Hamburg. 30 Entwürfe für die Erweiterung des überlasteten Hamburger Hauptbahnhofs werden öffentlich ausgestellt – aber nur für wenige Tage.

Der Hamburger Hauptbahnhof ist einer der am höchsten frequentierten Bahnhöfe in Europa – aus genau diesem Grund muss er dringend erweitert werden: Täglich 550.000 Menschen, 800 Züge und 1200 S-Bahnen sprengen die Kapazitätsgrenze des Anfang des 20. Jahrhunderts geplanten und letztmalig vor 30 Jahren um die Wandelhalle erweiterten Bauwerks.

Deswegen wird seit Jahren eine Erweiterung diskutiert, die nach einer Machbarkeitsstudie und verschiedenen Planungsideen (inklusive eines separaten, neuen Tunnels für die S-Bahn-Linien) nun konkretere Formen annimmt: Anfang des Jahres wurde ein europaweiter Aufruf zur Teilnahme an einem Wettbewerb gestartet, in dem das aus Sicht von Stadt und Deutscher Bahn schlüssigste Gesamtkonzept ausgewählt werden soll.

Hamburg Hauptbahnhof: Wer in der Jury sitzt

Aus allen Bewerbungen hat das interdisziplinär besetzte Preisgericht bereits 30 Büros ausgewählt, um in einer ersten Phase ein Grundkonzept für den Hauptbahnhof zu entwickeln. Diese Konzepte liegen nun vor – und werden nun, kurz vor Ende der Sommerferien, öffentlich ausgestellt.

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Welche zehn Büros als Finalisten ihr Konzept für den Hamburger Hauptbahnhof konkretisieren dürfen, darüber entscheidet das Preisgericht – in dem unter anderem Oberbaudirektor Franz-Josef Höing, Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD) und Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) sitzen, genau wie mehrere Vertreter der Deutschen Bahn, Bürgerschaftsabgeordnete und Architekten – Ende kommender Woche. Vorher dürfen auch die Hamburger einen Blick auf die Entwürfe werfen und ihre Meinung dazu kundtun.

Erweiterung des Hauptbahnhofs: Drei Tage sind die Entwürfe zu sehen

Wenige Tage lang werden die Entwürfe (anonymisiert, damit kein Büro einen unfairen Vorteil bekommt) im Museum für Kunst und Gewerbe ausgestellt: Von Sonnabend (31.Juli) bis Dienstag (3. August) – am Montag ist das Museum allerdings geschlossen.

Die Machbarkeitsstudie sieht spektakuläre Erweiterungen des Hamburger Hauptbahnhofs vor.
Die Machbarkeitsstudie sieht spektakuläre Erweiterungen des Hamburger Hauptbahnhofs vor. © DB Station&Service AG | DB Station&Service AG

Wie viele Menschen die Chance tatsächlich nutzen (können), sich an drei Tagen die Ideen für eines der zentralen Großprojekte in Hamburg anzuschauen, wie viele von ihnen außerdem konstruktive Vorschläge im Rahmen des von SPD und Grünen angeregten, sogenannten Dialogverfahrens machen werden, bleibt abzuwarten.

Hamburg Hauptbahnhof: Siegerentwurf wird noch 2021 gekürt

Zusammen mit dem Feedback der Hamburger werden die 30 Konzepte dann dem Preisgericht vorgestellt, das am 5. August über die Finalisten entscheidet. Diese haben dann die Chance, ihr Konzept weiter auszuarbeiten, bevor im Dezember eine weitere Ausstellung der Final-Konzepte für den Hamburger Hauptbahnhof folgt.

Der Siegerentwurf, der die Weichen für eine Weiterentwicklung des Hamburger Hauptbahnhofs stellt, wird die Jury ebenfalls noch in diesem Jahr küren. Dann steht erstmals in mehr als nur groben Zügen fest, wie Deutschlands wichtigster Bahnhof sich weiterentwickelt.