Hamburg. Erstmals zwei „Pride Weeks“, Vergabe des neuen „Pride Awards“. Auftakt macht die „Pride Night“ auf Kampnagel. So läuft der CSD ab.

Ab Sonnabend bekennt die Hansestadt wieder Farbe(n) und schwenkt ihre Regenbogenfahnen. Vom 24. Juli bis 8. August findet der Christopher Street Day (CSD) statt. Erstmals in der Geschichte Hamburgs gibt es zwei „Pride Weeks“. Sie stehen unter dem Motto „Keep on fighting. Together“ (Lasst uns zusammen weiterkämpfen).

Bereits am Freitag hissten Hamburgs Zweite Bürgermeisterin und Gleichstellungssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) gemeinsam mit Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD) sowie Nicole Schaening von Hamburg Pride e. V. am Hamburger Rathaus die Regenbogenflagge. Diese ist das internationale Symbol für sexuelle Vielfalt und Toleranz und weht seit 2007 jedes Jahr zur Pride Week am Rathaus.

Regenbogenfahne am Rathaus zum Start des CSD in Hamburg

„Das Hissen der Regenbogenfahne zum Auftakt der Pride Week am Hamburger Rathaus ist jedes Mal ein besonderer Moment für mich", sagte Fegebank. "Als Stadtgesellschaft zeigen wir damit allen, dass Hamburg bunt, tolerant und vielfältig ist." Gerade in diesem Jahr werde aber auch die politische Bedeutung, die viele als selbstverständlich erachteten, noch einmal deutlich. Fegebank: "Wir dürfen es nicht dulden, dass ein Symbol wie die Regenbogenfahne verboten oder sanktioniert wird und sogar Menschen dafür bestraft werden, die die Regenbogenfahne öffentlich zeigen."

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Auch Carola Veit stellte klar, dass in Hamburg Platz für "Vielfalt und Toleranz unabhängig von Geschlecht, sexueller Identität, von Alter, Herkunft oder Hautfarbe" sei. "Das ist leider nach wie vor nicht überall in Europa selbstverständlich", so die Bürgerschaftspräsidentin. "Deshalb ist es wichtig, dass wir heute gemeinsam in Hamburg Flagge zeigen!“

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Den Auftakt des CSD macht die „Pride Night“ am Sonnabend auf Kampnagel. Während der Gala verleiht der Verein Hamburg Pride erstmals den „Pride Award“. Preisträgerin ist die WDR-Journalistin Georgine Kellermann. Sie hatte sich 2019 erstmals einer breiten Öffentlichkeit als Frau zu erkennen gegeben und damit ein bundesweites Medienecho hervorgerufen. Vom öffentlich-rechtlichen Publikum war sie zuvor als Mann wahrgenommen worden.

Georgine Kellermann erhält den „Pride Award“.
Georgine Kellermann erhält den „Pride Award“. © Unbekannt | WDR/Annika Fußwinkel

Diskussionsrunden und eine Menschenrechtskonferenz

 „Der Schritt von Georgine Kellermann hat Mut erfordert, aber er macht auch Mut“, begründet Hamburg Pride seine Preisentscheidung. Und weiter: „Es ist ein Fingerzeig an den Gesetzgeber, endlich ein echtes Selbstbestimmungsrecht für Trans-Menschen zu schaffen.“ Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) soll den Preis überreichen. Die gesamte Gala überträgt Hamburg Pride ab 20 Uhr auf Facebook und YouTube.

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Auch an den Folgetagen finden Veranstaltungen statt, darunter Diskussionsrunden sowie eine Menschenrechtskonferenz. Am Montag, den 2. August, eröffnet eine Fotoausstellung zur Geschichte des CSD im Levantehaus. Höhepunkt ist die Fahrraddemo am 7. August. Im vergangenen Jahr nahmen mehr als 2000 Menschen teil, darunter auch Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD). Alle Veranstaltungen listet Hamburg Pride online auf hamburg-pride.de/pride-2021.