Großensee. 28-Jähriger aus Stormarn wegen Urkundenfälschung unter verdacht. Das ist aber nicht der einzige Tatvorwurf gegen ihn.
Ein 28 Jahre alter Mann aus dem Kreis Stormarn steht im Verdacht, gefälschte Impfpässe erstellt und verkauft zu haben. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilten, gab es bereits Mitte August eine Durchsuchung im Haus des Verdächtigen in Großensee.
Dabei stellten die Ermittler aus Ahrensburg und Trittau diverse gefälschte Impfpässe sowie die Utensilien zur Herstellung solcher Fälschungen sicher. Dazu gehören Blanko-Formulare, Stempel und Vakzin-Aufkleber.
Stormarn: Polizei findet gefälschte Impfpässe und Waffen
Erkenntnissen der Ermittler zufolge soll der 28-Jährige die Dokumente über eine Chatgruppe bei einem Messenger-Dienst angeboten haben. Darüber hinaus fanden die Beamten im Haus des Tatverdächtigen eine kleinere Menge Cannabis, eine Aufzuchtstation für die Pflanzen, mehrere Waffen und einen Bargeldbetrag in fünfstelliger Höhe. Um welche Art von Waffen es sich handelt, ist unklar. Die Polizei macht dazu bislang keine Angaben.
Die Cannabis-Plantage sei bereits abgeerntet gewesen. Der Wert der gefundenen Drogen sei aktuell Gegenstand der Ermittlungen. Ebenso hätten Polizei und Staatsanwaltschaft noch nicht abschließend feststellen können, in welchem Umfang der 28-Jährige die gefälschten Impfpässe bereits in Umlauf gebracht und welche Einnahmen er daraus erzielt habe.
Polizei versucht Käufer der gefälschten Impfpässe zu ermitteln
Wie genau die Ermittler dem Großenseer auf die Spur kamen, möchte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht preisgeben. „Im Rahmen eines anderen Ermittlungsverfahrens haben sich entsprechende Hinweise ergeben“, sagt Jacqueline Fischer, Sprecherin der Polizeidirektion Ratzeburg. Ob sich dieses Verfahren ebenfalls gegen den 28-Jährigen richtet oder gegen einen Dritten, wollte sie nicht beantworten.
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Unklar ist laut Fischer auch, ob es sich um einen Einzeltäter handelt oder der Großenseer Unterstützung hatte. „Es wird in alle Richtungen ermittelt“, sagt sie. Die Ermittler arbeiteten daran, potenzielle Zulieferer und Käufer der gefälschten Dokumente ausfindig zu machen. Auch sie erwarte ein Strafverfahren.
Der 28 Jahre alte Tatverdächtige wird sich nun wegen des Verdachts der Urkundenfälschung, des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz und vermutlich auch wegen Straftaten nach dem Waffengesetz verantworten müssen. Er bleibt laut Fischer jedoch vorerst auf freiem Fuß. „Die Beweismittel wurden sichergestellt, ein Haftbefehl liegt derzeit nicht vor“, sagt sie.