Hamburg. Der Überblick: Inzidenz steigt weiter. Spontanimpfung: Mobile Angebote in Hamburg. Strengere Einreiseregeln für Urlauber.

Die Corona-Lage in Hamburg und Schleswig-Holstein bleibt weiter angespannt – in Hamburg liegt die Sieben-Tage-Inzidenz nun bei 37,6. Entspannung nicht in Sicht: Insbesondere unter den jungen Hamburgern steigt der Anteil der Ansteckungen.

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Zum Schutz vor einer Corona-Ausbreitung gelten in Deutschland seit Sonntag für Rückkehrer aus dem Sommerurlaub strengere Regeln: Alle ungeimpften Reiserückkehrer müssen einen negativen Corona-Test nachweisen. In Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern beginnt das neue Schuljahr am Montag, Hamburg folgt am Donnerstag. Welche Strategien die drei Länder verfolgen.

Die Corona-Nachrichten für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 31. Juli und 1. August:

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt leicht

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist nach 40 Fällen am Sonntag leicht gestiegen – und hat nun wieder den Wert vom Freitag (23,7 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner) erreicht. Am Sonnabend war der Wert auf 23,2 gefallen. Am Sonntag vergangener Woche hatte die Inzidenz nach 34 Fällen bei 14,4 gelegen.

Neue Todesfälle wurden nicht gemeldet. Im Krankenhaus werden weiterhin 28 Covid-19-Patienten behandelt. Sechs von ihnen liegen auf Intensivstationen, vier werden beatmet. Beide Werte haben sich seit Freitag nicht verändert. Die höchste Inzidenz haben weiterhin Pinneberg (40,2), Kiel (34,4) und Lübeck (33,7). Den niedrigsten Wert hat wie schon an den Vortagen der Kreis Plön mit 8,5.

Corona-Modellprojekt: "Freudentränen" beim Watt en Schlick Festival

Das „Watt en Schlick Festival“ hat am Wochenende mit Livemusik auf vier Bühnen, Lesungen, Tanzen am Strand und der traditionellen Deutschen Schlickrutsch-Meisterschaft Tausende Besucher angelockt. „Bei vielen flossen einfach Freudentränen, weil sie so erleichtert waren, dass man feiern konnte“, berichtete Festivalsprecherin Sofie Buchwald am Sonntag. Sie schätzte, dass etwa 5000 bis 6000 Besucher in Dangast waren.

Kein Archivbild, sondern tatsächlich das Watt-en-Schlick-Festival 2021 in Dangast. Bis zu 6000 Menschen dürfen im Rahmen eines Modellprojekts teilnehmen.
Kein Archivbild, sondern tatsächlich das Watt-en-Schlick-Festival 2021 in Dangast. Bis zu 6000 Menschen dürfen im Rahmen eines Modellprojekts teilnehmen. © dpa | Markus Hibbeler

Zahlreiche Bands traten auf, darunter auch das Pop-Duo Milky Chance und überraschend auch AnnenMayKatereit. Die Fans tanzten ausgelassen am Strand zur Musik. Die meisten Besucher kamen aus Niedersachsen - einige machten sich jedoch auch aus Düsseldorf, Berlin oder dem Ruhrgebiet auf den Weg.

Das Fest galt als Art Testlauf in Corona-Zeiten. „Ob Besucher, Gastronomen, Künstler, Geimpfte oder Genesene - alle wurden jeden Tag getestet“, so Buchwald. Wissenschaftler der Jade Hochschule Wilhelmshaven begleiten die Veranstaltung. Insgesamt standen bei dem Festival am Weltkulturerbe Wattenmeer rund 50 Künstlerinnen und Künstler sowie Bands auf dem Programm.

Fernab von Olympia gingen am Sonntag im Watt vor dem Kurhaus auch 14 Athleten - neun Männer, fünf Frauen - bei der Deutschen Meisterschaft im Schlickrutschen an den Start. Sie mussten mit speziellen Holzschlitten auf rund 150 Metern Schlick um die Wette fahren. Alle Teilnehmer waren beim Start in Weiß gekleidet. Am Zieleinlauf sah das anders aus. Auch in diesem Jahr ging es um nicht weniger als die Ehre, wie die Veranstalter mitteilten. „Naja, und Schnaps. Und die goldene Siegertrophäe.“

Testpflicht bei Einreise: Bislang keine Verstöße im Norden

Die Bundespolizei hat am Sonntag auch im Norden mit Kontrollen der verschärften Testpflicht für Reiserückkehrer begonnen. Bei den stichprobenartigen Überprüfungen wurden an den Landgrenzen von Polen zu Mecklenburg-Vorpommern und von Dänemark zu Schleswig-Holstein bis zum frühen Nachmittag keine Verstöße registriert, wie eine Sprecherin der Bundespolizeidirektion in Bad Bramstedt der Deutschen Presse-Agentur sagte. Auch in den Häfen gibt es demnach Stichproben-Kontrollen.

Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern starten am Montag als erste in das neue Schuljahr. Die Sorge, dass Reiserückkehrer das Coronavirus in die Schulen einschleppen könnten, ist groß. Deshalb gilt im Unterricht zunächst auch Maskenpflicht.

Ein Beamter der Bundespolizei (Symbolbild).
Ein Beamter der Bundespolizei (Symbolbild). © IMAGO / localpic

Seit Sonntag müssen alle Menschen ab zwölf Jahren bei ihrer Einreise nach Deutschland nachweisen können, dass bei ihnen das Übertragungsrisiko verringert ist: mit dem Nachweis einer Impfung, einem Nachweis als Genesener oder einem negativen Testergebnis. Eine solche Vorgabe gab es bisher schon für alle Flugpassagiere. Künftig gilt dies für alle Verkehrsmittel, also auch bei Einreisen per Auto oder Bahn.

Polizei in Bremen schließt Bar: "unzählige Verstöße"

In Bremen hat die Polizei in der Nacht zum Sonntag ein Lokal nach „unzähligen Verstößen gegen die Coronaverordnung“ geschlossen. In der Bar in der Bahnhofsvorstadt seien etwa 100 Gäste in einem zu kleinen Raum gewesen, teilte die Polizei am Sonntag mit. Sie hätten keine Masken getragen, keinen Abstand gehalten und zwischen den Tischen getanzt.

Die Kellnerin sei außerdem mit den Regularien zur Registrierung von Gästen „nicht vertraut“ gewesen und habe sie nicht registriert. Auch ein Hygienekonzept oder Desinfektionsmittel habe es nicht gegeben. Die Beamten hätten schließlich die Bar geschlossen und eine Anzeige gefertigt.

Keine Entspannung: Inzidenz in Hamburg steigt weiter

Keine Entspannung bei den Corona-Zahlen: Die Stadt meldete am Sonntag 114 neue Corona-Fälle in Hamburg. Das sind 27 mehr als am Sonnabend und 42 mehr als am Sonntag der Vorwoche. Die Inzidenz steigt entsprechend auf nun 37,6 – vor einer Woche lag sie noch bei 26,6

Die Zahl der Covid-19-Patienten in Hamburger Krankenhäusern wird mit Stand Freitag wie folgt angegeben: Von 44 Corona-Fällen werden 17 auf Intensivstationen behandelt. Die Zahl der Corona-Toten gibt das RKI unverändert mit 1615 seit Pandemie-Beginn an.

Lesen Sie auch: Hamburgs Strategie gegen Corona: Was kommt nach dem Inzidenzwert?

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Gegen Corona impfen: Mobile Angebote in Hamburg

Nicht nur im zentralen Impfzentrum in den Messehallen, auch in den Stadtteilen können Hamburger sich ohne Termin gegen das Coronavirus impfen lassen. Allein in der kommenden Woche gibt es neun Orte in der Stadt, an denen eine Impfung angeboten wird, wie die Stadt am Sonntag via Twitter mitteilte. Unter anderem gibt Impfangebote in Wilhelmsburg, Billstedt, Hamm und Barmbek.

Die Chefin des Hausärzte-Verbands, Jana Husemann, hatte im Abendblatt gewarnt: "Wer nicht geimpft ist, wird sich infizieren."

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Inzidenz in Hamburg bleibt über 35 – mehr Klinikpatienten

Am Freitag hatte die Corona-Inzidenz in Hamburg einen wichtigen Schwellenwert überschritten: 132 Neuinfektionen wurden gemeldet, die Inzidenz stieg auf 35,7. Und auch am Sonnabend sank die Sieben-Tage-Inzidenz nicht unter die 35er-Marke.

Die Sozialbehörde meldete 87 neue Corona-Fälle. Das sind fünf Neuinfektionen weniger als vor einer Woche. Dennoch ändert sich die Inzidenz mit 35,4 nur minimal. Sonnabend vor einer Woche betrug der Wert noch 24,6.

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Gestiegen ist die Zahl der Covid-Patienten in Hamburgs Krankenhäusern: Dort werden mit Stand Freitag 44 infizierte Patienten behandelt, 17 von ihnen auf Intensivstationen. Am Donnerstag waren es 40 Personen.

Bisher 1615 Corona-Tote in Hamburg

Seit Beginn der Pandemie haben sich in Hamburg nachweislich 79.049 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) gelten 76.300 von ihnen als genesen. Ein weiterer Mensch ist an oder mit Covid-19 gestorben – die Gesamtzahl der Hamburger Corona-Toten liegt nun bei 1615.

Der Senat hatte am Dienstag erklärt, dass er trotz der im Vergleich zu anderen Bundesländern hohen Inzidenz keine Notwendigkeit für weitere Einschränkungen sehe. Die Regeln in Hamburg seien ohnehin schon strenger. Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) betonte, der Hauptgrund für die steigenden Zahlen seien die Reiserückkehrer.

Tschentscher: Auch nach Corona Homeoffice anbieten

Mobiles Arbeiten sollte nach Ansicht von Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher auch nach der Corona-Pandemie möglich sein – sofern die Bedingungen stimmen. „Bei Homeoffice und mobilem Arbeiten müssen wir darauf achten, dass dieses nicht zu Lasten der Beschäftigten geht“, sagte der SPD-Politiker. Während der Pandemie gab es eine Homeoffice-Angebotspflicht für Unternehmen, aber keinen Zwang für Angestellte, auch tatsächlich zu Hause zu arbeiten. Schließlich sei das Arbeiten zu Hause bei beengten Wohnverhältnissen und schwierigen familiären Situationen oft nicht möglich.

Lesen Sie auch: Corona-Krise: Und jetzt alle wieder ins Büro?

„Mobiles Arbeiten hat Vorteile, aber die Bedingungen müssen stimmen“, betonte der Regierungschef. Umfragen in großen Unternehmen zeigten, dass die Beschäftigten gerne einige Tage pro Woche im Homeoffice arbeiteten.

Bürgermeister Peter Tschentscher gibt im Kaisersaal des Hamburger Rathauses Auskunft über die Coronavirus-Pandemie und deren Auswirkungen auf die Hansestadt.
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) © Roland Magunia

„Moderne Unternehmen bieten diese Möglichkeit, stellen aber zugleich gute Büroarbeitsplätze, denn auch Präsenzarbeit hat ihre Stärken.“ Digitale Kommunikation sei praktisch, persönliche Meetings und klassische analoge Gesprächsrunden hätten aber auch besondere Effekte, die sich positiv auf Motivation, Kreativität und die Zusammenarbeit im Team auswirkten.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Corona: Diese neuen Einreise-Regeln gelten ab Sonntag

Strengere Testpflichten bei der Einreise nach Deutschland sollen eine Corona-Ausbreitung zum Ende der Sommerferien verhindern. Kernpunkte der Neuregelung, die ab Sonntag greift:

  • Nachweispflicht: Alle ab zwölf Jahren müssen künftig bei der Einreise belegen können, dass bei ihnen das Übertragungsrisiko verringert ist: mit dem Nachweis einer Impfung, einem Nachweis als Genesener oder einem negativen Testergebnis. Diese Vorgabe gab es schon für alle Flugpassagiere, nun gilt sie auch für Einreisen per Auto, Bahn oder Schiff.
  • Virusvariantengebiete: Bei einem Aufenthalt in Gebieten mit neuen, besorgniserregenden Virusvarianten ist ein Testnachweis Pflicht. Nachweise als Genesener oder Geimpfter reichen in diesem Fall nicht.
  • Kontrollen: Den jeweiligen Nachweis muss man bei der Einreise dabei haben und bei "stichprobenhaften" Überprüfungen durch die Behörden vorlegen. Flugreisende müssen der Airline den Nachweis schon vor dem Start zeigen, in grenzüberschreitenden Zügen soll es auch während der Fahrt möglich sein. Grenzkontrollen aller Autos sind nicht geplant.
  • Tests: Im Ausland sind Schnelltests oder PCR-Tests möglich - auf eigene Kosten. Schnelltests dürfen bei der Einreise in Deutschland höchstens 48 Stunden alt sein, PCR-Tests 72 Stunden. Für Schnelltests verkürzt sich die Frist bei Virusvariantengebieten auf 24 Stunden.
  • Risikogebiete: Künftig gibt es statt drei nur noch zwei Kategorien für weltweite Regionen mit höherem Infektionsrisiko. Neben den Virusvariantengebieten sind dies "Hochrisikogebiete" mit besonders hohen Fallzahlen. Ein Indiz: eine Sieben-Tage-Inzidenz von "deutlich mehr als 100". Betrachtet werden sollen aber auch andere Faktoren.
  • Quarantäne: Rückkehrer aus Hochrisikogebieten müssen zehn Tage in Quarantäne, die frühestens ab dem fünften Tag mit einem negativen Test beendet werden kann. Für Kinder unter zwölf endet die Quarantäne generell nach dem fünften Tag nach Einreise. Geimpfte und Genesene müssen nicht in Quarantäne. Bei Virusvariantengebieten gilt weiterhin eine in der Regel nicht verkürzbare Quarantäne von 14 Tagen.
  • Anmeldung: Urlauber aus Hochrisiko- oder Virusvariantengebieten müssen sich weiter beim amtlichen digitalen Einreiseportal anmelden. Auch Test-, Impf- oder Genesenennachweise sind dort hochzuladen, sobald man sie hat.
  • Sanktionen: Bei Verstößen drohen Bußgelder - etwa gegen die Pflicht sich anzumelden, Nachweise vorzulegen oder in Quarantäne zu gehen. Auch Verkehrsunternehmen drohen Bußgelder bei Verstößen. Generell können Bußgelder bei krassen Verstößen bis zu 25.000 Euro betragen.

Sieben-Tage-Inzidenz im Norden steigt auf 23,7

Die Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist weiter gestiegen. Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Virus pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen betrug am Freitag 23,7 – nach 21,2 am Donnerstag und 12,7 am Freitag zuvor. Nach Angaben der Landesmeldestelle (Stand: 18.39 Uhr) wurden landesweit 148 Fälle neu übermittelt; also ungefähr doppelt so viele wie genau eine Woche zuvor (77).

Zwei weitere Menschen starben an oder mit einer Corona-Infektion. Die Gesamtzahl der im Zusammenhang mit dem Erreger Sars-CoV-2 Gestorbenen erhöhte sich damit auf 1638. Binnen einer Woche gab es 9 Todesfälle. Im Krankenhaus wurden den Angaben zufolge nun 38 Covid-19-Patienten behandelt (plus 9). 6 von ihnen lagen auf Intensivstationen (minus 2), 4 wurden dort beatmet.

Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz hatte Pinneberg (38,6), gefolgt von Kiel (36,1)5 und Neumünster (36,2). Den niedrigsten Wert hat weiter der Kreis Plön mit 7,8.

Günther: Corona-Bürgertests zügig kostenpflichtig machen

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hat den Bund aufgefordert, Corona-Tests so schnell wie möglich kostenpflichtig zu machen. „Die Bundesregierung sollte schon in der kommenden Woche ein konkretes Datum für die Umstellung auf die Kostenpflichtigkeit der Corona-Tests festlegen“, sagte der CDU-Politiker der „Welt“. Dieses Datum könnte der 20. September sein. „Bis dahin hätte jeder bisher Ungeimpfte noch die Chance, sich vollständig impfen zu lassen.“

Nach Ansicht von Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther sollen Corona-Tests so schnell wie möglich kostenpflichtig werden.
Nach Ansicht von Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther sollen Corona-Tests so schnell wie möglich kostenpflichtig werden. © dpa

Ausnahmen von dieser Kostenpflichtigkeit sollen laut Günther nur für diejenigen gelten, die sich aus medizinischen Gründen oder aufgrund ihres Alters nicht impfen lassen können, sagte Günther der Zeitung. „Für diese Menschen – zum Beispiel Schwangere und Kinder – sollten die Tests kostenlos bleiben.“ Die Kosten für einen Antigen-Schnelltest durch geschultes Personal betragen nach Angaben der Landesregierung in Kiel derzeit, abhängig vom Anbieter, 20 bis 30 Euro.

Einen weiteren Lockdown schloss Günther aus. „Dafür gibt es schon wegen der hohen Impfquote, aber auch angesichts der Lage in den Krankenhäusern keinen Grund mehr.“ Geschäfte, Gastronomie, Kindergärten, Schulen oder Fitnessstudios blieben geöffnet. Allerdings erwarte er angesichts der steigenden Infektionszahlen im Herbst verstärkte Testverpflichtungen für Ungeimpfte. „Auch insofern dürfte es also Sinn machen, sich bis dahin noch impfen zu lassen.“

Watt en Schlick Festival startet als Corona-Modellprojekt

Als Modellprojekt des Landes Niedersachsen hat in Dangast mit einem umfassenden Hygienekonzept das „Watt en Schlick Festival“ begonnen. Zu dem dreitägigen, weitgehend ausverkauften Open-Air-Festival am Jadebusen im Kreis Friesland werden an diesem Wochenende insgesamt bis zu 6000 Menschen erwartet. „Die Tore sind geöffnet. Die erste Band spielt, die Menschen tanzen und haben gute Laune“, sagte Festival-Sprecherin Sofie Buchwald am Freitag.

Kein Archivbild, sondern tatsächlich das Watt-en-Schlick-Festival 2021 in Dangast. Bis zu 6000 Menschen dürfen im Rahmen eines Modellprojekts teilnehmen.
Kein Archivbild, sondern tatsächlich das Watt-en-Schlick-Festival 2021 in Dangast. Bis zu 6000 Menschen dürfen im Rahmen eines Modellprojekts teilnehmen. © dpa | Markus Hibbeler

Das Modellprojekt wurde vom Landkreis mit Zustimmung des Landes Niedersachsen genehmigt. Voraussetzung ist ein striktes Test- und Hygienekonzept, wie der Kreis Friesland mitteilte. Festivalgäste müssen sich täglich testen lassen - auch Genesene und bereits Geimpfte. Dazu wurden Teststationen auf den Campingplätzen und vor dem Einlass eingerichtet. Vor den Bühnen gilt keine Maskenpflicht und auch Abstandsregeln gibt es nicht. Forscher der Jade Hochschule Wilhelmshaven wollen das Festival wissenschaftlich begleiten.

Zum Auftakt am Freitagnachmittag riefen die Veranstalter Festivalgäste auf, bereits mit tagesaktuellen negativen Testergebnissen anzureisen, um Warteschlangen vor dem Camping- und Festivalgelände zu verhindern. Die Polizei in Varel meldete bis zum Mittag keine Behinderungen durch die Anreise der Festivalbesucher.

Lesen Sie hier den Corona-Newsblog für Hamburg und den Norden vom Vortag