Hamburg. Die Tage des markanten blauen Bauwerks über der Willy-Brandt-Straße sind gezählt. Der Ersatz soll Teil eines größeren Projekts sein.
Sie verbindet die Hamburger Altstadt mit HafenCity und Speicherstadt – aber sie scheidet die Geister: Seit 1982 überspannt die Cremonbrücke die heutige Willy-Brandt-Straße. Jetzt geht es dem markanten blauen Bauwerk an den Kragen: Ende des Jahres soll der Rückbau beginnen. Das gab die Verkehrsbehörde am Dienstagnachmittag bekannt.
Anstelle der Brücke soll wie berichtet eine ebenerdige Fußgängerüberquerung entstehen. Die Behörde habe sich wegen "verkehrlicher Überlegungen ebenso wie stadtgestalterischer Aspekte" für diese Lösung entschieden, hieß es.
Sie sei barrierefrei und reduziere die trennende Wirkung der sechsspurigen Schneise Willy-Brandt-Straße. Zudem werde "mit dem Übergang zum Cremon ein Herzstück des historischen Hamburgs wieder in Wert gesetzt".
Fußgängerüberquerung ersetzt Cremonbrücke: Wettbewerb soll entscheiden
Die Bauarbeiten würden kurzfristig ausgeschrieben. Bis zum kommenden Herbst soll zunächst eine provisorische Querung entstehen, die auch Radfahrende nutzen können. Wie der Übergang dauerhaft aussehen wird, soll ein Wettbewerb der Stadtentwicklungsbehörde entscheiden. Der Siegerentwurf soll auch ein "ganzheitliches Konzept" für eine Neugestaltung des Hopfenmarkts und die Verknüpfung zur Holzbrücke beinhalten. Das Verfahren werde zurzeit vorbereitet.
Für Autofahrende bringen die Bauarbeiten Einschränkungen mit sich. So werde eine Sperrung der allerdings wenig befahrenen Holzbrücke zwischen Cremon und Deichstraße "in den Blick genommen".
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Denkmalschützer hatten versucht, den Abbruch der auch bei Touristen beliebten Cremonbrücke zu verhindern, und stattdessen auf eine Sanierung des Bauwerks mit seinen in die Jahre gekommenen Rolltreppen gedrungen – vergeblich.