Hamburg. Besonders ältere Menschen sind häufig Opfer. Eine Anfrage der AfD in der Bürgerschaft offenbart beunruhigende Entwicklungen.
Die Beute, die Kriminelle mit dem sogenannten Enkeltrick oder besonders perfiden „Schockanrufen“ machen, wird immer größer: Bis Ende Oktober erlangten die Täter in Hamburg mit den beiden Maschen in diesem Jahr fast 750.000 Euro, wie aus der Senatsantwort auf eine Anfrage der AfD in der Bürgerschaft hervorgeht. Seit 2016 hatte sich die bekannt gewordene jährliche Schadenssumme außerdem demnach mehr als verfünffacht.
Die Variante der „Schockanrufe“, die erstmals 2018 von der Polizei registriert wurde, machte dabei in diesem Jahr mit rund 600.000 Euro den Großteil der Beute aus. Die Dunkelziffer dürfte noch einmal deutlich höher liegen.
Polizei Hamburg: Zahl der „Schockanrufe“ wächst
Bei einem „Schockanruf“ wird dem Opfer, wobei es sich nahezu ausnahmslos um ältere Menschen handelt, beispielsweise vorgegaukelt, dass ein naher Angehöriger – oft soll es sich um Enkel oder Enkelin handeln – schwer erkrankt ist und ein teures Medikament brauche. In anderen Fällen haben die Angehörigen angeblich einen schweren Unfall mit Todesopfern verursacht und bräuchten eine hohe Kaution, um nicht in Haft zu bleiben.
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Laut der Polizeistatistik werden „Schockanrufe“ immer öfter von den Tätern angewandt. 334 solcher Anrufe wurden bis Ende Oktober in diesem Jahr angezeigt. In 15 Fällen waren die Täter dabei erfolgreich, im Durchschnitt erbeuteten die Täter knapp über 40.000 Euro. Die AfD fordert angesichts der Zahlen noch intensivere Fahndung nach den Hintermännern und eine verstärkte Präventionsarbeit.