Hamburg. Das Projekt sei ein Beispiel für moderne Stadtentwicklung, sagt Sportsenator Andy Grote. 18,7 Millionen Euro kostet die Umgestaltung.

Dass am Freitagmittag ein Staatsminister im Auswärtigen Amt am Lokstedter Steindamm das Richtfest des lokalen Sportvereins mit Abstand und Maske bei Wurst, Suppe und nicht-alkoholischen Getränken feiert, hat in diesem Fall gute Gründe. Der SPD-Politiker Niels Annen kommt aus Eimsbüttel, und das neue Vereinszentrum, das der Eimsbütteler Turnverband (ETV) errichtet, ist nicht nur Deutschlands derzeit größtes gemeinnütziges Sportvorhaben, es skizziert die vielfältigen Aufgaben, die ein moderner Sportverein in seinem Quartier übernehmen muss, will er in einem möglichst attraktiven Umfeld seinem sozialen Auftrag auch künftig nachkommen. „Das ist das selbstbewusste Projekt eines selbstbewussten Vereins, ein großer Schritt in die Zukunft mit großer Signalwirkung in die Stadt hinein“, sagt Hamburgs Innen- und Sportsenator Andy Grote (SPD).

18,7 Millionen Euro kostet die Umgestaltung des vereinseigenen Areals, das sich bisher Fußballer und Tennisspieler teilten. Drei Millionen Euro bringt der Verein mit seinen aktuell etwa 15.000 Mitgliedern selbst auf. Zuschüsse der Stadt, des Bundes, der Bezirke Eimsbüttel und Nord, des Hamburger Sportbundes sowie ein zinsgünstiger Millionenkredit der Hamburgischen Investitions- und Förderbank machten dann 2019 das Investment erst möglich.

Im August 2021 soll Sportzentrum des Eimsbütteler TV eröffnen

Sichtbares Wahrzeichen wird ein multifunktionaler, barrierefreier Neubau auf fünf Ebenen mit 7815 Quadratmetern Bruttogeschossfläche, einer Bewegungskita für 120 Kinder und mehr als 60 Stellplätzen in einer Tiefgarage. Die beiden Vereinsheime auf dem Gelände werden Ende des Jahres abgerissen und in das Hauptgebäude integriert.

Der angedachte halbwegs reibungslose Übergang des gastronomischen Betriebes, zunächst für das Frühjahr 2021 geplant, droht jetzt an fehlenden behördlichen Genehmigungen zu scheitern, bisher die einzige Panne. Die Fertigstellung des Rohbaus dauerte zehn Monate, verzögerte sich trotz Corona nur um vier Wochen. Im August 2021 soll der neue Sportpark eröffnet werden, „dann hoffentlich ohne Masken“, wie der ETV-Vorsitzende Frank Fechner bei seiner Dankesrede sagt.

Der ETV reagiert mit seinem „Sportzentrum Hoheluft“ auf die steigende Nachfrage nach Bewegungsmöglichkeiten im rundherum wachsenden Quartier. In den umliegenden Gebieten entstanden und entstehen gerade mehr als 2000 neue Wohnungen, weitere sind in Planung. „Das ist moderne Stadtentwicklung, bei der Sport von Anfang an mitgedacht wird“, sagt Senator Grote. Dies werde zu einer spürbaren Verbesserung der Lebensqualität führen, vor allem für die Kinder, die hier aufwachsen.