt demnächst bevorsteht“, hieß es. Niedersachsen erwarte auch Überstellungen von Corona-Patienten aus noch stärker belasteten Bundesländern.
Der Verband forderte, Bürokratie- und Dokumentationsanforderungen während der vierten Corona-Welle auf ein Mindestmaß zu reduzieren, um das Pflegepersonal zu entlasten. Durch das absehbare Zurückfahren der Regelversorgung drohe den Kliniken erneut wirtschaftlicher Schaden. Notwendig sei ein Rettungsschirm, um die fehlenden Einnahmen 2021 und auch 2022 zu ersetzen.
Ministerpräsident: Keine Strategiefehler in der Pandemie gemacht
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil stellt seiner eigenen Regierung in der Pandemie ein gutes Zeugnis aus. „Wir haben nicht alles richtig gemacht, einen echten Strategiefehler sehe ich in Niedersachsen aber nicht“, sagte der SPD-Politiker im Interview mit der „Braunschweiger Zeitung“ (Donnerstag). Es sei richtig gewesen, vorsichtig zu bleiben, etwa bei der Maskenpflicht an Schulen. „Die haben wir mit Ausnahme der ersten beiden Jahrgänge als eines der ganz wenigen Länder durchgehalten“, sagte Weil.
Der Regierungschef räumte jedoch ein, dass es zu wenige Luftfilter an den Schulen gebe. Weil sagte: „Die Schulen sind in kommunaler Hand. Bund und Land stellen Mittel für Luftfilter zur Verfügung, der Abfluss ist aber überschaubar, das muss ich leider konstatieren.“ Eltern hätten die Hoffnung, dass mit Luftfiltern keine Masken mehr im Unterricht nötig seien. „Das ist leider nicht so“, sagte der Ministerpräsident. „Luftfilter sind eine sinnvolle Ergänzung, Masken und das Lüften bleiben aber die Basis.“
Weil bedankte sich bei den Lehrkräften und bekräftigte den Präsenzunterricht wie bisher aufrechterhalten zu wollen: „Von 3000 Schulen mussten gerade mal fünf vorübergehend vom Netz genommen werden.“
3G gilt auch beim Fahrdienst Moia
Der Fahrdienst Moiiua passts eine Corona-Regelen an die aktuelle Lage an: Ab sofort gilt in allen Moia-Fahrzeugen 3G. Die Fahrgäste müssen geimpft, genesen oder negativ getestet sein. Ein Corona-Schnelltest darf nicht älter als 24 Stunden sein, ein PCR-Test nicht älter als 48 Stunden. Selbsttests gelten nicht als Nachweis. Kinder bis 6 Jahre und Schüler sind von der 3G-Regel ausgenommen. Außerdem dürfen nur noch maximal fünf Fahrgäste mitfahren. Der Platz hinter dem Fahrersitz ist ab sofort gesperrt.
954 neu gemeldete Corona-Fälle in Schleswig-Holstein
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist erneut gestiegen. Am Mittwoch lag die Zahl der innerhalb einer Woche registrierten Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner bei 152,5 - nach 148,6 am Dienstag. Das geht aus den Daten der Landesmeldestelle hervor (Stand Mittwochabend). Binnen 24 Stunden wurden 954 neue Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet - über 100 mehr als Dienstag.
Im Vergleich der Bundesländer hat Schleswig-Holstein laut Robert Koch-Institut (Stand Mittwochmorgen) noch immer die geringste Sieben-Tage-Inzidenz.
Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz - also die Zahl der Corona-Kranken, die je 100.000 Menschen binnen sieben Tagen in Kliniken kamen - lag bei 4,36, nach 4,12 am Vortag. Mit 167 wurden etwas weniger Covid-19-Patienten im Krankenhaus behandelt, davon mit 42 aber mehr als am Vortag auf einer Intensivstation. 26 von ihnen mussten beatmet werden. Die Zahl der Todesfälle stieg um vier auf 1780.
Am höchsten bei den Kreisen ist die Sieben-Tage-Inzidenz im Kreis Pinneberg (219,2), gefolgt von Neumünster (201,5) und Stormarn (195,1). Den niedrigsten Wert weist Rendsburg-Eckernförde mit 89,2 aus.
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