Hamburg. Der Überblick: Inzidenz in Hamburg jetzt dreistellig. CDU befürchtet mehr ausgesetzte Haustiere. Kunsthalle führt 2G-Modell ein.

Dank der neuen Corona-Verordnung, die seit Sonnabend gilt, können in Hamburg nicht mehr nur gastronomische Betriebe, sondern auch Einzelhändler und Dienstleister wie Friseure, Nagelstudios und Tätowierer das 2G-Modell anbieten. Gleichzeitig verschärft sich die Corona-Lage sowohl landes- wie auch bundesweit: In Hamburg ist die Sieben-Tage-Inzidenz innerhalb von einer Woche um mehr als 40 Punkte auf 106,6 gestiegen und liegt nun über dem bundesweiten Durchschnitt.

>>Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert. Hier kommen Sie zu den aktuellen Corona News für Hamburg und den Norden.<<

In Schleswig-Holstein hat sich die Inzidenz auf niedrigerem Niveau seit Beginn der Herbstferien Anfang Oktober verdoppelt und liegt nun bei 57,6 – mit dem Fortschreiten der Herbstferien in Niedersachsen – dort müssen die Kinder erst am 1. November wieder in die Schule – steigt die Inzidenz auch dort steiler an und liegt inzwischen bei 60,7.

Corona News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 23. und 24. Oktober:

  • Inzidenz im Norden steigt weiter – höchster Wert in Pinneberg
  • Kunsthalle führt ab 28. Oktober das 2G-Modell ein
  • Corona-Lage in Niedersachsen stabil – Inzidenz klettert weiter
  • Inzidenz in Hamburg deutlich über 100 – fünf weitere Tote
  • CDU befürchtet mehr ausgesetzte Haustiere
  • Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt weiter
  • Fettes Brot und FC St. Pauli wollen die Clubs retten
  • Inzidenz in Hamburg fast dreistellig – mehr als ein Dutzend Tote
  • Corona-Lage in Niedersachsen weitgehend stabil
  • Hamburg erlaubt Laternenumzüge
  • Tierpark Hagenbeck: Millionenverlust durch Corona
  • Clueso bei den "Tagesthemen" zur Lage der Musiker
  • Corona in Schleswig-Holstein: Inzidenz in Stormarn am höchsten
  • Daniel Günther: Pflegekräfte müssen geimpft sein

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Inzidenz im Norden steigt weiter – höchster Wert in Pinneberg

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein legt weiter zu. Am Sonntag erreichte die Zahl neuer Ansteckungen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen 57,6 – nach 56,6 am Sonnabend und 52,4 am Freitag. Am Sonntag vergangener Woche hatte der Wert noch 28,8 betragen. Nach Angaben der Landesmeldestelle wurden am Sonnabend 241 neue Infektionen registriert, am Sonntag 74.

Die Zahl der Patienten und Patientinnen, die wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus waren, blieb am Wochenende unverändert bei 64. Von ihnen lagen ebenfalls unverändert 16 auf der Intensivstation, von denen wiederum 11 beatmet werden mussten. Die Hospitalisierungsinzidenz blieb bei 1,68.

Die Zahl der Gestorbenen blieb bei 1712. Von den seit Beginn der Pandemie 79.941 Infizierten gelten rund 75.900 Menschen als genesen. Am höchsten war die Sieben-Tage-Inzidenz am Sonnabend im Kreis Stormarn (78,4), am niedrigsten im Kreis Schleswig-Flensburg (30,1), am Sonntag lag der höchste Wert mit 81,1 im Kreis Pinneberg, der niedrigste in Ostholstein mit 31,3.

Kunsthalle führt ab 28. Oktober das 2G-Modell ein

Ins Museum gehen ohne Abstand zu halten und ohne Maskenpflicht, also Kunstgenuss wie vor Corona, das wird ab dem 28. Oktober wieder möglich sein. Die Hamburger Kunsthalle führt ab dann Besuche mit der 2G-Regel ein. Besucherinnen und Besucher müssen lediglich vor Eintritt in Verbindung mit einem Personaldokument einen Nachweis erbringen, dass sie entweder vollständig geimpft oder genesen sind. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren können die Kunsthalle ohne Impf- oder Genesungsnachweis besuchen und benötigen keinen Coronatestnachweis.

An einem Tag im Monat öffnet das Haus aber auch unter dem 0G-Modell: Am 11. November, 14. Dezember sowie am 18. Januar ist das Tragen einer medizinischen Maske (FFP2 oder OP) und die Einhaltung eines Abstands von mindestens eineinhalb Metern zu anderen Personen für den Besuch verpflichtend. Die Kontaktdatenerhebung zur Nachverfolgbarkeit von möglichen Infektionsketten bleibt an allen Tagen – unabhängig davon, welches Besuchsmodell angewendet wird – nach den aktuell geltenden Regelungen der Hamburgischen Eindämmungsverordnung bestehen.

Aktuell sind in der Kunsthalle die Ausstellungen über die tschechische Künstlerin „Toyen“, Werner Büttners „Last Lecture Show“, „Out of Space“, „Meistens grundiere ich mit Kreide...“ über Emil Noldes Maltechnik, „Von Mischwesen“ (Skulptur in der Moderne), Serrena Ferrario und „Unfinished Stories“ zu sehen. Weitere Infos unter www.hamburger-kunsthalle.de.

Corona-Lage in Niedersachsen stabil – Inzidenz klettert weiter

Die Corona-Lage in Niedersachsen bleibt weiter stabil. Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz veränderte sich am Sonntag nicht. Wie am Sonnabend lag die Rate bei 2,3 Neuaufnahmen von Covid-19-Kranken in Kliniken pro 100.000 Einwohner während der vergangenen sieben Tage. Für Gesundheitsbehörden und Kommunen in Niedersachsen ist dies der wichtigste Indikator zur Bewertung der Pandemie-Situation.

Allerdings stieg die Inzidenz am Sonntag weiter von 53,8 auf 60,7. So viele registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus binnen einer Woche je 100.000 Einwohner erfasste das Robert Koch-Institut (RKI). Landesweit am höchsten war die Inzidenz im Landkreis Cloppenburg mit 184,2. Dieser Wert geht laut Gesundheitsministerium auf einen Ausbruch in einem Schlachtbetrieb zurück. Es folgten die Kreise Emsland (121,9) und Gifhorn (95,9).

Auf den Intensivstationen der Krankenhäuser waren am Sonntag 3,5 Prozent der zur Verfügung stehenden Betten mit Covid-19-Patientinnen und –Patienten belegt. Damit stieg der Wert leicht im Vergleich zum Vortag (3,4 Prozent).

Inzidenz in Hamburg deutlich über 100 – fünf weitere Tote

Die Inzidenz in Hamburg ist abermals deutlich gestiegen und liegt nun deutlich über dem ehemaligen Grenzwert von 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen: Am Sonntag meldete die Stadt 280 Neuinfektionen, das sind noch einmal 14 mehr als am Sonnabend – und 145 mehr als am Sonntag der Vorwoche. Die Inzidenz liegt nun bei 106,6 – mehr als 40 Punkte höher als vor einer Woche (64,1).

Am Sonntag wurden in Hamburg viele neue Corona-Infektionen gemeldet. Die Inzidenz steigt auf einen Wert von über 100 (Symbolbild).
Am Sonntag wurden in Hamburg viele neue Corona-Infektionen gemeldet. Die Inzidenz steigt auf einen Wert von über 100 (Symbolbild). © imago/ ZUMA Wire | Unbekannt

Die Zahl der Covid-19-Fälle in Hamburgs Krankenhäusern wird weiter mit 116 angegeben, 34 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus steigt erneut deutlich: Nachdem am Sonnabend 16 Corona-Tote gemeldet worden waren, kommen nun weitere fünf hinzu. Damit steigt die Gesamtzahl der Corona-Toten seit Pandemiebeginn auf 1787 – allein 25 davon in der vergangenen Woche.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

CDU befürchtet mehr ausgesetzte Haustiere

Die Hamburger CDU sieht die Stadt schlecht vorbereitet auf eine von ihr befürchtete Welle ausgesetzter Haustiere. Mit abnehmenden Corona-Einschränkungen würden sich immer mehr Menschen, die sich während der Pandemie Haustiere und insbesondere Hunde angeschafft hätten, von diesen trennen, sagte der tierschutzpolitische Sprecher der Bürgerschaftsfraktion, Sandro Kappe. „Der Hundebestand ist nachweislich durch Corona deutlich gestiegen. Sollten Reisen wieder möglich sein, werden viele Hunde ausgesetzt.“

Wie eine Schriftliche Kleine Anfrage an den rot-grünen Senat ergeben habe, gebe es aber keine Vorbereitungen, mit diesem Problem umzugehen. „Der Senat gibt zu, dass er bei einer Überfüllung des Tierheims keine Vorsorgen getroffen hat“, sagte Kappe. Wenn das Tierheim die Annahme von Tieren aber ablehnt, würden viele Halterinnen und Halter sie einfach aussetzen. „Wenn die Tiere einfach auf den Straßen ausgesetzt werden, ist es zu spät“, warnte er. Die CDU fordere deshalb seit einen Jahr, Vorkehrungen zu treffen. „Dies lehnt der Senat bisher ab.“

Der Tierschutzverein Hamburg hat Anzeige erstattet. Die Hundewelben „Mali“, „Maja“ und „Mira“, hier ohne ihren Bruder „Colja“, fühlen sich trotzdem wieder pudelwohl im Tierheim Süderstraße.
Immer wieder werden Hundewelpen ausgesetzt – oft sollen aber keine überforderten Besitzer, sondern illegale Händler dahinterstecken. © BGDZ | Jan Schubert

In seiner Antwort äußerte sich der Senat nicht zu einer möglichen Zunahme ausgesetzter Tiere. „Es ist keine Vorhersage zur Abgabe von Fundtieren zu einem fiktiven Zeitpunkt möglich. Der Senat beantwortet darüber hinaus hypothetische Fragen grundsätzlich nicht“, hieß es. Auch lägen keine Daten zu den Aufnahmekapazitäten beim Tierschutzverein vor, da dieser nicht verpflichtet sei, sie anzugeben. Im September wurden nach Angaben des Senats in Hamburg für 59.106 Hundehalter Steuerkonten geführt, gut 5600 mehr als im Juni des Vorjahres.

Auch interessant

Auch interessant

Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt weiter

Der Sieben-Tage-Wert in Schleswig-Holstein steigt nach dem Ende der Herbstferien täglich: Am Sonnabend lag er bei 56,6 – noch zu Wochenbeginn war eine Inzidenz von nur 32,6 gemeldet worden. Auch die Zahl der Patienten in den Krankenhäusern des Landes ist gestiegen: Lag sie am Montag noch bei 52 (davon 15 auf Intensivstationen), sind mit Stand Sonnabend 64 schwere Fälle (davon 16 auf Intensivstationen) zu versorgen.

Seit Montag sind zudem insgesamt acht weitere Todesfälle gemeldet worden – die Gesamtzahl der Corona-Toten liegt nun bei 1712 seit Pandemiebeginn.

Die höchsten Inzidenzwerte verzeichnen Hamburgs Nachbarkreise Stormarn (78,4), Pinneberg (77,9) und Segeberg (74,8), am niedrigsten sind sie in Schleswig-Flensburg (30,1), Ostholstein (30,8) und Steinburg (33,7).

Fettes Brot und St. Pauli helfen dem Molotow

Der FC St. Pauli sowie die Bands Fettes Brot und Razors beteiligen sich an der Aktion „Rettet die Clubs“. Am Sonnabend signierten sie ein Kunstwerk in Gitarrenform, das später versteigert werden soll, wie die Organisatoren von „Rettet die Clubs“ mitteilten.

Die bundesweite Initiative will der von der Pandemie schwer getroffenen Konzert- und Veranstaltungsbranche helfen. Das Geld aus der Versteigerung komme in diesem Fall dem Hamburger Musikclub Molotow zugute.

Björn Warns alias Björn Beton (v.l.), Martin Vandreier alias Doktor Rentz und Boris Lauterbach alias König Boris von Fettes Brot bei der Übergabe des signierten Gitarren-Kunstwerks an Molotow-Betreiber Andreas Schmidt.
Björn Warns alias Björn Beton (v.l.), Martin Vandreier alias Doktor Rentz und Boris Lauterbach alias König Boris von Fettes Brot bei der Übergabe des signierten Gitarren-Kunstwerks an Molotow-Betreiber Andreas Schmidt. © dpa | Unbekannt

Die Initiative „Rettet die Clubs“ wurde im September 2020 gegründet. Zu den Unterstützern zählen demnach knapp 100 Bands wie Die Ärzte, Seeed oder Rammstein. Der FC St. Pauli ist der zweite Fußballverein, der sich an der Aktion beteiligt.

 Inzidenz in Hamburg jetzt fast dreistellig – mehr als ein Dutzend Tote

Hamburg nähert sich rapide einer dreistelligen Sieben-Tage-Inzidenz: Am Sonnabend meldete die Stadt 266 neue Corona-Fälle. Das sind zwar 73 weniger als am Freitag, aber 89 mehr als am Sonnabend vor einer Woche. Damit steigt die Inzidenz von 94,3 am Freitag auf 99,0 am Sonnabend. Vor einer Woche lag sie noch bei 60,5.

Die Zahl der Covid-19-Patienten liegt annähernd auf dem Niveau des Vortags: Derzeit werden 116 Menschen in Krankenhäusern behandelt, 34 von ihnen auf Intensivstationen (Freitag: 115/37) – das entspricht im Wochenvergleich aber ebenfalls einer deutlichen Zunahme. Am vergangenen Sonnabend lag die Zahl der schweren und schwersten Fälle noch bei 87, respektive 32.

Nachdem zuletzt nur noch vereinzelt neue Todesfälle gemeldet worden waren, stieg die Zahl am Sonnabend dramatisch an: 16 weitere Corona-Tote entsprechen einer Gesamtzahl von 1782 seit Pandemiebeginn.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Corona-Lage in Niedersachsen weitgehend stabil

Die Corona-Lage in Niedersachsen bleibt weiter vergleichsweise stabil. Die Zahl der Neuaufnahmen von Covid-19-Kranken in Kliniken während der vergangenen sieben Tage betrug am Samstag 2,3 pro 100 000 Einwohner. Damit stagnierte die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz beim Wert vom Vortag. Für die niedersächsischen Gesundheitsbehörden und Kommunen ist diese Größe der wichtigste Indikator zur Bewertung der Pandemie-Situation.

Die Inzidenz stieg aber im Vergleich zum Samstag vor einer Woche von 48,4 auf 53,8. Nach den Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hatte der Wert am Freitag bei 56,5 gelegen - so viele registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus gab es im Nordwesten binnen einer Woche je 100 000 Einwohner. Landesweit am höchsten war die Inzidenz im Landkreis Cloppenburg mit 184,2. Dieser Wert geht laut Gesundheitsministerium auf einen Ausbruch in einem Schlachtbetrieb zurück. Es folgten die Kreise Gifhorn (105,0) und Emsland (93,0).

Auf den Intensivstationen der Krankenhäuser in Niedersachsen waren am Samstag 3,4 Prozent der zur Verfügung stehenden Betten mit Covid-19-Patientinnen und -Patienten belegt. Damit sank der Wert im Vergleich zum Vortag leicht (3,6 Prozent).

Hamburg erlaubt Laternenumzüge: "wichtiges Anliegen"

Trotz Corona wird es in Hamburg in diesem Jahr wieder Laternenumzüge geben. „Der Schulbehörde ebenso wie den bezirklichen Gesundheitsämtern ist es ein wichtiges Anliegen, dass in diesem Jahr ein gemeinsames Laternenlaufen wieder möglich ist“, sagte der Sprecher der Hamburger Schulbehörde, Peter Albrecht. Gleichzeitig müsse der Infektionsschutz in der erkältungsstarken Jahreszeit beachtet werden. Daher müssen für die Umzüge einige Regeln beachtet werden. Im vergangenen Jahr waren noch die meisten Umzüge abgesagt worden.

In diesem Jahr wieder möglich in Hamburg: ein Laternenumzug (Archivbild).
In diesem Jahr wieder möglich in Hamburg: ein Laternenumzug (Archivbild). © dpa | Christian Charisius

Zum Schutz vor Corona gelten dieselben Regeln wie für Veranstaltungen draußen und auf öffentlichen Wegen. Hierzu gehört, dass die Abstandsregeln zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die nicht zu einer Familie gehören, eingehalten werden müssen. Personen mit einschlägigen Symptomen einer Corona-Infektion dürfen nicht teilnehmen, teilte die Behörde mit. Maximal dürfen 500 Menschen an einer Veranstaltung teilnehmen. Bei mehr als 500 Menschen ist ein gesondertes Schutzkonzept beim Gesundheitsamt einzureichen.

Auch bei den Kitas der Hamburger Elbkinder sind Laternenfeste wieder möglich, da sie wie eine Außenveranstaltung bewertet werden. „Ein Laternenumzug durch den Stadtteil soll nicht stattfinden, vielmehr ein Laternenfest auf dem Grundstück der Kita“, sagte Sprecherin Katrin Geyer. Die Feste sollten gruppenweise und zeitversetzt geplant werden, sodass sich die Gruppen beim Ankommen und Verlassen der Kita nicht begegnen. Auch hier sollten die Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden.

Tierpark Hagenbeck: Millionenverluste durch Corona

Trotz pandemiebedingter Schwierigkeiten zieht der Hamburger Tierpark Hagenbeck ein vergleichsweise positives Fazit der vergangenen Monate. Vor dem Hintergrund, dass man noch immer nicht alle Besucher in den Tierpark oder das Aquarium lassen dürfe, die vor der Tür stünden, sei man relativ zufrieden, sagte Geschäftsführer Dirk Albrecht. Immerhin das Wetter habe mitgespielt.

Wegen der Corona-Pandemie durfte der Zoo in diesem Jahr erst am 28. April öffnen. Zuvor hatten Tierpark und Aquarium monatelang geschlossen. Zwischen November 2020 und März 2021 besuchten den Angaben nach nur rund 13.500 Menschen den Zoo. Das entspricht einem Minus von rund 83 Prozent im Vergleich zum Vor-Corona-Winter 2018/19. Für die vergangenen Monate nannte Albrecht keine konkreten Besucherzahlen.

Tierpark Hagenbeck: Im Tropenaquarium gelten 3G-Regeln.
Tierpark Hagenbeck: Im Tropenaquarium gelten 3G-Regeln (Archivbild). © HA | Roland Magunia

Die Corona-Pandemie hat auch schwere wirtschaftliche Folgen für den Zoo: Die Begrenzung der Besucherzahl auf 4000 habe bislang für einen Einnahmeverluste von mehr als acht Millionen Euro gesorgt. Bei Ausgaben von etwa 40.000 Euro am Tag, die zum Beispiel für Futter oder Personalkosten anfallen, liege das Problem auf der Hand, sagte Geschäftsführer Albrecht. „So darf es auf keinen Fall weitergehen.“

In den anstehenden Wintermonaten sollen sich die Regeln für Besucher zunächst nicht ändern. Im Tierpark gebe es keine Beschränkungen. Nur die Zahl der Menschen werde erfasst, um die Höchstgrenze einzuhalten. Im Tropen-Aquarium gilt die 3G-Regel, es werden also neben Geimpften und Genesenen auch lediglich Getestete eingelassen.

Clueso bei den "Tagesthemen": 2G oder 3G? "Sehr ambivalent"

Live-Musik und ein Popsänger in den „Tagesthemen“: Singer-Songwriter Clueso ist am Freitagabend als Interview-Gast im Studio der ARD-Nachrichtensendung gewesen. Das Thema: die Lage der Musikszene in Corona-Zeiten. Die Entscheidung für Konzertveranstalter, ob sie Besucher nach dem 2G- (geimpft oder genesen) oder dem 3-G-System (geimpft, genesen oder getestet) hineinlassen, findet der 41-Jährige schwierig. Das sei „sehr ambivalent“.

Einerseits wolle er nicht, dass die Leute krank werden. Auf der anderen Seite sei die Idee von Kunst und Musik „doch, dass alle kommen, dass jeder kommen kann“. Es sei sehr schwer, „uns die Karte zuzuschieben, dass man als Künstler quasi die Entscheidung treffen muss“, monierte Clueso. Es sei auch schwierig, weil es in den Bundesländern unterschiedliche Regeln gebe. Der Künstler betonte, was Musik und Konzerte angehe, sei es noch ein langer Weg, „bis wir wieder da sind, wo wir mal waren“. Ihm als Musiker sei es in der Zeit gut gegangen, „ich kam irgendwie über die Runden, (...) aber es dauert noch“.

Der Sänger Clueso (hier bei einer Demo von Fridays for Future in Berlin) sprach in den
Der Sänger Clueso (hier bei einer Demo von Fridays for Future in Berlin) sprach in den "Tagesthemen" über die Lage der Künstler in der Pandemie. © imago images/Eibner | Unbekannt

Kurz vor der Sendung sang er, begleitet von einem Pianisten und einem Saxophonisten, einen Song. Zu Videos von Künstlern, in denen die offiziellen Corona-Maßnahmen scharf kritisiert wurden, sagte Clueso: „Ich hab's nicht kapiert, vielleicht hätte man dazu einen kleinen Beipackzettel liefern müssen.“ Das sei ein sensibles Thema und müsse auch sensibel behandelt werden. „Ich fand's nicht schlau“, resümierte der als Thomas Hübner in Erfurt geborene Musiker („Gewinner“, „Chicago“).

Im Oktober vor einem Jahr waren bereits die Punk-Musiker der Band Die Ärzte als Interviewpartner in den „Tagesthemen“. Dabei appellierten sie an die Politik, in der Corona-Krise die Kulturbranche nicht zu vergessen. Zuvor hatten sie die „Tagesthemen“ mit einem Mini-Auftritt eröffnet - damit gab es erstmals Live-Musik in der Nachrichtensendung.

Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt weiter – höchster Wert in Stormarn

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein legt weiter zu. Am Freitag erreichte die Zahl neuer Ansteckungen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen 52,4 - nach 48,6 am Donnerstag. Am Freitag vergangener Woche hatte der Wert noch 27,1 betragen. Nach Angaben der Landesmeldestelle vom Freitagabend (Stand: 19.13 Uhr) wurden 252 neue Infektionen registriert, 7 mehr als am Vortag.

Das Rathaus von Bad Oldesloe: Zwar stiegen die kommunalen Schulden in Stormarn besonders stark, die Kreisstadt jedoch bleibt schuldenfrei.
Das Rathaus von Bad Oldesloe: In Stormarn ist die Inzidenz derzeit landesweit am höchsten (Symbolbild). © picture alliance | Unbekannt

Die Zahl der Patienten und Patientinnen, die wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus behandelt wurden, nahm um 3 von 61 auf 64 zu. Von ihnen lagen unverändert 16 auf der Intensivstation, von denen wiederum 11 beatmet werden mussten. Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz - also die Zahl der Corona-Kranken, die je 100 000 Menschen binnen sieben Tagen in Kliniken aufgenommen wurden - stieg von zuletzt 1,55 auf jetzt 1,68. Die Zahl der seit Beginn der Pandemie im Zusammenhang mit Sars-CoV-2 Gestorbenen nahm um 1 auf 1712 zu. Als genesen gelten inzwischen rund 75 700 Menschen.

Am höchsten war die Sieben-Tage-Inzidenz im Kreis Stormarn (79,0), am niedrigsten im Kreis Schleswig-Flensburg (25,7).

Auch interessant

Günther: Alle Pflegekräfte müssen geimpft sein

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hält eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen wie Pflegekräfte für sinnvoll. Sie wäre jedoch der letzte Schritt, teilte er nach einer Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) im nordrhein-westfälischen Königswinter am Freitag mit.

Schon jetzt müsse in allen Einrichtungen in Schleswig-Holstein mit Nachdruck dafür gesorgt werden, dass möglichst alle Pflegekräfte geimpft sind – derzeit kommt es wieder zu Ausbrüchen in Pflegeheimen, unter anderem in Norderstedt: Im "Haus Hog'n Dor" sind die meisten Heimbewohner und viele der Mitarbeiter infiziert. Günther erneuerte seinen Appell, sich gegen Corona impfen zu lassen, um gut durch Herbst und Winter zu kommen.

Daniel Günther (2.v.l.) weilte am Freitag auf der Ministerpräsidentenkonferenz in Königswinter, bei der es hauptsächlich um den weiteren Umgang mit der Pandemie ging.
Daniel Günther (2.v.l.) weilte am Freitag auf der Ministerpräsidentenkonferenz in Königswinter, bei der es hauptsächlich um den weiteren Umgang mit der Pandemie ging. © dpa | Unbekannt

Der Ministerpräsident begrüßte die Einigung der MPK auf eine weitere rechtliche Absicherung des Bundes bei den Corona-Schutzmaßnahmen. „Die Länder müssen auch nach einer möglichen Aufhebung der pandemischen Lage individuell handeln können. Bei einer Pandemie in dieser Größenlage ist es wichtig, dass der Bund für diese gesetzliche Grundlage sorgt.“ In den Ländern müssten bei Bedarf unterschiedliche Maßnahmen ergriffen werden können, um auf besondere Situationen wie steigende Inzidenzen oder problematische Lagen in den Kliniken zu reagieren.

Auch interessant

Lesen Sie hier die Corona News für Hamburg und den Norden vom Freitag