Hamburg. Eines der größten Bauprojekte im Hamburger Westen beginnt. Für die Wohnungen gibt es schon viele Bewerbungen.

Im Hamburger Stadtteil Ottensen sind am Montag die Bauarbeiten für die Kolbenhöfe – eines der größten Bauprojekte im Hamburger Westen – gestartet. Auf dem Areal des ehemaligen Kolbenschmidt-Werks an der Friedensallee entwickeln und bauen die Partner Otto Wulff und Rheinmetall in den kommenden Jahren rund 300 neue Miet- und Eigentumswohnungen mit circa 24.000 Quadratmetern Wohnfläche.

Kolbenhöfe in Ottensen mit Wohnungen und Gewerbe

Zusätzlich entsteht auf etwa 14.000 Quadratmetern Gewerbefläche ein Mix aus lokalen Handwerksbetrieben, Büros und Gastronomie. Außerdem findet das Hamburger Konservatorium sein neues Zuhause in den Kolbenhöfen.

"Das Konzept ist ein Exempel für moderne, urbane Stadtentwicklung. Wir vereinen in den Kolbenhöfen Wohnen, Gewerbe und Freizeit. Unser Ziel ist es, ein Quartier zu schaffen, das vielfältig und lebendig ist und damit ideal zu Ottensen passt", sagt Holger Gradzielski, Geschäftsführer von Rheinmetall Immobilien.

Baustart für Hunderte Mietwohnungen

Die Bauarbeiten starten mit den Baufeldern 5 und 6 im westlichen Teil des Quartiers. Hier sollen 163 Mietwohnungen und sechs Gewerbeeinheiten entstehen. Nach Fertigstellung werden die Baufelder schlüsselfertig an Quantum Immobilien übergeben.

Auf den Baufeldern 2 und 3 entstehen 136 Eigentumswohnungen, wovon 45 für Baugemeinschaften vorgesehen sind. Hunderte Interessentinnen und Interessen hätten sich in den letzten Wochen beworben, teilten die Baupartner am Montag mit. "Inzwischen sind die Baugemeinschaften in der Findungsphase". Der Vertrieb der klassischen Eigentumswohnungen starte voraussichtlich im August über den Immobilienmakler Grossmann & Berger.

Visualisierung der Kolbenhöfe mit Blick auf die Wohnungen in Baufeld 2. Im Vordergrund: Spielflächen für Kinder.
Visualisierung der Kolbenhöfe mit Blick auf die Wohnungen in Baufeld 2. Im Vordergrund: Spielflächen für Kinder. © Dreidesign

"Im Zentrum des Quartiers entsteht bis 2024 eine Arbeits- und Bürowelt: die Halle 6", heißt es weiter. "Wo früher Kolben für Schiffs- und Automotoren gefertigt wurden, arbeiten zukünftig auf rund 7300 Quadratmetern Menschen in hoch modernen, flexiblen Bürowelten mit historischem Charme und angegliederter Gastronomie".

Bewohnern wird Verzicht aufs Auto leicht gemacht

Das eigene Auto soll für künftige Bewohnerinnen und Bewohner der Kolbenhöfe nicht mehr nötig sein. Mehr als 850 Fahrradstellplätze entstünden dazu in den Tiefgaragen. Außerdem seien verschiedene Car- und Bikesharing-Angebote vorgesehen, teilen Otto Wulff und Rheinmetall mit.

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Ebenfalls in den Kolbenhöfen vertreten ist der Altonaer Spar- und Bauverein eG (altoba). Er entwickelt auf den Baufeldern 1 und 4 weitere 130 größtenteils öffentlich geförderte Mietwohnungen. Durch die spätere Erweiterung um das benachbarte, östlich gelegene Henkel-Schwarzkopf-Areal (Kolbenhöfe II) wächst das Quartier noch weiter: 255 Wohnungen und 17.000 Quadratmeter Gewerbemietfläche werden Otto Wulff, Rheinmetall und altoba hier zusätzlich realisieren. Auch im neuen Teil der Kolbenhöfe ist eine Mischung aus Wohnen und Gewerbe vorgesehen. Darüber hinaus sind zwei Kitas geplant.

Insgesamt entstehen durch die Erweiterung in den Kolbenhöfen am Ende rund 680 Wohnungen, unterteilt in rund ein Drittel öffentlich geförderte Mietwohnungen, ein Drittel frei finanzierte Mietwohnungen und ein Drittel Eigentumswohnungen. Das gesamte Quartier wird rund 54.000 Quadratmeter groß sein – eine Fläche so groß wie 7,5 Fußballfelder. Die Fertigstellung des ersten Teils der Kolbenhöfe (Kolbenschmidt-Areal) ist für 2025 geplant.