Hamburg. Freistellung von Transplantationsbeauftragten konnte die Zahlen in Hamburg nicht nach oben treiben. Was jetzt gefordert wird.
Die Zahl der Organspenden liegt in Hamburg rund zehn Prozent unter dem Niveau von 2010. Wie der Senat in seiner Antwort auf eine kleine Anfrage der grünen Bürgerschaftsabgeordneten Gudrun Schittek mitteilte, wurden Verstorbenen im Jahr 2020 171 Organe entnommen – 2010 waren es noch 195. Bundesweit werden pro Jahr rund 3000 Organe gespendet.
In den 2018 per Gesetz bestimmten 22 Entnahmekrankenhäusern gab es im Vorjahr 48 Organspender – nach 52 im Jahr 2019 und 55 im Jahr davor. Die meisten Spender verzeichnete das UKE, gefolgt vom AK Nord und dem AK Altona. Entnommen und transplantiert wurden im vergangenen Jahr 23 Herzen, 23 Lungen, 82 Nieren, 41 Lebern und zwei Bauchspeicheldrüsen.
Zahl der Organspenden trotz Initiative nicht gestiegen
Die Freistellung und Fortbildung der sogenannten Transplantationsbeauftragten in den 22 Entnahmekrankenhäusern sei nunmehr „vollständig umgesetzt“, so der Senat. Die Transplantationsbeauftragten sollen mögliche Spender und Spenderinnen erkennen und unter anderem Angehörigengespräche führen – gestiegen ist die Zahl der Spenden, wie von allen bisherigen Gesetzesinitiativen beabsichtigt, jedoch nicht.
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Auch der vorgesehene neurochirurgische Rufbereitschaftsdienst hat noch nicht seine Arbeit aufgenommen. Mit seiner Hilfe sollen kleinere Entnahmekliniken in die Lage versetzt werden, schnell einen Hirntod festzustellen. Eine Ausschreibung für eine „geeignete Einrichtung“ zur Organisation des Dienstes sei ergebnislos verlaufen, so der Senat.
Organisation der Kliniken beeinflusst Organspenden
Schittek fordert mehr Anstrengungen: „Die Zahlung von Geldern für die Kliniken muss an die Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben gekoppelt werden, sonst wird es weiterhin für viele Menschen nicht möglich sein, ein lebensrettendes Organ zu erhalten. Nicht die Bereitschaft zur Organspende ist der Grund für die niedrigen Zahlen, sondern die Organisation in den Kliniken.“