Hamburg. Makler Engel & Völkers eröffnet Standort in luxuriösem Ambiente an der Stadthausbrücke. Bis zu 20 sollen es werden.

Die Stadthausbrücke 5 war 20 Jahre lang der Hauptsitz von Engel & Völkers. Vor drei Jahren zog das auf exklusive Immobilien spezialisierte Unternehmen in die HafenCity. Doch von Mitte Juli an wird an der alten Adresse auf rund 1500 Quadratmetern der Startschuss für ein Projekt gegeben, das maßgeblich auch die Handschrift von Christian Völkers, Gründer und Aufsichtsratsvorsitzender der Engel & Völkers AG, trägt.

Die Rede ist von der Engel & Völkers Work Edition. „Wir haben hier ein Coworking Space geschaffen, das es so in Hamburg noch nicht gibt. Wir setzen auf ein exklusives Ambiente und bieten unseren Kunden zahlreiche Serviceleistungen“, sagt Geschäftsführerin Danielle Schindler beim Ortstermin mit dem Abendblatt.

Neue Coworking-Büros in der Hamburger Innenstadt

Für viele Menschen sei der Arbeitsplatz weit mehr als der Ort, an dem sie ihr Geld verdienen. Es sei der Raum für neue Ideen und Inspiration, für soziale Interaktion und für die persönliche Weiterentwicklung, sagt Schindler. Mit Work Edition werde die passende Umgebung dafür geschaffen. Die 33-Jährige steht in der lichtdurchfluteten Lobby an der Stadthausbrücke. Wer hier künftig arbeitet, kann sich an einem der Marmortische oder in den Sitznischen für eine kurze Pause oder zum Austausch niederlassen.

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An der Bar werden Kaffee, Softgetränke oder ein Snack gereicht – diese sind bereits in der Hot-Desk-Club-Mitgliedschaft enthalten. Die ist für einen Monatsbeitrag von 275 Euro zu haben. Dafür kann das Mitglied rund um die Uhr, sieben Tage die Woche, die Räumlichkeiten nutzen und an einem der Schreibtische – die sogenannten Hot Desks arbeiten – die in der ersten Etage stehen.

Auch ein Ort zum Netzwerken

In diesem Fall hat man keinen festen Arbeitsplatz, sondern setzt sich an einen der 35 Plätze, die gerade frei sind. „Dieses Angebot richtet sich vor allem an eine anspruchsvolle Klientel, die in einer angenehmen und eleganten Umgebung arbeiten möchte“, sagt Schindler.

In der Lobby gibt es eine Sitzlandschaft, hinter der Glaswand ist der große Konferenzraum.
In der Lobby gibt es eine Sitzlandschaft, hinter der Glaswand ist der große Konferenzraum. © Unbekannt | Mark Sandten

Die gebürtige New Yorkerin hat inzwischen in der Sitzlandschaft auf der Empore der Lobby Platz genommen. „Wir sind ja nicht nur ein Ort zum Arbeiten, sondern auch zum Netzwerken. Es wird hier regelmäßig Events zum Austausch untereinander geben. Außerdem haben wir eine App entwickelt, über die sich die Community austauschen kann.“ Für Schindler, die zuvor für die Expansion des Coworking-Space-Anbieters Mindspace verantwortlich war, ist diese Arbeitsform die Zukunft.

Hybride Arbeitsmodelle

„Wir können beobachten, dass Corona die Art und Weise, wie wir zusammenarbeiten, verändert hat. Viele größere Unternehmen werden nicht mehr in einem traditionellen Format ins Büro zurückkehren, sondern hybride Arbeitsmodelle anbieten.“ Coworking Spaces würden diese Art des Arbeitens ergänzen, indem sie maximale Flexibilität bieten und gleichzeitig eine optimale Arbeitsumgebung schaffen. Und die Geschäftsführerin setzt auf Expansion.

Wohnzimmeratmosphäre mit Kunst an den Wänden. Auch hier können     Besprechungen abgehalten werden.
Wohnzimmeratmosphäre mit Kunst an den Wänden. Auch hier können Besprechungen abgehalten werden. © Unbekannt | Mark Sandten

In Hamburg sollen zwei weitere Standorte eröffnen – dafür kommen nur Innenstadtlagen infrage. Danach sollen weitere Metropolen wie Berlin, München, Düsseldorf und Frankfurt folgen. Mittelfristig ist auch eine Expansion in andere Europäische Großstädte geplant. „Unser Ziel ist es langfristig bis zu 20 neue Standorte zu eröffnen“, kündigte Schindler gegenüber dem Abendblatt an.

 Konferenzraum mit Platz für 25 Personen

Im Auftrag der Engel & Völkers Work Edition hat das Marktforschungsinstitut GfK Ende Mai 1275 Berufstätige Menschen befragt. „Diese Umfrage hat ergeben, dass auch nach den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie und der Aufhebung zur Pflicht zum mobilen Arbeiten 28,1 Prozent der Befragten sowohl mobil als auch im Büro arbeiten möchten und 22,6 Prozent der Befragten sogar überwiegend oder nur mobil arbeiten möchten“, erläutert Schindler.

Direkt neben dem „Wohnzimmer“ in der Lobby liegt ein Konferenzraum mit Platz für 25 Personen. Die mit braunem Leder bezogenen Stühle fallen sofort ins Auge, ebenso die großen Flachbildschirme an den Wänden. „Wir haben mehrere Meetingräume im Haus, die von unseren Mitgliedern und Firmen, die bei uns Büros anmieten, genutzt werden können. Im Monatsbeitrag ist auch ein gewisses Kontingent für die Nutzung inklusive“, sagt Schindler.

Moderne Gemeinschaftsküche

Die Hot Desks und die Büros, die temporär an Firmen vermietet werden. sind in der 1. Etage. „Wir haben Flächen mit drei Arbeitsplätzen, aber auch ein Großraumbüro, in dem bis zu 35 Menschen gemeinsam arbeiten können und wo der Firma ein eigener Meetingraum zur Verfügung steht“, sagt Schindler. Insgesamt gibt es 155 Arbeitsplätze auf der gesamten Fläche.

Ein Blick in eines der Büros mit Blick auf die Stadthausbrücke, das temporär von Firmen angemietet werden kann.
Ein Blick in eines der Büros mit Blick auf die Stadthausbrücke, das temporär von Firmen angemietet werden kann. © Unbekannt | Mark Sandten

In der 1. Etage gibt es eine moderne Gemeinschaftsküche und zwei Loungebereiche, die in gedämpftes Licht getaucht sind. Neben Accessoires wie Vasen fallen auch die Hochglanzbücher und die Kunst an den Wänden ins Auge. „Wer sich einfach mal entspannen oder Gäste empfangen möchte, kann sich hier niederlassen. Die Atmosphäre ist wie in einem Club oder in der schicken Lobby eines Hotels“, sagt Schindler.

Ein Concierge-Service steht Kunden zur Verfügung

Die abgehängten Decken vermitteln einen industriellen Charme. Das sei schon ein wenig New York Style, sagt Schindler. Auch Schindler ist klar, dass es in Hamburg eine große Konkurrenz gibt. „Es haben in den vergangenen Jahren viele Anbieter neue Coworking Spaces eröffnet. Aber unsere Nische ist, dass wir ein Konzept anbieten, das es so noch nicht gibt.“

Die Working-Edition-Kunden können auch einen Concierge-Service nutzen. „Unser Concierge bucht ein Tisch im Restaurant, bestellt Blumen oder unterstützt bei Flugbuchungen“, sagt Schindler. Die Lobby soll auch eine Plattform für lokale Künstler aus Hamburg sein. Dafür ist eine große Wand direkt neben dem Eingang reserviert. „Wir werden hier wechselnde Ausstellungen haben, und natürlich wird es Vernissagen geben, und dabei können die Gäste dann auch unsere Coworking-Erlebniswelt entdecken“, sagt Schindler.