Hamburg. Größter Vereinssportstättenbau Deutschlands eröffnet – im Beisein eines begeisterten DOSB-Präsidenten. Was die Anlage alles bietet.
Irgendwann wurde es Frank Fechner zu viel. Minutenlanger Applaus brandete durch die Einfeld-Sporthalle innerhalb des neuen Sportzentrums Hoheluft, das der Vorsitzende des Eimsbütteler Turnverbandes (ETV) gerade mit dem Motto „alles für euch“ eingeweiht hatte. „Dieses Sportzentrum wird Hamburg als Active City bereichern“, sagte Fechner. Stolz, Dankbarkeit und Erleichterung mischten sich da, er genoss die Anerkennung der etwa 200 geladenen Gäste – aber dann war es auch mal gut.
Bevor die Feierlichkeiten und Reden begannen, stimmte eine Jazzsängerin mit Gitarrenbegleitung die Gäste ein, zeigten Mädchen aus der Turnabteilung ihr akrobatisches Können und begeisterte die Lokstedter Poetry-Slammerin Helena mit ihrer Reimkaskade über den ETV und seine Sportangebote.
Hörmann: „Nationales Leuchtturmprojekt des Sports“
„Das Haus macht Lust zum Ausprobieren, es ist gar nicht auszumachen, wie wichtig die Öffnung insbesondere nach dem Lockdown ist“, sagte Innen- und Sportsenator Andy Grote in seiner Ansprache.
Alfons Hörmann, der scheidende Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), sprach im aktuell größten Vereinssportstättenbau Deutschlands von einem „nationalen Leuchtturmprojekt des Sports“.
Nach gut zweijähriger Bauzeit und mit rund sechswöchiger Verspätung eröffnete der ETV nun also den Neubau am Lokstedter Steindamm.
ETV-Zentrum: Kita trifft Wellness trifft Fitness
Auf einer Bruttogeschossfläche von 7815 Quadratmetern über fünf Ebenen sind für 20,5 Millionen Euro eine Bewegungskita für insgesamt 120 Kinder, ein Fitnessstudio mit Wellnessbereich und Saunadachterrasse, vier Kursräume und eine Außensportfläche, eine normgerechte Einfeldhalle, ein Athletikraum sowie eine spektakuläre Kinderbewegungs- und Boulderhalle entstanden.
Außerdem sind Büroräume, eine Gastronomie und Räume für die dort ansässigen Abteilungen Fußball sowie Tennis und Hockey entstanden.
In einem weiteren Bauabschnitt wird im nächsten halben Jahr der Ausbau der Außenanlagen fortgesetzt. Die Herstellung von sechs weiteren Tennisplätzen, eines Kunstrasen-Kleinfelds sowie der Gartenanlagen soll bis Ende Mai 2022 abgeschlossen sein.
ETV-Sportzentrum für bis zu 4000 Mitglieder
Als im Herbst 2019 mit dem Bau begonnen wurde, ahnte man von Corona noch nichts. „Ein halbes Jahr später hätten wir es wohl nicht mehr gemacht“, sagte Fechner nun. Rund vier Millionen Euro hat der ETV aus Eigenmitteln aufgebracht. Er schrumpfte aber durch den Lockdown von 16.000 auf 12.500 Mitglieder. Nun zeigt der Trend wieder nach oben, 14.500 Aktive sind es derzeit.
Bis zu 4000 neue Mitglieder können in dem Zentrum Sport treiben. „Es passt, dass dieses Sportzentrum zu einer Zeit eröffnet wird, in dem es Hoffnung auf ein Ende der Pandemie gibt“, sagte Hörmann.
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Mit drei Millionen Euro beteiligte sich die Bürgerschaft aus dem Investitionsfonds an den Kosten, 900.000 Euro gab es vom Hamburger Sportbund, knapp zwei Millionen von den Bezirken Nord und Eimsbüttel sowie zwei Millionen von der Sozialbehörde für die Kita. Der Rest wird über Sportförderkredite finanziert.