Hamburg. Zwei Unbekannte setzten auf St. Pauli den Schlafsack des 39-Jährigen in Brand. Ein Mann auf Geschäftsreise könnte Hinweise geben.
Gut einen Monat, nachdem zwei unbekannte Männer den Schlafplatz eines Obdachlosen auf St. Pauli angezündet haben, sucht die Polizei Hamburg nach einem bestimmten Zeugen. Nur durch die schnelle Hilfe einer Passantin blieb der schlafende 39-Jährige damals unverletzt. Die Mordkommission hatte die Ermittlungen übernommen.
"Die Polizei sucht jetzt gezielt nach einem potenziellen Zeugen aus Düsseldorf oder Köln", sagte Polizeisprecher Daniel Ritterskamp am Mittwoch. Am 18. September war es zu dem versuchten Tötungsdelikt im Park an der Ecke Seewartenstraße/Bernhard-Nocht-Straße gekommen.
Obdachloser angezündet: Zeuge kommt aus Düsseldorf oder Köln
Die Ermittlungen von Mordkommission und Staatsanwaltschaft dauern weiter an. "Sie ergaben unter anderem, dass offenbar ein weiterer, bislang unbekannter Zeuge vor Ort war und möglicherweise Angaben zu den Tätern sowie dem Tatablauf machen kann", so Ritterskamp.
Der Zeuge soll sich Mitte September auf Geschäftsreise in Hamburg aufgehalten und in einem Hotel in der Innenstadt gewohnt haben. Ritterskamp: "Er soll in Düsseldorf wohnen und in Köln arbeiten – oder umgekehrt." Die Ermittlungen zur Identifizierung dieses Mannes blieben bisher jedoch erfolglos. Die Ermittler bitten den Zeugen nun dringend, sich bei der Polizei zu melden.
Passantin zog schlafenden Mann aus brennendem Schlafsack
Nach den bisherigen Erkenntnissen schlief der Obdachlose am 18. September im Park an der Seewartenstraße zwischen einem Bürokomplex und dem „Café mit Herz“, als die zwei Männer gegen 6 Uhr den Schlafsack in Brand setzten. Anschließend flüchteten die Täter in Richtung Reeperbahn/Millerntorplatz.
Eine Passantin erkannte die Situation und zog den schlafenden Mann aus dem brennenden Schlafsack und löschte die Flammen, wodurch der 39-Jährige unverletzt blieb. Als dieser die gefährliche Situation erkannte, erlitt er vor Aufregung einen Krampfanfall. Er kam in ein Krankenhaus.
Obdachloser angezündet – einer der Täter etwa 1,80 Meter groß
Eine sofort eingeleitete Fahndung blieb damals ohne Erfolg. Einer der Männer soll etwa 1,80 Meter groß sein und einen dunklen Rollkragenpullover und eine dunkle Jeans getragen haben. Der zweite Mann hatte dunkle Haare.
Zeugen, die Hinweise zu den Tätern geben können oder verdächtige Beobachtungen im Zusammenhang mit der Tat gemacht haben, werden gebeten, sich bei der Polizei unter der Rufnummer 040/4286-56789 oder an einem Polizeikommissariat zu melden.