Hamburg. Garaus für Zigarettenstummel, Kronkorken und kleine Plastikteile. Künstliche Intelligenz schütze dabei Insekten. Die Vorteile.
Die CDU-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft setzt sich für die Anschaffung eines speziellen Roboters zur Reinigung öffentlicher Grünflächen von kleinteiligem Müll ein. In einem Antrag wird der Senat aufgefordert, mit dem Hersteller, einem bayerischen Start-up, Kontakt aufzunehmen und einen testweisen Einsatz des Prototypen zu prüfen.
"Dieser Roboter ist für kleine Abfallarten konzipiert – hochgiftige Zigarettenstummel, Kronkorken, kleine Plastikteile, Folien und gefährliche Glasscherben werden mittels Künstlicher Intelligenz selbst im hohen Gras erkannt und aufgesaugt", heißt es in dem Antrag. Künstliche Intelligenz sorge dafür, dass Insekten und andere erwünschte Dinge nicht entfernt würden. Außerdem arbeite der Roboter selbstständig ohne Aufsicht und sei über ein Alarmsystem gegen Diebstahl geschützt.
Hamburg: Roboter für Reinigung von Grünflächen gefordert
Ein genauerer Preis für das Gerät wird in dem Antrag nicht genannt. Es sei aber anzunehmen, dass sich dieser schnell amortisiere, da Beschäftigte der Parkpflege nun anderweitig eingesetzt werden könnten. "Menschliche Arbeitskraft ist bei diesem sehr kleinen Müll ineffektiv. Zudem verspricht der Roboter eine hohe Erkennungsdichte, die dem menschlichen Auge so nicht möglich ist", argumentieren Fraktionschef Dennis Thering und die Abgeordneten Sandro Kappe, Stephan Gamm, Ralf Niedmers, Eckard Graage und Thilo Kleibauer.
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Da das Start-up auf seiner Website für die Weiterentwicklung seines Roboters öffentliche Grünflächen als Testgelände suche, könne Hamburg eine der Vorreiterstädte sein, hieß es weiter. Hamburg könnte somit die Digitalisierung des öffentlichen Raumes unterstützen und Bürgern und Bürgerinnen kosteneffektiv gründlich gereinigte, scherben- und kippenfreie Parkflächen zur Verfügung stellen.
Die mangelnde Sauberkeit in Parks sorgt seit Jahren für eine Vielzahl von Beschwerden. Als Reaktion hat die Stadt unter anderem bereits im Jahr 2014 die Gruppe der sogenannten Waste Watcher ins Leben gerufen, die sowohl aufklärend als auch kontrollierend tätig werden.
„Wildpinkler“-Problem lösen: CDU fordert mehr öffentliche Toiletten
Seit dem Jahr 2018 dürfen die Waste Watcher auch eigenständig Bußgelder für Müllsünder verhängen. Zum festen Kern der Truppe gehörten zuletzt 30 Mitarbeiter. Im vergangenen Jahr schrieben die 30 Mitarbeiter der Stadtreinigung Strafzettel über 425.416 Euro, wie der Senat auf eine Kleine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion mitteilte.
Um die Sauberkeit in den Grünanlagen weiter zu erhöhen und auch dem Problem von „Wildpinklern“ zu begegnen, fordert die CDU auch die Einrichtung zusätzlicher Toiletten. 41 solcher öffentlichen Anlagen in Parks seien deutlich zu wenig.