Hamburg. Der Überblick: Welche Corona-Regeln Skigebiete planen. Polizei zieht Bilanz nach Party-Wochenende auf der Reeperbahn.

Das Coronavirus scheint nach und nach seinen Schrecken zu verlieren. In Hamburg haben sich die Menschen augenscheinlich an die Corona-Auflagen gewöhnt: Trotz voller Straßen, Bars und Restaurants haben sich beispielsweise die Besucher auf der Reeperbahn am Wochenende weitgehend an die Corona-Regeln gehalten. In Hamburg wie in Schleswig-Holstein sinken aktuell die Inzidenzwerte.

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Schleswig-Holstein geht derweil den nächsten Schritt in Richtung Normalität: Überall dort, wo die sogenannte 3G-Regelung (geimpft, genesen, getestet) in Innenbereichen gilt, fallen seit heute die bisherigen Vorschriften weg. Die Maskenpflicht gilt nur noch beispielsweise im öffentlichen Nahverkehr oder im Einzelhandel.

Corona News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 20. September:

  • Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt – außer in einer Stadt
  • Niedersachsen: Mehr 2G statt "Freedom Day"
  • 2G 3G? Welche Regeln die Wintersportgebiete planen
  • Mehr Impfungen während bundesweiter Aktionswoche
  • Neuinfektionen in Hamburg nach Wochen wieder zweistellig
  • 38.000 Ordnungswidrigkeiten wegen Corona-Verstößen
  • Corona-Impfquote im Norden: Bremen ist spitze
  • Mehr Freiheiten dank 3G-Regel in Schleswig-Holstein
  • Corona-Regeln: So lief das Wochenende auf der Reeperbahn
  • Corona-Impfung: Hamburg ruft Vereine zu besonderen Aktionen auf

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt – außer in einer Stadt

Der Sieben-Tage-Wert in Schleswig-Holstein entwickelt sich weiter positiv, mit wenigen Ausnahmen: Landesweit sank die Inzidenz auf 34,4 (Vortag: 36,2; Vorwoche: 42,3), insgesamt wurden 94 neue Corona-Fälle gemeldet.

Das Rathaus von Neumünster (Archivbild).
Das Rathaus von Neumünster (Archivbild). © imago images/Werner Otto | Unbekannt

Die Inzidenz ist sehr ungleich verteilt: Während Kreise wie Schleswig-Flensburg (12,8) kaum noch neue Fälle melden, bleibt die Inzidenz insbesondere in Neumünster mit 78,8 (Vorwoche: 72,6) verhältnismäßig hoch: Nur dort und in den Landkreisen Pinneberg (54,6, Vorwoche: 49,5) und Rendsburg-Eckernförde (41,9/39,3) ist der Sieben-Tage-Wert im Vergleich zum Montag vergangener Woche gestiegen.

Auch die Situation in den Krankenhäusern entwickelt sich positiv: Derzeit werden 68 Covid-19-Patienten versorgt, 16 von ihnen auf Intensivstationen (Vorwoche: 71/21). Allerdings steigt die Zahl der Corona-Toten weiter deutlich: Allein seit Sonntag sind drei weitere Todesfälle gemeldet worden, seit Beginn der Pandemie starben 1681 Menschen. Vor einer Woche lag die Gesamtzahl noch bei 1668.

In Schleswig-Holstein sind am Montag deutlich gelockerte Corona-Regeln in Kraft getreten: Wo die 3G-Regel gilt, entfallen Maskenpflicht und Abstandsgebot.

Niedersachsen: mehr 2G statt "Freedom Day"

Die neue Corona-Landesverordnung wird am Dienstag (13.00 Uhr) bei einer Pressekonferenz in Hannover vorgestellt. Die neuen Regelungen sollen voraussichtlich bereits am Mittwoch in Kraft treten. Eine wesentliche Änderung soll die Ausweitung der sogenannten 2G-Regel sein, wodurch nur Menschen in einigen Bereichen Zutritt erhalten können, die vollständig gegen das Coronavirus geimpft oder genesen sind. Diese Regel soll laut Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) etwa in der Gastronomie angewandt werden können - dafür sollen dann Maskenpflicht und das Abstandhalten entfallen.

Menschen bis 18 Jahren sollen demnach auch ohne Impfung oder Genesung Zutritt bekommen, da sie sich regelmäßig vor dem Schulbesuch testen. Die Maskenpflicht im Unterricht soll für die Schülerinnen und Schüler der ersten und zweiten Klasse wieder abgeschafft werden.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) setzt auf eine baldige Corona-Impfung für Kinder unter 12 Jahren.
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat der Forderung nach einem "Freedom Day" Ende Oktober eine klare Absage erteilt (Archivbild). © imago images/Michael Matthe | Unbekannt

Den Vorstoß von Kassenärzte-Chef Andreas Gassen, Ende Oktober alle Corona-Beschränkungen aufzuheben, lehnt Weil ab: „Es gibt nur einen Ausweg: keinen Freedom Day, sondern eine höhere Impfquote“, sagte er der Rheinischen Post (Montag). Gassen hatte für den 30. Oktober die Aufhebung aller Corona-Beschränkungen gefordert. Auch der Ärzteverband Marburger Bund positionierte sich am Montag klar gegen einen "Freedom Day".

„Für die Aufhebung aller wesentlichen Corona-Beschränkungen zum Ende Oktober sehen wir aktuell keine verantwortungsvolle Grundlage“, teilten die niedersächsischen Landesvorsitzenden Hans Martin Wollenberg und Andreas Hammerschmidt mit. Ein solch entscheidender Schritt wäre zum jetzigen Zeitpunkt „hochriskant und kurzsichtig“ und „ein Spiel mit dem Feuer beziehungsweise unserer aller Gesundheit“.

3G? 2G? Welche Regeln die Wintersportgebiete planen

In Österreich gilt in der kommenden Wintersportsaison auf den Skipisten die sogenannte 3G-Regel. Das gab die Regierung in Wien am Montag bekannt. Auch die deutschen Seilbahnbetreiber bereiten sich darauf vor, dass sie nur gegen Covid-19 Geimpfte, Getestete oder Genesene befördern werden, wie der Verband Deutscher Seilbahnen und Schlepplifte am Montag mitteilte. In Österreich werde es keine Abstandsregeln und Kapazitätsbeschränkungen für Skilifte geben, eine FFP2-Maskenpflicht jedoch schon.

Skifahrer mit FFP2-Masken verlassen im Frühjahr die Gondel eines Skilifts in Österreich.
Skifahrer mit FFP2-Masken verlassen im Frühjahr die Gondel eines Skilifts in Österreich. © imago images/Eibner Europa | Unbekannt

Derzeit sind rund 200 Intensivbetten in Österreich mit Covid-19-Patienten belegt. Wenn die Zahl auf 300 steigt, dürfen Ungeimpfte keine Après-Ski-Lokale mehr besuchen - auch nicht mit negativem Testergebnis, sagte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein. Ab dieser Stufe dürfen Seilbahnen, Gastronomie und Hotels außerdem keine Selbsttests mehr akzeptieren. Ab einer Intensivauslastung von 400 Betten müssen Ungeimpfte negative PCR-Tests statt den weniger genauen Antigentests vorweisen.

Falls sich die Lage weiter zuspitzt, stellte die Regierung die Ausweitung der 2G-Regel – geimpft oder genesen – auf weitere Bereiche in den Raum.

Als erstes Skigebiet in Deutschland soll an der Zugspitze am 19. November der Wintersportbetrieb starten. Ein Nachweis gleich bei der Buchung ist im deutschen Skigebiet Feldberg im Schwarzwald geplant. Allerdings wollen die Liftbetreiber dort die 2G-Regel umsetzen. Für schulpflichtige Kinder reicht ein negativer Test oder der Schülerausweis, wie eine Sprecherin des Liftverbunds am Montag sagte.

Mehr Impfungen während bundesweiter Aktionswoche

Mit einer Aktionswoche sollte die Zahl der Corona-Impfungen gesteigert werden – in Niedersachsen hatte das Erfolg. Landesweit seien in den vergangenen sieben Tagen (13. bis 19.9.) 127.000 Menschen geimpft worden, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Hannover am Montag. Das waren insgesamt etwa 4000 mehr als in der Vorwoche. Rund 52 300 Impfungen erfolgten in den Impfzentren beziehungsweise von mobilen Teams. Die Zahl in diesem Bereich stieg sogar um 10.000 im Vergleich zur Vorwoche, dafür wurde etwas weniger von Haus-, Fach- und Betriebsärzten geimpft.

In der jetzigen Phase der Pandemie ist dem Sprecher zufolge deutlich mehr Werbung für die schützende Spritze notwendig. In der Vergangenheit wurden zeitweise mehr als 40 000 Niedersachsen pro Tag geimpft. Deshalb gebe es schon länger besondere Aktionen - mobile Teams stehen zum Beispiel vor Einkaufszentren, auf dem Marktplatz oder auf Autobahn-Raststätten. Deutschlandweit wurden laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in der Aktionswoche rund 500 000 Erstimpfungen gezählt.

Niedersachsens Regierungschef erteilt „Freedom Day“ Absage

Der Vorstoß von Kassenärzte-Chef Andreas Gassen, Ende Oktober alle Corona-Beschränkungen aufzuheben, stößt bei Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) auf Ablehnung. „Es gibt nur einen Ausweg: keinen Freedom Day, sondern eine höhere Impfquote“, sagte er der Rheinischen Post (Montag). „Wir wissen, dass die Infektionszahlen in der kalten Jahreszeit wieder steigen werden. Wir wissen, dass die Patienten in den Intensivstationen jünger werden und deswegen länger dort bleiben müssen“, erklärte Weil. „Unter diesen Umständen brauchen wir auch in den nächsten Monaten einen wirksamen Infektionsschutz.“

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) setzt auf eine erhöhte Impfquote statt auf einen Freedom Day.
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) setzt auf eine erhöhte Impfquote statt auf einen Freedom Day. © dpa | Moritz Frankenberg/dpa/Archivbild

Gassen hatte für den 30. Oktober die Aufhebung aller Corona-Beschränkungen gefordert. „Nach den Erfahrungen aus Großbritannien sollten wir auch den Mut haben zu machen, was auf der Insel geklappt hat. Also braucht es jetzt eine klare Ansage der Politik: In sechs Wochen ist auch bei uns Freedom Day!“, sagte der Kassenärzte-Chef der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Sonnabend). Über seine Forderung war am Wochenende eine Diskussion entbrannt.

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Corona Hamburg: Zahl der Neuinfektionen erstmals wieder zweistellig

Am Montag hat die Hamburger Sozialbehörde 92 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind 52 Fälle weniger als am Sonntag (144) und 63 weniger als am Montag vor einer  Woche.  Damit sinkt der Inzidenzwert wieder und liegt jetzt bei 64,7 (Vortag: 68,0). Vor einer Woche lag der Inzidenzwert noch bei 82,5.

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 89.803 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 83.600 als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.304.623 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten, 1.235.626 Personen sind vollständig geimpft.

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In Hamburger Krankenhäusern werden aktuell 132 Corona-Patienten behandelt. 48 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen. Die Behörde meldete zudem 1 weiterev Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1692 Menschen gestorben.

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Mindestens 38.000 Ordnungswidrigkeiten wegen Corona-Verstößen

Mindestens 38 000 Ordnungswidrigkeiten gegen Corona-Maßnahmen sind in Niedersachsen seit Beginn der Pandemie gezählt worden. Die Zahl bezieht sich auf den Zeitraum von Anfang April 2020 bis Mitte September dieses Jahres, wie das Innenministerium in Hannover auf dpa-Anfrage mitteilte. Zudem seien rund 400 Straftaten nach dem Infektionsschutzgesetz im Zusammenhang mit Corona festgestellt worden.

Um was für Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten es sich dabei handelt, konnte das Ministerium zunächst nicht sagen. Verstöße gegen die Corona-Verordnung, wie etwa das Missachten der Maskenpflicht, sind in der Regel Ordnungswidrigkeiten. Diese würden mit bis zu 25 000 Euro geahndet.

Das Ministerium wies darauf hin, dass die Polizeibehörden entsprechende Verstöße und Daten unterschiedlich erfassen und weiterleiten. Somit sei es schwierig, valide Daten zu den Verstößen zu erhalten. Einige Dienststellen leiteten etwa entsprechende Vergehen mit einer Sammelanzeige direkt an das zuständige Gesundheitsamt weiter und nicht in ein polizeiliches Bearbeitungssystem. Somit dürfte die tatsächliche Zahl der Verstöße noch höher liegen. Laut Ministerium verwarnen zudem viele Polizistinnen und Polizisten zunächst bei Verstößen gegen Corona-Maßnahmen.

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Corona-Impfquote im Norden: Bremen ist spitze

In den nördlichen Bundesländern sind inzwischen 65,5 Prozent der Menschen vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Spitzenreiter in Sachen Impfquote ist Bremen: Dort haben inzwischen 73,2 Prozent der Bevölkerung den vollen Impfschutz (Erstimpfungen: 77,6 Prozent). An zweiter Stelle liegt Schleswig-Holstein mit 67,4 Prozent (71,8 Prozent), gefolgt von Hamburg mit 66,4 Prozent (70,4 Prozent). Es folgt Niedersachsen mit 64,8 Prozent (69,7 Prozent). Schlusslicht ist Mecklenburg-Vorpommern mit 61,4 Prozent (64,8 Prozent).

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Mehr Freiheiten dank 3G-Regel in Schleswig-Holstein

In vielen Bereichen des öffentlichen Lebens kehrt für Geimpfte, Genesene und Getestete in der Corona-Pandemie in Schleswig-Holstein wieder ein Stück Normalität ein. Überall dort, wo die sogenannte 3G-Regelung in Innenbereichen gilt, sind am Montag bisherige Vorschriften weggefallen. Dazu zählen die Maskenpflicht und auch Kapazitätsbeschränkungen für Veranstaltungen drinnen.

Hintergrund ist der Paradigmenwechsel, den die Landesregierung aus CDU, Grünen und FDP in der vergangenen Woche mit der neuen Corona-Verordnung beschlossen hat. Die Jamaika-Koalition begründete dies mit der seit Wochen relativ konstanten Inzidenz und einer geringen Hospitalisierungsrate.

Die Maskenpflicht gilt nur noch beispielsweise im öffentlichen Nahverkehr oder im Einzelhandel. Kino- oder Konzertsäle können bei Einhaltung der 3G-Regel wieder voll ausgelastet werden. Bei Sportveranstaltungen gibt es keine Zuschauer-Obergrenzen mehr. Auch in Diskotheken darf wieder ohne Maske getanzt werden. Wer nicht vollständig geimpft ist, braucht aber ein höchstens sechs Stunden altes Testergebnis.

Das Abstandsgebot von 1,5 Metern ist in Schleswig-Holstein nur noch eine Empfehlung (Ausnahme sind Wahlgebäude). Die Regelungen zur Erfassung der Kontaktdaten in Innenbereichen sind nahezu aufgehoben worden. Dies betrifft insbesondere Veranstaltungen, Gaststätten, Freizeit- und Kultureinrichtungen, körpernahe Dienstleistungen, Sporteinrichtungen und touristische Busfahrten.

Auch beim Einchecken im Hotel gilt in Schleswig-Holstein die 3G-Regel, die Vorgaben zu wiederholten Tests sind entfallen.

Corona-Regeln: So lief das Wochenende auf der Reeperbahn

Trotz voller Straßen, Bars und Restaurants haben sich die Besucher auf der Reeperbahn am Wochenende weitgehend an die Corona-Regeln gehalten. In der Nacht zum Sonnabend seien in der Spitze rund 11.000 Feiernde unterwegs gewesen und in der Nacht darauf in der Spitze bis zu 25.000 Menschen, wie eine Polizeisprecherin am Sonntag in Hamburg sagte.

Zahlreiche Nachtschwärmer sind auf der Großen Freiheit unterwegs. Trotz voller Straßen, Bars und Restaurants haben sich die Besucher auf der Reeperbahn am Wochenende weitgehend an die Corona-Regeln gehalten.
Zahlreiche Nachtschwärmer sind auf der Großen Freiheit unterwegs. Trotz voller Straßen, Bars und Restaurants haben sich die Besucher auf der Reeperbahn am Wochenende weitgehend an die Corona-Regeln gehalten. © picture alliance/dpa | Jonas Walzberg | Unbekannt

Dabei sei es vor allem vor Lokalen, die nur genesene und geimpfte Besucher zugelassen haben, wegen der Kontrollen zu Menschentrauben gekommen. Das hätten die Beamten aber durch Gespräche lösen und so die Besucherströme entzerren können.

Darüber hinaus wurden in der Nacht zum Sonnabend sechs Verstöße gegen das Alkoholmitführ- oder das Alkoholausschankverbot festgestellt. In der Nacht zum Sonntag wurde nur ein Verstoß gegen das Alkoholmitführverbot aufgenommen. An beiden Tagen sei die Außengastronomie des Kiezes zu 100 Prozent ausgelastet gewesen.

Corona-Impfung: Hamburg ruft Vereine zu besonderen Aktionen auf

Die Hamburger Gesundheitsbehörde hat Organisationen und Vereine zu Impfaktionen aufgerufen. Senatorin Melanie Leonhard (SPD) appellierte am Sonntag an die Bürger: „Wenn Sie beispielsweise in einem Verein engagiert sind, können Sie eine eigene Impfaktion organisieren, um bisher nicht Geimpfte zu erreichen.“

Senatorin Melanie Leonhard hat Organisationen und Vereine zu Impfaktionen aufgerufen (Archivbild).
Senatorin Melanie Leonhard hat Organisationen und Vereine zu Impfaktionen aufgerufen (Archivbild). © picture alliance/dpa | Markus Scholz | Unbekannt

Wer vor Ort gut vernetzt sei und sich zutraue, bisher ungeimpfte Personen zu erreichen, könne eine lokale Aktion in Zusammenarbeit mit einem niedergelassenen Arzt veranstalten. Sollte das nicht möglich seien, könne auch ein mobiles Impfteam der Stadt Hamburg in Anspruch genommen werden. Vereine mit geeigneten Räumlichkeiten können sich unter corona@soziales.hamburg.de per Mail an die Behörde wenden.

Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen

  • Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
  • Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
  • Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
  • Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
  • Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
  • Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.

80 Prozent der impffähigen Bevölkerung Hamburgs beziehungsweise 70,5 Prozent der Gesamtbevölkerung sind schon mindestens einmal geimpft, aber Tausende Hamburger könnten sich noch impfen lassen. „Ich möchte Sie einladen, sich noch vor den Herbstferien mit dem Thema zu beschäftigen und eines der vielen Impfangebote zu nutzen“, erklärte Leonhard. Es gebe jeden Tag etliche Neuinfektionen in Hamburg, die Erfahrungen der vergangenen Monate zeigten jedoch, dass eine Impfung wirksam vor einem schweren Krankheitsverlauf schütze.

Lesen Sie hier die Corona-News für Hamburg und Norddeutschland vom Vortag