Hamburg. Umweltbehörde warnt vor Bedrohung der heimischen Natur. Durch Meldung gebietsfremder Arten könne Ökosystem besser geschützt werden.

Gebietsfremde und invasive Arten bedrohen die Flora und Fauna. Immer mehr gebietsfremde Insekten, Fische oder Vögel lassen sich langfristig in und um Hamburg nieder, teilt die Umweltbehörde mit. Auf einem Internetportal der Stadt können sich Naturfreunde über diese Tierarten informieren – und Sichtungen melden. Das funktioniere laut Umweltbehörde so gut, dass das Portal weitere Zuschüsse erhalte und ausgebaut werde. Mehr als 500 Meldungen sind auf dem Fundstellenportal bereits eingegangen.

„Es konnte sogar eine noch bis dato unbekannte Art für Hamburg nachgewiesen werden“, so die Behörde. Die Marmorierte Baumwanze, ein aus Asien stammender Schädling im Obstanbau, wurde in Hamburg erstmals gesichtet – an gleich zwei Stellen. Auch die Asiatische Hornisse komme weiterhin vor. Beim Monitoring in Kooperation mit den Ländern Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern hätten seit Jahresbeginn 53 Imker ihre Bienenstöcke auf Anflüge der Asiatischen Hornisse kontrolliert und über das Portal ihre Beobachtungen gemeldet.

Umwelt: Auch Forschung profitiert durch Meldungen

Mit den Zuschüssen „sollen die Inhalte noch besser mit den behördlichen Datenbanken vernetzt und noch einfacher für Nutzerinnen und Nutzer zugänglich werden“. Von den Meldungen profitiert auch die Forschung am Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels (LIB). Martin Husemann, Leiter der Sektion Hemimetabole und Hymenoptera am LIB in Hamburg, hatte das Projekt mit seinem Team initiiert. Durch die Meldungen könnten Ausbreitungen nachvollzogen und neue Arten früh erkannt werden. So könne das Ökosystem besser geschützt werden.

Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) betont, dass monatlich etwa 1000 Besucher auf das Portal zugreifen und sich informierten. „Hier sind zahlreiche Arten beschrieben, und mithilfe einer Karte wird dargestellt, wo sie bereits entdeckt wurden. Das Portal hilft dabei, bereits bekannte gebietsfremde Arten zu identifizieren“, sagt Kerstan.