Hamburg. Beim Winternotprogramm sorgt die Stadt jetzt dafür, dass mehr Obdachlose Privatsphäre haben und sich sicher fühlen.

Im Rahmen des Winternotprogramms kauft die Stadt Hamburg auf St. Pauli ein ganzes Hotel. Die Zimmer sollen an Obdachlose gegeben werden. Das verkündete die Staatsrätin der Sozialbehörde im Sozialausschuss der Bürgerschaft.

Nach Angaben der "Mopo" liegt das Haus in der Hein-Hoyer-Straße im Zentrum von St. Pauli. Die Sozialbehörde wollte sich auf Nachfrage nicht näher dazu äußern. "Zur weiteren Ausgestaltung sind die Planungen noch nicht abgeschlossen", hieß es.

Hotel soll Hamburger Obdachlosen Rückzugsräume bieten

Die Stadt hat für diesen Winter bereits ein Hotel in Moorfleet angemietet, um die Qualität der Unterbringung zu erhöhen und für mehr Akzeptanz bei den Obdachlosen zu sorgen. Sie ziehen das Leben im Freien häufig der Öffentlichen Unterbringung vor, weil sie in den städtischen Quartieren Rückzugsräume vermissen und niedrige hygienische Standards kritisieren. Im letzten Winter waren 13 Menschen "auf Platte" gestorben.

Bisher hat die Stadt in der Winternothilfe eher auf Mehrbettzimmer gesetzt und die Menschen tagsüber auf die Straße geschickt – bei jedem Wetter. Dagegen hatten private Obdachlosenhelfer wie "Hinz und Kunzt", "Cafée mit Herz" sowie die Reemtsma-Stiftung auf eigene Rechnung Hotelbetten angemietet, um den Obdachlosen Privatssphäre und vor allem auch Schutz vor Corona-Infektionen zu bieten.

Im vergangenen Winter hatte auch die Stadt damit begonnen, Hotelzimmer anzubieten und nach der Auswertung des "Projekts" von einem Erfolg gesprochen.