Pagensand. Die Inseln Neßsand und Pagensand sind fest in der Hand von Naturschützern. Besuche sind nur in Ausnahmefällen möglich.

Die Inseln Neßsand und Pagensand liegen wie Perlen in der Elbe. Wer am Sandstrand von Wittenbergen auf den Strom blickt, sieht glitzernd im Sonnenlicht die Elbinsel Neßsand mit ihrem Radarturm. Doch das Eiland ist ein verbotenes Paradies. Touristen können es nur in Ausnahmefällen besuchen. Denn ganzjährig herrscht ein Uferbetretungsverbot. Wassersportler dürfen lediglich einen Zwischenstopp auf einem begrenzten Bereich einlegen.

Genauso ist es mit der Elbinsel Pagensand gegenüber der Pinnaumündung. Sie ist fest in der Hand des Naturschutzbundes Deutschland mit seiner Hamburger Gruppe. Auch hier gilt ganzjährig ein Uferbetretungsverbot, mit Anlanden für Wassersportler an nur wenigen Stellen.

Mit dem "Tidenkieker" auf die Insel Pagensand

Aber es gibt tatsächlich Wege, um als Ausflügler die verbotenen Inseln näher kennenzulernen. Mit nur wenigen Knoten tuckert der „Tidenkieker“ vom Stader Stadthafen auf der Schwinge in die Elbe. Das Ziel des dreistündigen Törns: Pagensand für 20 Minuten, mit einer Sondererlaubnis. Das 2005 gebaute Schiff wird vom „Verein zur Förderung von Naturerlebnissen“ betrieben und von Stade Marketing und Tourismus vermarktet. In Corona-Zeiten ist die Zahl der Passagiere von 50 auf gut die Hälfte reduziert.

„Da sehen Sie gerade einen Kiebitzschwarm“, ruft der Vogelkundler Matthias Bosch ins Mikrofon. Er erklärt Fauna und Flora bei dieser Tour und führt die Besuchergruppe schließlich im Crash-Kurs über Pagensand, was so viel wie Pferdeinsel bedeutet. Einst eine Sandbank, wurde sie durch Elbvertiefungen um das Fünffache vergrößert. Knapp sechs Kilometer lang und einen Kilometer breit. Dauerbewohner wie einst gibt es hier nicht mehr, einzig der Nabu betreibt hier eine Vogelbeachtungsstation.

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Der "Tidenkieker" fährt noch bis Oktober

Die insgesamt 520 große Elbinsel wurde im Mai 1997 unter Naturschutz gestellt. Wasserwanderer, die darauf angewiesen sind, auf Pagensand zu übernachten, dürfen allerdings eine Nacht ohne Genehmigung an ausgewiesenen Anlandebereichen zelten, heißt es beim Landkreis Pinneberg.

Der Tourist geht bei diesem Mini-Trip mit dem „Tidenkieker“ durch einen Urwald, sieht mit ein wenig Glück einen Seeadler, entdeckt Tampen, die eine Sturmflut kunstvoll an einen Baum gespült hat, und steigt an einem kleinen, feinen Sandstrand wieder ins Boot. Das Schiff fährt in dieser Saison noch bis Oktober. Ein Ticket kostet ab 17 Euro pro Person.  Weitere Informationen: https://www.stade-tourismus.de/de/tidenkieker

Am "Tag der Stadtnatur" auf die Insel Neßsand

Wer Neßsand, die andere verbotene Elbinsel besuchen will, sollte sich den nächsten Termin für den „Tag der Stadtnatur“ vormerken. Er findet alljährlich im Juni statt. Dann haben die Gäste die Möglichkeit, mit einer Barkasse auf das von Menschenhand geschaffene Eiland zu fahren und eineinhalb Stunden lang zu erkunden.

Am Strand von Neßsand.
Am Strand von Neßsand. © Edgar S. Hasse | Unbekannt

Neßsand, in Sichtweite des Süllbergs gelegen, ist seit 1952 ein Naturschutzgebiet, das sich Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein teilen. Wo Ulmen wachsen, Zauneidechsen bräsig in der Sonne dösen und Austernfischer keck durch das Schlickwatt waten, haben Menschen sonst nichts zu suchen. Weitere Infos: www.tagderstadtnaturhamburg.de