Hamburg. Stattdessen sollten Harken oder Besen benutzt werden. Stadtreinigung nutzt aber vorerst weiter technische Geräte. Alle Hintergründe.

Die Deutsche Wildtier Stiftung fordert, herabgefallenes Laub auf Straßen oder in Parks nicht mit Laubbläsern oder Laubsaugern zu entfernen. „Beide Varianten sind aus Sicht des Umwelt- und Artenschutzes unvertretbar“, sagt Jenifer Calvi, Pressereferentin der Stiftung. Stattdessen solle man entweder eine Harke und einen Besen nutzen oder das Laub liegen lassen.

Laubbläser pusteten mit einer Luftgeschwindigkeit von bis zu 250 Kilometern pro Stunde nicht nur Äste und Blätter von Rasen und Wegen, sondern auch Spinnen, Insekten und Kleinsäuger wie Jung-Igel oder Mäuse, sagt Calvi. Die Laubsauger würden im Inneren nicht nur die Blätter zerhäckseln, sondern auch eingesogene Tiere. Die Geräte würden außerdem viel CO2 und Feinstaub ausstoßen.

Stadtreinigung Hamburg beseitigt Laub

In Hamburg beseitigt die Stadtreinigung das Laub von Straßenbäumen überall dort, wo Anliegerinnen und Anlieger eine Reinigungsgebühr bezahlen. Wie Sprecher Andree Möller auf Abendblatt-Anfrage mitteilt, betrifft dies bis zu 20.000 Tonnen Laub pro Jahr auf 3270 Kilometer Gehweg- und 7800 Kilometer Fahrbahnstrecke. „Also letztlich überall dort, wo die Frequenz an Passanten, Fahrrädern und Autos hoch ist und die Gefahr von Unfällen durch rutschiges Laub beseitigt werden muss. Diese Flächen sind letztlich alle mit Gehwegplatten, Asphalt oder Beton versiegelt, wodurch der Lebensraum für Lebewesen ohnehin stark eingeschränkt ist.“

Neben Besen und Rechen werden auch mehr als 200 CO2-frei betriebene Elektro-Blasgeräte und 40 Blasgeräte mit Kraftstoffmotor verwendet. „Ohne diese technischen Hilfsmittel würden wir das Laub, das möglichst noch vor den ersten Frösten entfernt werden sollte, bis in das nächste Frühjahr hinein zusammenrechen und -fegen müssen“, sagt Möller.

Hamburger können Laubsäcke bei Budni abholen

Im Jahr 2023 sollen allerdings gar keine kraftstoffbetriebenen tragbaren Blasgeräte mehr eingesetzt werden. Ab dem 11. Oktober beginnt die Stadtreinigung mit der Abholung der Laubsäcke. Diese können für einen Euro in Budni-Filialen oder auf Recyclinghöfen erworben werden. Alle Termine unter: stadtreinigung.hamburg.