Hamburg. Der Überblick: Auch Niedersachsen setzt jetzt auf 2G. Inzidenz sinkt, aber mehr Todesfälle. Bringen die Herbstferien eine neue Welle?

Im vergangenen Jahr bildeten die Herbstferien den Einstieg in die zweite Welle der Corona-Pandemie. Auch in diesem Jahr erwartet man in Hamburg wieder mehr Infektionen durch Urlaubsreisen – aber diesmal sind schon viele Menschen geimpft.

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Wer geimpft oder genesen ist, kann sich ab dem Wochenende zudem auf viele Erleichterungen einstellen: Wo in Hamburg die 2G-Regel gilt, fallen Maskenpflicht und Abstandsgebot weg. Auch Niedersachsen setzt in seiner am Dienstag vorgestellten neuen Corona-Verordnung stärker auf das 2G-Modell – anders als Schleswig-Holstein, wo auch für lediglich Getestete viele Corona-Regeln abgeschafft wurden.

Corona News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 21. September:

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Inzidenz in Schleswig-Holstein stagniert – Sorgenkind Neumünster

Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein ist nahezu zum Stillstand gekommen. Am Dienstag lag die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen bei 34,5 - nach 34,4 am Sonntag. Eine Woche zuvor hatte die Landesmeldestelle sie mit 40,5 angegeben. Innerhalb eines Tages wurden 206 neue Corona-Fälle registriert. Tags zuvor waren es 94, am Dienstag vergangener Woche 199.

In den Krankenhäusern wurden 64 Covid-19-Patienten behandelt, von denen 18 auf der Intensivstation lagen. Wie schon am Vortag wurden dort 9 Patienten beatmet. Unverändert 1681 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus seit Beginn der Pandemie.

Am höchsten ist die Sieben-Tage-Inzidenz weiterhin in Neumünster mit 90,1, wo sie gegenüber den Vortagen noch einmal kräftig anstieg (Montag: 78,8). Den niedrigsten Wert verzeichnete weiterhin Schleswig-Flensburg mit 12,3.

Niedersachsen setzt auf 2G

Die sogenannte 2G-Regel wird in Niedersachsen künftig in vielen Bereichen angewendet werden können - etwa in der Gastronomie, bei Kultur- oder Sportveranstaltungen. Betreiber und Veranstalter, die sich dazu entscheiden, nur noch Geimpften und Genesenen (2G) Zutritt zu gewähren, sind in ihren Betrieben und Einrichtungen von der Durchsetzung der Maskenpflicht und Abstandsregeln befreit. Eine entsprechende Änderungsverordnung tritt am Mittwoch in Kraft und gilt bis zum 10. November, wie die Landesregierung am Dienstag ankündigte.

Die Freiheiten für Geimpfte und Genesene werden damit ausgeweitet. Für Ungeimpfte wird das Leben hingegen aufwendiger, ein negativer Corona-Test reicht für den Zutritt zu bestimmten Bereichen dann nicht mehr aus. Wie Claudia Schröder vom Corona-Krisenstab der Landesregierung mitteilte, dürfen aber Menschen, denen aus medizinischen Gründen eine Impfung nicht empfohlen wird, nicht ausgeschlossen werden.

Auch Menschen bis 18 Jahre sollen ohne Impfung oder Genesung Zutritt bekommen, da sie sich regelmäßig vor dem Schulbesuch testen. Kinder, die jünger als zwölf Jahre sind, können sich noch nicht impfen lassen. In der neuen Verordnung wird auch ausformuliert, was bei den Warnstufen zwei und drei passiert.

Hannover: Ausbruch in Obdachlosen-Unterkunft

In einer Notunterkunft für obdachlose Menschen in Hannover ist es zu einem Corona-Ausbruch gekommen. Elf Personen seien positiv mit einem PCR-Test auf das Virus getestet worden, teilte die Region Hannover am Dienstag mit. Der erste bestätigte PCR-Test habe bereits vor einer Woche vorgelegen. Alle Infizierten aus der Unterkunft am Alten Flughafen sowie sieben Kontaktpersonen befänden sich inzwischen in einem Quarantäne-Hotel, insgesamt 18 Personen.

Über die Ursache der Ansteckungen gebe es bisher keine Erkenntnisse, sagte ein Sprecher. Grundsätzlich würden alle, die mit erhöhter Temperatur und Symptomen eine Unterkunft für obdachlose Menschen betreten wollten, mit einem Schnelltest auf Covid-19 untersucht. Falle der Test positiv aus, komme die betreffende Person in ein Quarantänehotel. Mit einem positiven Test komme also niemand in eine Notunterkunft.

Bremen: Warnlage richtet sich nach Krankenhäusern

Im Bundesland Bremen richten sich die Corona-Warnstufen künftig nach den stationären Aufnahmen in Krankenhäuser. Das beschloss der Senat am Dienstag. Gezählt werde, wie viel Covid-Kranke auf 100.000 Einwohner in sieben Tagen in Kliniken aufgenommen werden. „Damit können wir einschätzen, wie viele Bremerinnen und Bremer von einem schweren Krankheitsverlauf mit einer Coronavirus-Infektion betroffen sind“, sagte Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke).

Claudia Bernhard (Linke), Bremens Gesundheitssenatorin.
Claudia Bernhard (Linke), Bremens Gesundheitssenatorin. © imago images/Eckhard Stengel

Als Leitindikator löst die neue Regel die bisherige Rate von Neuinfektionen mit dem Coronavirus auf 100 000 Bewohner binnen sieben Tagen ab. Diese Sieben-Tages-Inzidenz werde aber ebenso wie die Auslastung der Intensivbetten auch weiterhin zur Einschätzung des Infektionsgeschehens herangezogen, hieß es. Zu dem neuen Indikator gibt es drei Warnstufen unterschiedlich strenger Schutzmaßnahmen und Einschränkungen sowie eine Stufe null.

Das Stufenmodell soll auch Grundlage der nächsten Bremer Corona-Verordnung werden, die am 1. Oktober in Kraft treten soll. Wenn die Bremer Impfrate 80 Prozent erreiche, solle das Modell erneut überprüft werden, kündigte der Senat an. Am Dienstag lag Bremen mit einem Anteil von 73,9 Prozent vollständiger Geimpfter weiter bundesweit an der Spitze.

Impfdurchbrüche in Hamburg extrem selten

In seinem wöchentlichen Corona-Briefing hat der Senat am Dienstag über die aktuelle Lage in der Stadt informiert. Aus den Zahlen geht unter anderem erneut hervor, dass die allermeisten Neuinfektionen auf nicht oder nicht vollständig geimpfte Personen zurückzuführen sind: "Unter den 1.198.767 komplettierten Impfserien bis zum 6. September gab es bis einschließlich gestern 1.636 Fälle, in denen sich eine Person trotz Schutzimpfung infiziert hatte. Das entspricht einem Anteil von 0,14 Prozent sog. Impfdurchbrüche", heißt es in der Mitteilung.

Das zeigt sich auch in der Altersstruktur der Infizierten: Von den insgesamt 1197 neuen Corona-Fällen in der vergangenen Woche entfallen mit 255 Infektionen die meisten auf die 6-14-Jährigen. Für Kinder unter zwölf Jahren ist bisher keiner der verfügbaren Impfstoffe zugelassen.

Auch in den Alterssegmenten 20-29 (208 Fälle) und 30-39 Jahre (197) kommt es vergleichsweise häufig zu Neuansteckungen. Bei den über 70-Jährigen gab es hingegen nur 70 Fälle. Für diese ist die Gefahr, die von einer Covid-19-Erkrankung ausgeht, besonders hoch, wie die aktuellen Sterbezahlen zeigen: Schon bei den 70-79-Jährigen liegt der Anteil der Verstorbenen bei 10,5 Prozent der Erkrankten, bei den über 90-Jährigen aus Hamburg steigt er auf 24,1 Prozent.

Die älteren Hamburger sind aber inzwischen auch die am besten geschützten: Die Impfquote bei den über 60-Jährigen liegt bei mehr als 87 Prozent. Insgesamt sind 1.238.300 Hamburgerinnen und Hamburger vollständig geimpft, das entspricht einem Bevölkerungsannteil von rund 71 Prozent.

ADAC: Corona sorgte für mehr Staus auf Autobahnen rund um Hamburg

Wegen Corona-Pandemie ist der Urlaub im Inland populär, vor allem Camping boomt. Die beliebtesten Verkehrsmittel sind in diesem Sommer daher Auto und Wohnmobil. „Der Urlaub findet auf vier Rädern statt“, sagte eine ADAC-Sprecherin im Juli. Das führte vor allem an den Ferienwochenenden zu größeren Behinderungen und langen Staus im Norden.

Laut ADAC hat die Corona-Pandemie zu mehr Staus auf den Autobahnen im Norden gesorgt (Archivbild).
Laut ADAC hat die Corona-Pandemie zu mehr Staus auf den Autobahnen im Norden gesorgt (Archivbild). © imago/Nikita

Sechs Wochenenden im Juni, Juli und August hat der ADAC genauer untersucht. Das Ergebnis: Es zeigten sich signifikante Steigerungen zu 2019, als es noch keine Corona-Pandemie gab. Die Staulänge nahm um 11,5 Prozent zu, und zwar von 2021 auf 2254 Kilometer. Darüber hinaus gab es 2019 an den sechs untersuchten Wochenenden insgesamt 1001 Staus, im Sommer 2021 waren es 1071.

Fehlender Mundschutz wird gesuchter Frau zum Verhängnis

Eine fehlende Corona-Schutzmaske ist einer Frau in Hamburg zum Verhängnis geworden. Wie die Bundespolizei mitteilte, fiel die 30-Jährige in der Nacht zum Dienstag einer Streife auf, weil sie sich ohne den vorgeschriebenen Mund-Nasen-Schutz im Bahnhof Harburg aufhielt. Als die Beamten ihre Personalien überprüften, wurde ihnen eine Ausschreibung zur Festnahme angezeigt.

Da die Frau im Verdacht steht, sich Leistungen erschlichen zu haben, wird sie seit Mitte September 2021 per Haftbefehl gesucht. Die 30-Jährige wurde einer Haftanstalt zugeführt.

Weniger Touristen mit mehr Übernachtungen als vor Pandemie im Norden

Die Zahl der Touristen in Schleswig-Holstein hat im Juli noch nicht wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht. Wer kam, blieb nach Angaben der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein vom Dienstag im Durchschnitt aber länger. Die Zahl von 6,068 Millionen Übernachtungen lag um 6,3 Prozent über dem Vorjahresmonat und damit höher als vor der Pandemie. Im Juli kamen rund 1,136 Millionen Gäste in den Norden. Das entspricht einem Plus von 6,2 Prozent gegenüber dem Juli 2020. Im Vergleich zum Juli 2019 waren es aber 108.000 Gäste weniger.

Strandkörbe am Norddorfer Strand von Amrum, eine bei Urlaubern besonders beliebte Insel (Archivbild).
Strandkörbe am Norddorfer Strand von Amrum, eine bei Urlaubern besonders beliebte Insel (Archivbild). © imago/imagebroker

Der Juli gehöre von jeher zu den Monaten, die die meisten Gäste ins Land brächten, sagte Tourismusminister Bernd Buchholz. „Und auch wenn das August-Ergebnis noch aussteht, hoffen wir auf ein insgesamt gutes Sommer-Geschäft nach den vielen Monaten der Schließung. Wir freuen uns für unsere Betriebe, dass die Menschen wieder verstärkt nach Schleswig-Holstein reisen und hier vor Ort Urlaub machen.“

Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen

  • Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
  • Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
  • Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
  • Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
  • Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
  • Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.

Hannover: Maskenpflicht im Unterricht entfällt für erste und zweite Klassen

Schülerinnen und Schüler der ersten und zweiten Klassen in Niedersachsen müssen künftig keine Schutzmaske mehr im Unterricht tragen. Das gilt bereits von Mittwoch an, wie die Landesregierung am Dienstag in Hannover mitteilte. Dann tritt die überarbeitete Corona-Landesverordnung in Kraft. Seit Beginn des neuen Schuljahres Anfang September mussten alle Schülerinnen und Schüler im Bundesland eine Maske anlegen – auch während des Unterrichts.

Hamburg hebt Maskenpflicht für 2G-Modell auf

Am Dienstagmittag informierte der Hamburger Senat über die aktuelle Corona-Lage in der Stadt. "In Hamburg sind 70,7 Prozent der Bewohner einmal, 66,8 Prozent vollständig geimpft", sagte die stellvertretende Senatssprecherin Julia Offen. Auffrischungsimpfungen habe es bislang 4117 gegeben. Die Menschen auf den Intensivstationen seien in der Regel über 60 Jahre alt. Ob diese geimpft waren, dazu konnte Offen keine Angaben machen.

"788 Betriebe und 597 Veranstalter haben sich für die 2G-Option angemeldet", erklärte Offen. 2G werde gut angenommen. Deshalb seien nun Änderungen beschlossen worden. Bei 2G gebe es nun keine Maskenpflicht mehr. Auch die Kapazitätsgrenzen werden aufgehoben.

Julia Offen, stellvertretende Pressesprecherin des Hamburger Senats (Archivbild).
Julia Offen, stellvertretende Pressesprecherin des Hamburger Senats (Archivbild). © imago/Chris Emil Janßen

Das bedeutet: Fußballvereine können bei 2G ab dem Wochenende wieder ihre Stadien bis auf den letzten Platz füllen. Das nächste Spiel des Fußball-Zweitligisten St. Pauli dürfen somit am 3. Oktober bis zu 29.500 Zuschauer im Stadion verfolgen. Der HSV arbeitet derzeit noch mit dem 3G-Modell und hat deshalb weiterhin eine striktere Beschränkung der Zuschauerzahlen.

Auch in den Hamburger Clubs dürfen Geimpfte und Genesene ab Freitagabend um Mitternacht wieder ohne Maske und abstandslos tanzen. Zu diesem Zeitpunkt treten die neuen Regeln in Kraft, die zunächst bis zum 23. Oktober gelten. Kinder unter 12 Jahren dürfen weiterhin an 2G-Veranstaltungen teilnehmen, ebenso Jugendliche. Testen lassen müssen sie sich nicht. Weitere Lockerungen seien derzeit nicht in Planung.

Impfparty in Hamburg! Aktionsbündnis lädt zum #ImpfenZumBeat

Um die Impfquote zu erhöhen, damit auch in Hamburg endlich wieder mehr Menschen feiern und tanzen gehen können, hat sich das Aktionsbündnis Alster in Flamme #AlarmstufeRot mit der E-Sports-Gaming-Szene verbündet und die Impfaktion #ImpfenZumBeat ins Leben gerufen.

Am 25. September ab 16 Uhr startet die Impfparty am Oberen Landweg 27, sie findet im Zentrum für E-Sports-Gaming statt. Verimpft werden die Vakzine von Biontech und Johnson & Johnson, zum Einsatz kommt ein mobiles Impfteam aus fünf Ärzten des DRK. Im Oktober sind an zwei Wochenenden weitere Impfaktionen geplant.

Corona-Zahlen für Hamburg: Inzidenz sinkt, aber viele Todesfälle

Am Dienstag hat die Hamburger Sozialbehörde 157 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind 65 Fälle mehr als am Montag (92), aber 33 weniger als am Dienstag vor einer Woche. Damit sinkt der Inzidenzwert weiter und liegt jetzt bei 63,0 (Vortag: 64,7).

Coronavirus: Auch am Dienstag haben sich in Hamburg zahlreiche Menschen angesteckt (Symbolbild).
Coronavirus: Auch am Dienstag haben sich in Hamburg zahlreiche Menschen angesteckt (Symbolbild). © imago/Insidefoto

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 89.960 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 83.600 als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.310.116 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten, 1.238.319 Personen sind vollständig geimpft.

In Hamburger Krankenhäusern werden aktuell 120 Corona-Patienten behandelt. 44 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen. Die Behörde meldete zudem sechs weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1698 Menschen gestorben.

Hamburg erwartet mehr Corona-Infektionen mit Herbstferien

Die Hamburger Gesundheitsbehörde erwartet bedingt durch die Herbstferien wieder einen Anstieg der Corona-Fälle in der Stadt. Mit steigender Reisetätigkeit werde es auch wieder mehr Infektionen geben, sagte Behördensprecher Martin Helfrich. „Wir haben das im Blick.“ Mit einer Verschärfung der Corona-Maßnahmen sei aus jetziger Sicht aber nicht zu rechnen, da das „noch bestehende Instrumentarium“ ausreichend sei. Die zweiwöchigen Herbstferien beginnen in Hamburg am 4. Oktober.

Am 4. Oktober beginnen in Hamburg die Herbstferien. Mit der Reisewelle werden auch wieder mehr Corona-Infektionen erwartet (Archivbild).
Am 4. Oktober beginnen in Hamburg die Herbstferien. Mit der Reisewelle werden auch wieder mehr Corona-Infektionen erwartet (Archivbild). © picture alliance

Zwar werde sich ein Anstieg der Infektionen zeitlich verzögert auch in der Zahl der stationär behandelten Covid-19-Patienten zeigen, allerdings auf niedrigerem Niveau als im vergangenen Jahr, sagte Helfrich. Grund seien die Impfungen. Bezogen auf die Gruppe derer, die sich impfen lassen können – also ohne die Kinder unter 12 Jahren –, liege die Quote der zumindest Erstgeimpften in Hamburg bei gut 80 Prozent.

Zwar gebe es auch Fälle, in denen sich Geimpfte infizierten, sogenannte Impfdurchbrüche. Häufig blieben die jedoch asymptomatisch. Der Anteil schwerer Erkrankungen sei daher sehr viel geringer als vor einem Jahr. „Die Impfung schützt ja vor schweren Verläufen. Das ist der Job der Impfung, und den macht sie sehr zuverlässig. Man ist also weitgehend davor gefeit, dass es eine problematische Wendung gibt.“

Hilfreiche Links vor und nach dem Urlaub 2021

Neue Corona-Verordnung des Landes wird vorgestellt

Die neue Corona-Landesverordnung wird am Dienstag (13.00 Uhr) bei einer Pressekonferenz in Hannover vorgestellt. Die neuen Regelungen sollen voraussichtlich bereits am Mittwoch in Kraft treten. Eine wesentliche Änderung soll die Ausweitung der sogenannten 2G-Regel sein, wodurch nur Menschen in einigen Bereichen Zutritt erhalten können, die vollständig gegen das Coronavirus geimpft oder genesen sind.

Diese Regel soll laut Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) etwa in der Gastronomie angewandt werden können – dafür sollen dann Maskenpflicht und das Abstandhalten entfallen. Menschen bis 18 Jahren sollen demnach auch ohne Impfung oder Genesung Zutritt bekommen, da sie sich regelmäßig vor dem Schulbesuch testen. Kinder, die jünger als zwölf Jahre sind, können sich noch nicht gegen das Coronavirus impfen lassen.

Von den neuen Regelungen könnten ebenfalls viele Schülerinnen und Schüler profitieren: Die Maskenpflicht im Unterricht soll für die Schülerinnen und Schüler der ersten und zweiten Klasse wieder abgeschafft werden.

Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt – außer in einer Stadt

Der Sieben-Tage-Wert in Schleswig-Holstein entwickelt sich weiter positiv, mit wenigen Ausnahmen: Landesweit sank die Inzidenz auf 34,4 (Vortag: 36,2; Vorwoche: 42,3), insgesamt wurden 94 neue Corona-Fälle gemeldet.

Das Rathaus von Neumünster (Archivbild).
Das Rathaus von Neumünster (Archivbild). © imago images/Werner Otto

Die Inzidenz ist sehr ungleich verteilt: Während Kreise wie Schleswig-Flensburg (12,8) kaum noch neue Fälle melden, bleibt die Inzidenz insbesondere in Neumünster mit 78,8 (Vorwoche: 72,6) verhältnismäßig hoch: Nur dort und in den Landkreisen Pinneberg (54,6, Vorwoche: 49,5) und Rendsburg-Eckernförde (41,9/39,3) ist der Sieben-Tage-Wert im Vergleich zum Montag vergangener Woche gestiegen.

Auch die Situation in den Krankenhäusern entwickelt sich positiv: Derzeit werden 68 Covid-19-Patienten versorgt, 16 von ihnen auf Intensivstationen (Vorwoche: 71/21). Allerdings steigt die Zahl der Corona-Toten weiter deutlich: Allein seit Sonntag sind drei weitere Todesfälle gemeldet worden, seit Beginn der Pandemie starben 1681 Menschen. Vor einer Woche lag die Gesamtzahl noch bei 1668.

In Schleswig-Holstein sind am Montag deutlich gelockerte Corona-Regeln in Kraft getreten: Wo die 3G-Regel gilt, entfallen Maskenpflicht und Abstandsgebot.

Niedersachsen: mehr 2G statt "Freedom Day"

Die neue Corona-Landesverordnung wird am Dienstag (13.00 Uhr) bei einer Pressekonferenz in Hannover vorgestellt. Die neuen Regelungen sollen voraussichtlich bereits am Mittwoch in Kraft treten. Eine wesentliche Änderung soll die Ausweitung der sogenannten 2G-Regel sein, wodurch nur Menschen in einigen Bereichen Zutritt erhalten können, die vollständig gegen das Coronavirus geimpft oder genesen sind. Diese Regel soll laut Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) etwa in der Gastronomie angewandt werden können - dafür sollen dann Maskenpflicht und das Abstandhalten entfallen.

Menschen bis 18 Jahren sollen demnach auch ohne Impfung oder Genesung Zutritt bekommen, da sie sich regelmäßig vor dem Schulbesuch testen. Die Maskenpflicht im Unterricht soll für die Schülerinnen und Schüler der ersten und zweiten Klasse wieder abgeschafft werden.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) setzt auf eine baldige Corona-Impfung für Kinder unter 12 Jahren.
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat der Forderung nach einem "Freedom Day" Ende Oktober eine klare Absage erteilt (Archivbild). © imago images/Michael Matthe

Den Vorstoß von Kassenärzte-Chef Andreas Gassen, Ende Oktober alle Corona-Beschränkungen aufzuheben, lehnt Weil ab: „Es gibt nur einen Ausweg: keinen Freedom Day, sondern eine höhere Impfquote“, sagte er der Rheinischen Post (Montag). Gassen hatte für den 30. Oktober die Aufhebung aller Corona-Beschränkungen gefordert. Auch der Ärzteverband Marburger Bund positionierte sich am Montag klar gegen einen "Freedom Day".

„Für die Aufhebung aller wesentlichen Corona-Beschränkungen zum Ende Oktober sehen wir aktuell keine verantwortungsvolle Grundlage“, teilten die niedersächsischen Landesvorsitzenden Hans Martin Wollenberg und Andreas Hammerschmidt mit. Ein solch entscheidender Schritt wäre zum jetzigen Zeitpunkt „hochriskant und kurzsichtig“ und „ein Spiel mit dem Feuer beziehungsweise unserer aller Gesundheit“.

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