Hamburg. Umweltbehörde unterstützt Projekt auf Forschungsgelände mit gut 400.000 Euro. Wie auch Privatleute an Fördermittel kommen.
Hamburgs Fassaden sollen grüner werden. Vor diesem Hintergrund unterstützt die Umweltbehörde mit 410.000 Euro nun eines der größten Projekte in der Hansestadt. Auf dem Gelände des Deutsche Elektronen-Synchrotrons Desy in Bahrenfeld sollen an Wänden und Dächern des Wissenschaftsgebäudes 4600 Quadratmeter Wiese wachsen – eine Fläche so groß wie etwa ein halbes Fußballfeld.
„Die Fassadenbegrünung verbessert das örtliche Mikroklima und Arbeitsumfeld in den Bestandsgebäuden und der nahen Umgebung durch die Kühlungseffekte und erzielt Einspareffekte an nötiger Kälteleistung für die Klimatisierung der großen Versuchshallen", sagt Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne). "Und es sieht auch ansprechend aus."
Desy – Regenwasser soll effizienter genutzt werden
Der Senator verweist auch darauf, dass das Regenwasser bei Desy besser genutzt werden soll. Auf dem Bahrenfelder Gelände plant man langfristig, vom städtischen Abwasserkanalnetz unabhängig zu werden. Durch zusätzliche Gründächer soll das Regenwasser langsamer versickern und das überschüssige Wasser dann in Teichen gesammelt werden. Von dort soll später auch die Fassadenbegrünung mit ausreichend Wasser versorgt werden.
Für die Grundlagenforscher des Deutschen Elektronen-Synchrotrons passt das Fassaden-Projekt gut in die generelle Strategie. „Desy als ein Forschungszentrum mit Weltgeltung muss neben der Sicherung einer internationaler Spitzenforschung auch dafür sorgen, seinen Campus ständig zu einem effizienten Ökosystem weiterzuentwickeln", sagt der Vorsitzende des Direktoriums, Professor Helmut Dosch.
Bis zu 100.000 Euro Zuschuss für Fassadenbegrünung
Das Projekt bei Desy soll nach dem Willen der Umweltbehörde beispielhaft dafür sein, wie die Hamburg trotz des hohen Bevölkerungswachtums und der notwendigen Nachverdichtung grün bleiben kann. Von dem Förderprogramm der Behörde können daher auch private Eigentümer profitieren. Wer die Fassade oder das Dach seines Hauses in eine Wiese verwandeln möchte, kann mit einem Zuschuss von bis zu 40 Prozent (maximal 100.000 Euro) von der Behörde rechnen.
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