Hamburg. Die S-Bahn wird durch das Büro- und Geschäftsgebäude quasi hindurchfahren. Das Gebäude-Ensemble soll “transformativ“ werden.
Innovativ, urban, transformativ – vielversprechend klingt der Entwurf des Gebäudekomplexes „Hammer Heart“, welches in Hammerbrook entstehen soll. Am Dienstag präsentierten Vertreter der ABG Real Estate Group, der Unternehmensgruppe Köhler von Bargen, des Bezirksamts Hamburg-Mitte und Jan Wiese Architekten das neue Baukonzept, das unter anderem ein 60-Meter-Hochhaus vorsieht.
Der Geschäftsführer der ABG Real Estate, Ulrich Höller, sprach von einem „Nicht-Ort“ in der Gegend am S-Bahnhof Viadukt: Alles schreie hier geradezu nach Entwicklung. Das neue Gebäude-Ensemble an der Kreuzung der Hammerbrook-Straße soll diese Transformation bringen und sich gleichzeitig in die bestehende Infrastruktur einfügen: „Der Entwurf von Jan Wiese bricht mit der heute recht eintönigen Blockrandbebauung. Er hat dabei das Potenzial, den Standort durch eine Aufsehen erregende Gestaltung sowie öffentliche Nutzungsangebote attraktiv zu beleben und ihm einen zukunftsweisenden Dreh zu geben.“
Stadtentwicklung: Gebäude soll nachhaltig gebaut werden
Auf einer Grundstücksfläche von 4100 Quadratmetern soll eine architektonische Herausforderung gemeistert werden: Die S-Bahn soll zwischen den Gebäude-Komplexen hindurch fahren, ohne dass die Wände alle fünf Minuten erzittern. Das Bauwerk soll flexibel gestaltet werden, um zukunftsgerecht zu sein: Circa 70 Prozent der Fläche sind für Büros vorgesehen, die anderen 30 Prozent für Gastronomie, Kultur-Einrichtungen und Einzelhandel. Eine nachhaltige Bauweise spielt eine zentrale Rolle, beispielsweise durch höchsten Energiestandard und eine effiziente LED-Beleuchtung.
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Jan Wiese Architekten haben sich mit ihrem Entwurf im Wettbewerb gegen neun Konkurrenten durchsetzen können: Am Ende eines zweiphasigen Werkstattverfahrens konnten die Berliner Architekten mit ihrem vielseitigen, aber klaren Konzept überzeugen.
Fertigstellung des Projekts frühestens 2027
Der Bezirk Hamburg-Mitte leitet nun den Entwurf für einen Bebauungsplan ein. Das dauert noch ein wenig – die Hochbauarbeiten werden wohl nicht vor Ende 2024 beginnen, dementsprechend ist mit einer Fertigstellung der Neubauten im Jahr 2027 zu rechnen.