Hamburg. Der Überblick: 253 neue Corona-Fälle in Hamburg – Inzidenz sinkt wieder. Bremen startet am Montag mit Corona-Drittimpfungen.

Um die Anwohner zur Corona-Impfung zu bewegen, werden Hamburgs Institutionen kreativ: Nicht nur in einer VIP-Lounge des Volksparkstadions können sich Interessierte bald impfen lassen, auch die Elbphilharmonie wird zum Pop-up-Impfzentrum mit besonderem Ambiente: Nach der Impfung in den Künstlergarderoben findet die 15-minütige Ruhephase auf der Bühne des Großen Saals statt.

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Das Impfzentrum in den Messehallen hingegen schloss am Dienstagabend nach achtmonatigem Betrieb endgültig seine Türen. Derweil reißen die Diskussionen um das 2G-Optionsmodell in Hamburg nicht ab. Auch die Hamburgische Bürgerschaft bespricht das Thema am Mittwoch in der Aktuellen Stunde. Alle Informationen in unserem Newsblog.

Corona News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 1. September:

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt auf fast 50

Die Inzidenz in Schleswig-Holstein ist nach 305 neuen Corona-Fällen auf fast 50 gestiegen. Sie liegt nun bei 49,6 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen (Vortag: 47,7). Am Mittwoch vor einer Woche lag der Wert bei 47,3. Damals waren 262 Neuinfektionen gemeldet worden.

In den Krankenhäusern werden derzeit 74 Covid-19-Patienten behandelt – das sind vier weniger als am Dienstag. 21 Menschen liegen auf der Intensivstation (Vortag: 24), 16 davon werden beatmet (Vortag ebenfalls 16). Unter den Kreisen ist die Inzidenz jetzt in Kiel am höchsten, nun mit 85,5 (Vortag 85,1). Die niedrigste Inzidenz verzeichnet weiterhin der Kreis Schleswig-Flensburg mit nun 19,4 (Vortag: 20,4).

Leonhard verteidigt 2G-Modell in Hamburg

Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) hat das 2G-Optionsmodell gegen Kritik verteidigt. Das Pandemie-Geschehen entwickle sich inzwischen bei Geimpften und Ungeimpften ganz unterschiedlich. „Da beißt die Maus keinen Faden ab“, sagte Leonhard in der Hamburgischen Bürgerschaft. Alle Impfstoffe zeigten eine gute Wirkung, schwere Krankheitsverläufe gebe es bei Geimpften fast nicht. Daher stelle sich die Frage, welche Einschränkungen man den Geimpften noch zumuten und welche Rechte man ihnen weiter versagen wolle. „Und in diesem Lichte ist die 2G-Option zu betrachten.“

Linken-Fraktionschefin Sabine Boeddinghaus hatte zuvor kritisiert, dass es sich der Senat zu einfach mache. Angst vor sozialer Ausgrenzung oder Jobverlust sei kein guter Ratgeber für eine Impfung und drohe die Gesellschaft zu spalten. Dies müsse verhindert werden und die Impfquote stattdessen durch Ermutigung, Aufklärung und Belohnung erhöht werden. Sinnvoll sei auch ein 3G-Plus-Modell, das statt auf Schnelltests auf sicherere PCR-Tests setze. Der CDU-Gesundheitsexperte Stephan Gamm hielt das 2G-Modell grundsätzlich für sinnvoll, forderte aber Nachbesserungen etwa für Menschen, die sich nicht impfen lassen können.

Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) hielt am Mittwoch in der Bürgerschaft eine flammende Gegenrede.
Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) in der Hamburgischen Bürgerschaft (Archivbild). © HA | Roland Magunia

HSV Hamburg plant besondere Impfaktion für Handball-Fans

Nach der Impfaktion im Millerntor-Stadion, den geplanten Corona-Impfungen im Volksparkstadion und einer Impfaktion in der Elbphilharmonie können sich nun auch Handball-Fans über eine besondere Idee freuen. Der HSV Hamburg (HSVH) bietet zum ersten Saisonspiel am kommenden Mittwoch (8. September) Impfungen vor der Arena an.

"Das Impfmobil der AOK wird von 12 bis 19 Uhr auf dem Parkplatz der Barclays Arena stehen", heißt es in der Mitteilung des Vereins. Zwischen 12 und 15 Uhr können Interessierte Termine ausmachen, der Zeitraum zwischen 16 und 19 Uhr sei exklusiv für Besucher des HSVH-Spiels gegen Göppingen reserviert – auch hier ist eine Terminbuchung erforderlich.

2G-Modell in Hamburg: Unternehmen noch skeptisch

Aus Sicht der Hamburger Wirtschaft lässt das in der Hansestadt eingeführte 2G-Optionsmodell für Geimpfte und Genesene noch wichtige Fragen offen. Diese drehen sich laut Handelskammer vor allem um den Datenschutz und das Arbeitsrecht. „Wir empfehlen dem Hamburger Senat, im Dialog mit den betroffenen Branchen rasch nachzusteuern und die Möglichkeiten des 2G-Modells zu verdeutlichen“, sagte der Hauptgeschäftsführer der Kammer, Malte Heyne, am Mittwoch einer Mitteilung zufolge.

Das in Hamburg eingeführte 2G-Modell lässt aus Sicht der Hamburger Wirtschaft noch wichtige Fragen offen (Symbolbild).
Das in Hamburg eingeführte 2G-Modell lässt aus Sicht der Hamburger Wirtschaft noch wichtige Fragen offen (Symbolbild). © picture alliance / BREUELBILD / CNTV

In einer Befragung hätten Unternehmer angegeben, dass sie nicht über ausreichend geimpftes Personal verfügten. „Viele der befragten Unternehmen sehen auch offene rechtliche Fragen – insbesondere im Umgang mit den Angestellten – als Hindernis.“ Von den 215 Unternehmen, die an der Umfrage teilnahmen, wolle rund die Hälfte die 2G-Option nutzen, etwa ein Fünftel seien unentschlossen. Der Erwartung, dass sich Kunden sicherer fühlten und das 2G-Modell wünschten, steht demnach die Sorge vor einem Imageverlust und dem Verzicht auf Umsatz entgegen.

Livestream: Die Hamburgische Bürgerschaft zum Thema 2G

Nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan berät die Hamburgische Bürgerschaft heute über eine Aufnahme von Flüchtlingen und Geretteten in der Hansestadt.

Ein weiteres Thema der Aktuellen Stunde ist auf Antrag der AfD das 2G-Optionsmodell. Veranstalter und Wirte können seit vergangenem Wochenende selbst entscheiden, ob sie nur Geimpfte und Genesene einlassen und dann weitgehend von den Corona-Einschränkungen befreit sind, oder ob sie weiter das 3G-Modell nutzen wollen - also auch Ungeimpfte mit negativen Corona-Tests akzeptieren.

Der Livestream ab 13.30 Uhr:

Bremen startet am Montag mit Corona-Drittimpfungen

Bremen startet am Montag mit den Corona-Drittimpfungen. Das Gesundheitsressort bestätigte auf Anfrage einen entsprechenden Bericht des Regionalmagazins „buten un binnen“. Wie zu Beginn des Jahres sind zunächst Hochrisikogruppen an der Reihe.

Die Gesundheitsministerkonferenz hatte Anfang August beschlossen, ab September Älteren und Pflegebedürftigen Auffrisch-Impfungen anzubieten. Studienergebnisse wiesen auf einen verminderten oder schnell nachlassenden Schutz nach einer Impfung bei diesen Gruppen hin. Die Auffrischung sollte sechs Monate nach Abschluss der ersten beiden Impfungen erfolgen.

Niedersachsen: Corona-Inzidenz steigt leicht an

Bei den neuen Corona-Fällen in Niedersachsen ist die Sieben-Tage-Inzidenz am Mittwoch wieder leicht angestiegen. Nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) lag der Wert bei 60,2 – nach 58,2 am Dienstag. Die Kennziffer gibt an, wie viele Infektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner in den vergangenen sieben Tagen gemeldet wurden.

In Niedersachsen gibt es aktuell ein Corona-Warnstufensystem mit drei Kategorien. Die erste Warnstufe kann unter anderem erreicht werden, wenn in einem Kreis oder einer kreisfreien Stadt fünf Tage lang in Folge die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen die Zahl 50 überschreitet – dann sind Bereiche wie die Innengastronomie, Friseure oder Fitnessstudios nur noch für Geimpfte, Genesene und Getestete (3G) zugänglich. Spitzenreiter bei der Sieben-Tage-Inzidenz waren am Dienstag die Städte Salzgitter (115,5), Delmenhorst (113,5) und Osnabrück (99,9).

Hamburger Schmidt-Theater setzen auf 2G-Modell

Auch die Schmidt-Theater auf St. Pauli haben sich entschlossen, nur noch Geimpfte und Genesene in die Vorstellungen zu lassen. Die Regelung gilt ab dem 5. Oktober.

Impfung und Extravaganz: Den schützenden Piks gegen Corona gibt es auch im Schmidt-Theater an der Reeperbahn (Archivbild).
Ab 5. Oktober lassen die Schmidt-Theater auf St. Pauli nur noch Geimpfte und Genesene ein (Symbolbild). © picture alliance / xim.gs | xim.gs

„Unsere Erfahrungen der letzten Wochen zeigen, dass schon jetzt 95 Prozent unserer Theatergäste vollständig geimpft bzw. genesen sind. Auch für die Umstellung auf das 2G-Konzept besteht bei unseren Besucherinnen und Besuchern eine breite Akzeptanz. Darum haben wir uns entschieden, das 2G-Modell in unseren Häusern einzuführen“, heißt es aus dem Haus, das als erfolgreichstes Privattheater in Deutschland gilt.

Lesen Sie auch: Schmidt-Theater lassen nur noch Geimpfte und Genesene ein

Letzter Tag: 5330 Hamburger zur Impfung in den Messehallen

Am Dienstag und somit dem letzten Tag nach acht Monaten Betrieb wurden in den Messehallen noch insgesamt 5330 Hamburger geimpft, teilte Dirk Heinrich, Sprecher der medizinischen Leiter im Impfzentrum am Mittwoch auf Twitter mit. "Weniger Zweitimpfungen als geplant, aber mit 900 Erstimpfungen mehr als erwartet", schrieb Heinrich. Nun werde die Arbeit mit mobilen Impfteams, in Krankenhäusern und in Praxen fortgesetzt.

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Lesen Sie auch: Das Impfzentrum schließt mit Rekordzahlen – und impft weiter

Hamburg: 253 neue Corona-Fälle – Inzidenz sinkt wieder

Am Mittwoch hat die Sozialbehörde 253 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind zwei Fälle weniger als am Dienstag und 86 weniger als am Mittwoch vor einer Woche (339 Fälle). Damit sinkt der Inzidenzwert auf 86,8 (Vortag: 91,4) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen.

Die Hamburger Sozialbehörde meldete am Mittwoch 253 Corona-Neuinfektionen (Archivbild).
Die Hamburger Sozialbehörde meldete am Mittwoch 253 Corona-Neuinfektionen (Archivbild). © picture alliance / Eibner-Pressefoto

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 85.780 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 80.400 als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.272.263 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten, 1.186.416 Personen sind vollständig geimpft.

In Hamburger Krankenhäuser werden aktuell 120 Corona-Patienten behandelt. 49 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen. Die Behörde meldete einen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1643 Menschen gestorben.

Corona-Impfung: Hamburg gehört bundesweit zu Spitzenreitern

Bei den Corona-Impfungen in Deutschland sind jetzt in der Hälfte der 16 Bundesländer mindestens 60 Prozent der Einwohner vollständig geimpft. Nach Spitzenreiter Bremen mit nun 70,7 Prozent haben nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums vom Mittwoch auch das Saarland, Schleswig-Holstein, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Berlin die Marke von 60 Prozent vollständig geimpften Einwohnern überschritten. Bundesweit sind es 50,4 Millionen Menschen oder 60,6 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Mindestens eine erste Impfung erhalten haben demnach mittlerweile 54,3 Millionen Menschen oder 65,3 Prozent der Bevölkerung. Bereits über der Marke von 70 Prozent liegen Bremen, das Saarland und Schleswig-Holstein - unter 60 Prozent Brandenburg, Thüringen und Sachsen. Gesundheitsminister Jens Spahn rief erneut dazu auf, Impfangebote wahrzunehmen. „Ob Marktplatz, Sportplatz, Kirchplatz oder Arbeitsplatz: Impfgelegenheiten vor Ort sind jetzt der entscheidende Schlüssel, um noch mehr Menschen zu erreichen“, schrieb der CDU-Politiker bei Twitter.

Niedersachsen: Kreative Ideen im Handel gesucht

Händler, die während der Corona-Krise kreative Ideen entwickelt und andere ermutigt haben, nicht aufzugeben, sollen für ihr Engagement und ihre Ideen ausgezeichnet werden. Zu einem Wettbewerb unter dem Motto „Danke, Handel“ hat das niedersächsische Wirtschaftsministerium gemeinsam mit mehreren Verbänden und Organisationen aufgerufen. Außergewöhnliche Konzepte können ab sofort bis Ende September online eingereicht werden. Ein Jury ermittelt dann zwölf Preisträger, die sich über je 3000 Euro Preisgeld freuen dürfen.

Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (Archivbild).
Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (Archivbild). © picture alliance/dpa

„Die Pandemie hat den Einzelhandel vor außergewöhnliche Herausforderungen gestellt. Es ist es an der Zeit, allen Einzelhändlerinnen, Einzelhändlern und Standortgemeinschaften für ihren Einsatz unter den immer noch schwierigen Umständen einen Dank auszusprechen“, sagte Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU).

Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen

  • Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
  • Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
  • Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
  • Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
  • Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
  • Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.

Polizei findet Impfpassfälschungen im Kreis Stormarn

In Großensee (Kreis Stormarn) konnte die Polizei im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens Impfpassfälschungen aufdecken. Bei Durchsuchungen, die bereits Mitte August bei einem 28-Jährigen in Großensee durchgeführt worden waren, entdeckten die Ermittler diverse gefälschte Impfpässe sowie Utensilien zur Herstellung entsprechender Fälschungen.

"Der Mann steht im Verdacht, über eine Chatgruppe bei einem Messenger- Dienst gefälschte Impfpässe angeboten und verkauft zu haben", so Jacqueline Fischer, Sprecherin der Polizeidirektion Ratzeburg. Darüber hinaus fanden die Beamten im Haus des Mannes Cannabis, eine kleine Cannabis-Aufzuchtstation, erlaubnispflichtige Waffen und einen hohen Bargeldbetrag.

Lesen Sie auch: Impfpässe gefälscht – Polizei durchsucht Haus in Stormarn

Hamburg: Weniger Unternehmensinsolvenzen trotz Corona-Krise

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Hamburg ist gegenüber dem ersten Halbjahr sowie dem Vorkrisenjahr 2019 zurückgegangen. Das teilte Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) am Mittwoch mit. "Zwar haben wir die Corona-Pandemie noch nicht ganz überwunden und gerade unsere Hotels und Gaststätten sowie die vielen Kulturschaffenden müssen nach wie vor notwendige Einschränkungen ertragen, doch die befürchtete Insolvenzwelle konnte bisher erfolgreich verhindert werden", so Westhagemann.

Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) freut sich über den Rückgang der Unternehmensinsolvenzen in Hamburg (Archivbild).
Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) freut sich über den Rückgang der Unternehmensinsolvenzen in Hamburg (Archivbild). © picture alliance/dpa

Das liege auch an den umfassenden Unterstützungsmaßnahmen, die Bund und Hamburger Senat für die Wirtschaft auf den Weg bringen konnten. "Wir müssen die Lage jedoch weiterhin gut im Blick behalten, auch weil die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht zum 30. April 2021 ausgelaufen ist und die Zahlen, auch bei den ehemals selbstständig Tätigen, zuletzt wieder leicht angestiegen sind", sagt der Wirtschaftssenator.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Corona: Bürgerschaft diskutiert über 2G-Modell

Ein Thema der Aktuellen Stunde der Hamburgischen Bürgerschaft ist auf Antrag der AfD das 2G-Optionsmodell. Veranstalter und Wirte können seit vergangenem Wochenende selbst entscheiden, ob sie nur Geimpfte und Genesene einlassen und dann weitgehend von den Corona-Einschränkungen befreit sind, oder ob sie weiter das 3G-Modell nutzen wollen – also auch Ungeimpfte mit negativen Corona-Tests akzeptieren. Die AfD kritisiert das Modell scharf und hat ihr Diskussionsbegehren mit „Senat spaltet Hamburg: 2G steht für Zwei-Klassen-Gesellschaft!“ überschrieben.

Hamburger Rathaus: Am Mittwoch debattieren die Abgeordneten erneut über Corona (Archivbild).
Hamburger Rathaus: Am Mittwoch debattieren die Abgeordneten erneut über Corona (Archivbild). © Roland Magunia

Darüber hinaus befasst sich das Parlament unter anderem mit den jüngsten Corona-Verordnungen, der Aufnahme von Flüchtlingen und Geretteten nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan, mit der AfD-Forderung nach einem Verbotsverfahren gegen das Islamische Zentrum Hamburg und mit einer Kampagne gegen den alltäglichen Sexismus. Darüber hinaus steht der CDU-Antrag „Fachkräftemangel darf Klimaschutzziele nicht gefährden“ auf der Tagesordnung.

Lesen Sie auch: Aktuelle Stunde zur Aufnahme von Afghanen und 2G-Modell

Kultusminister blickt auf Schuljahresbeginn in Niedersachsen

Auf das in Kürze startende Schuljahr Niedersachsens blickt am Mittwoch Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) bei einer Pressekonferenz in Hannover. Am Donnerstag beginnt der Unterricht an den Schulen. Die Schülerinnen und Schüler müssen sich die ersten sieben Tage jeweils täglich auf das Coronavirus testen.

Es gebe keine konkreten Planungen, sie auch danach täglich zu testen, sagte Tonne dem Radiosender „ffn“ am Dienstag. Die Häufigkeit sei von zwei Mal pro Woche auf drei Mal erhöht worden. „Denn es gibt ohnehin nicht die eine Maßnahme, die uns hilft.“ Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hatte in dieser Woche kritisiert, dass von den ausgeschriebenen rund 1800 Lehrerstellen zum neuen Schuljahr bislang nur 80 Prozent besetzt seien. Zudem fehle eine landesweite Übersicht, welche Klassenräume noch mit Luftreinigungsanlagen auszustatten seien.

Inzidenz in Schleswig-Holstein weiterhin stabil

Bei der Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein gibt es weiterhin kaum Bewegung. Sie lag am Dienstag bei 47,7 – tags zuvor betrug der Wert 47,2 und am Wochenende 47,9. Am Dienstag vor einer Woche war der Wert mit 48,9 angegeben worden. Innerhalb eines Tages wurden landesweit 311 Neuinfektionen gemeldet, wie aus den Daten der Landesmeldestelle weiterhin hervorgeht. Am Dienstag vor einer Woche waren es 305.

In den Krankenhäusern werden den Angaben zufolge derzeit 78 Covid-19-Patienten behandelt – das sind sechs weniger als am Montag gemeldet worden waren. 24 Menschen liegen auf der Intensivstation, 16 davon werden beatmet. Am Dienstag wurde ein neuer Corona-Todesfall gemeldet, somit liegt die Zahl der Toten im Zusammenhang mit der Pandemie in Schleswig-Holstein nun bei 1653.

Kreis Neumünster führt Inzidenz-Ranking an

Unter den Kreisen ist die Sieben-Tage-Inzidenz weiterhin in Neumünster am höchsten, nun mit 93,5 (Vortag: 98,5). Dahinter liegen weiter Kiel mit 85,1 (Vortag: 79,8) und Lübeck mit 80,8 (Vortag: 77,1). Die niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz verzeichnet weiterhin der Kreis Schleswig-Flensburg mit nun 20,4 (Vortag: 18,9).

Corona: Gesundheitsminister Spahn über 2G in Hamburg

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich erstmals ausführlich zu Hamburgs Alleingang in der Corona-Pandemie geäußert, Veranstaltern, Gastronomen und Kulturschaffenden die Wahl zwischen 2G (geimpft und genesen) und 3G (geimpft, genesen, getestet) zu lassen.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (Archivbild).
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (Archivbild). © Reto Klar/FUNKE Foto Services

"Zwischen Bund und Ländern haben wir uns auf 3G verständigt. Ich finde aber den Ansatz des Hamburger Senats auch nicht so unklug, zu sagen: 3G gilt grundsätzlich, aber bei 2G kann man auf bestimmte Schutzmaßnahmen verzichten", sagte Spahn im Abendblatt-Podcast "Entscheider treffen Haider". "Das den Veranstaltern zu überlassen und nicht politisch vorzuschreiben, kann verhindern, dass es in unserer Gesellschaft zum ganz großen Konflikt kommt. Denn den sehe ich in jeder Veranstaltung, die ich mache: Geimpft oder nicht geimpft, das ist eine Frage, die Emotionen und Kontroversen auslöst. Ich bin unbedingt fürs Impfen, finde aber gleichzeitig wichtig, dass aus den vorhandenen Spannungen nicht Spaltungen entstehen."

Die wichtigsten Varianten des Coronavirus im Überblick

Nach Anregung der Weltgesundheitsorganisation WHO werden die Varianten des Coronavirus seit Mai 2021 nicht mehr nach den Staaten benannt, in denen sie zuerst nachgewiesen wurden, sondern nach den Buchstaben des griechischen Alphabets. So soll eine Stigmatisierung beispielsweise von Ländern verhindert werden, in denen besonders ansteckende Virusmutationen zuerst nachgewiesen wurden.

Derzeit gelten fünf Formen des Coronavirus als besorgniserregend ("Variants of Concern"):

  • Alpha: Die im September 2020 zuerst in Großbritannien nachgewiesene Variante B.1.1.7, die das ursprüngliche Coronavirus fast vollständig verdrängt hatte, bevor sie ihrerseits von der Delta-Variante verdrängt wurde
  • Beta: Eine Form des Coronavirus, die im Mai 2020 in Südafrika entdeckt wurde, wissenschaftliche Bezeichung: B.1.351, B.1.351.2, B.1.351.3
  • Gamma: Die zunächst in Brasilien im November 2020 nachgewiesene Mutation P.1 und ihre Subformen P.1.1 und P.1.2
  • Delta: Die Corona-Variante B.1.617.2 (und ihre Subformen AY.1, AY.2, AY.3), zuerst im Oktober 2020 in Indien gefunden
  • Omikron: Die Corona-Variante B.1.1.529 wurde im November 2021 in mehreren afrikanischen Ländern nachgewiesen und verbreitet sich

Außerdem beobachtet die WHO weitere vier Mutationen als bedeutsame "Variants of Interest" :

  • Lambda: C.37, im Dezember 2020 in Peru entdeckt
  • Mu: B.1.621, im Januar 2021 erstmals in Kolumbien nachgewiesen

Lesen Sie hier den Corona-Newsblog für den Norden vom Vortag