Hamburg. Zwar werde in Hamburg und Schleswig-Holstein “kräftig drauf los“ geimpft, anders als in NRW gebe es aber keine Lieferschwierigkeiten.

Hausärzte in Hamburg und Schleswig-Holstein haben bislang noch keinen spürbaren Engpass bei den Grippe-Impfungen verzeichnet. „In Hamburg impfen wir derzeit ganz kräftig drauf los. Es gibt im Moment nicht den gleichen Engpass bei den Impfstoffen wie im vergangenen Jahr. Es sieht deutlich besser aus“, sagte Allgemeinmediziner Björn Parey vom Hamburger Hausärzteverband am Freitag. Zwar gebe es Unterschiede in den einzelnen Stadtteilen, bislang seien dem Verband größere Probleme bei den Grippe-Impfungen noch nicht gemeldet worden, so der dritte Landesverbandsvorsitzende.

Auch in Schleswig-Holstein kommt es trotz weiterhin hoher Nachfrage nach Grippe-Impfungen nicht zu Lieferengpässen. In den Arztpraxen ist aktuell ausreichend Grippe-Impfstoff vorhanden, wie der stellvertretende Landesvorsitzende des Hausärzteverbands Jens Lassen sagte. „Aktuell ist ausreichend Impfstoff in den Praxen vorrätig. Die Hausärztinnen und Hausärzte bestellen Anfang des Jahres - also mit vielen Monaten Vorlauf - die voraussichtlich benötigten Dosen für den Herbst und Winter. Nach unserer Wahrnehmung werden diese auch zuverlässig beliefert.“

Krankheiten: Engpass bei Grippe-Impfstoff - nicht im Norden, aber in NRW

Anders die Situation in Nordrhein-Westfalen: Dort gibt es Streit zwischen Ärzten und Apothekern. Die Ärzte dort hätten zwar ebenfalls genügend Impfstoff geordert, so der Vorsitzende des Hausärzteverbands Nordrhein Oliver Funken. Die Apotheken aber sorgten „durch eigene Impfangebote für eine künstliche Verknappung des Impfstoffes und behindern die Impfungen in den Arztpraxen“.

Der Apothekerverband Westfalen-Lippe (AVWL) weist diesen Vorwurf für seine Region zurück:. „Jeder Arzt bekommt den Impfstoff, den er bestellt hat. Unsere Apotheken müssen sich ihren Impfstoff zusätzlich besorgen“, sagte AVWL-Sprecherin Nina Grunski der dpa.

In Nordrhein-Westfalen läuft in diesem Jahr ein Modellprojekt, das es auch Apotheken ermöglicht, Influenza-Impfungen anzubieten. Derzeit beteiligten sich laut Grunski etwa 40 Apotheken daran.