Hamburg. Neuer Studiengang Angewandte Informatik startet. Gemeinsamer Standort in der künftigen Science City geplant. Stadt steigt finanziell ein.

Sie werden vielerorts händeringend gesucht: Digitalfachleute und Ingenieure. In der akademischen Ausbildung für diese Arbeitsfelder wollen sich die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) und das Deutsche Elektronen-Synchrotron (Desy) in Bahrenfeld stärker als bisher gemeinsam engagieren und gleichzeitig ihre Zusammenarbeit in der Forschung ausbauen.

Dazu haben Hamburgs zweitgrößte Hochschule und das Forschungszentrum am Dienstag eine neue strategische Kooperation für Anwendung und Innovation, kurz KAI, vereinbart. Die Stadt unterstützt dies mit einer Anschubfinanzierung von 120.000 Euro.

Forschung in Hamburg: Neuer dualer Studiengang

Ein Teil der neuen Zusammenarbeit bezieht sich auf das Duale Studium. So wird vom Wintersemester an der neue duale Studiengang Angewandte Informatik angeboten, den HAW und Desy gemeinsam tragen. In anderen Studiengängen wie Maschinenbau und Produktion – Entwicklung und Konstruktion sowie Elektrotechnik und Informationstechnik kooperieren die beiden Einrichtungen bereits seit vielen Jahren.

Seit Kurzem ist die HAW Hamburg auch Partner der vom Desy koordinierten Graduiertenschule DASHH. Diese Einrichtung soll die Expertise von Wissenschaftlern in der Grundlagenforschung zur Struktur der Materie, Informatik und Mathematik bündeln und dazu beitragen, dass sich komplexe Daten aus Experimenten besser auswerten lassen. An dem Programm der Graduiertenschule sind vier Informatik-Professorinnen und -Professoren der HAW beteiligt.

HAW und Desy wollen neue Technologien entwickeln

Stärker als bisher wollen beide Partner auch bei der Entwicklung neuer Technologien kooperieren. Die Schwerpunkte liegen dabei auf Robotik, wissenschaftlichem Rechnen, Mikroelektronik und Mechatronik. Geplant ist zudem ein gemeinsamer Standort in der Science City Bahrenfeld. Ebenfalls ausbauen wollen HAW und Desy ihre Zusammenarbeit in dem Projekt „beyourpilot“, das wissensbasierte Start-ups unterstützt.

„So treiben wir Kooperationen zwischen anwendungsnaher Wissenschaft und Industrie voran und unterstützen die Entwicklung neuer Technologien“, sagte HAW-Präsident Micha Teuscher. Davon werde die gesamte Metropolregion Hamburg profitieren.