Hamburg. Die Ermittlungen zur Ursache für die Detonation, die Barmbek-Süd erschütterte, kommen nur langsam voran. U-Bahn fährt wieder.

Nach der Explosion in dem Haus an der Hamburger Straße, durch die am Montagmorgen ein Mann ums Leben kam, ist die Ursache weiter unklar. Mittlerweile gibt es aber einen Hinweis, nach dem Gas doch eine Rolle bei der Explosion spielte. Auf den Aufnahmen einer Drohne, die die Polizei durch die zerstörten Räume in dem Büro- und Wohngbebäude in Barmbek-Süd fliegen ließ, wurde eine Gasflasche entdeckt.

„Bislang konnte die Gasflasche nicht geborgen werden, um sie zu untersuchen und so Klarheit zu bekommen, ob sie ursächlich sein könnte“, sagt ein Beamter. Das Gebäude ist einsturzgefährdet. Der Plan sei es, nach und nach den Bau abzutragen und in den sicheren Bereichen die Spurensicherung durch Spezialisten der Brandermittlung durchzuführen. Entsprechende Gespräche mit einer Abrissfirma sollen am heutigen Mittwoch geführt werden.

Explodiertes Gebäude wird rund um die Uhr bewacht

Die Ruine selbst ist abgesperrt, als Tatort beschlagnahmt und wird rund um die Uhr von der Polizei bewacht. „Das hat mehrere Gründe“, so ein Beamter: „Es geht neben der Tatortsicherung um Gefahrenabwehr, aber auch um Eigentumssicherung.“

 Man will verhindern, dass Mieter, die dort Gewerberäume haben, sich Zugang verschaffen – es besteht weiter Lebensgefahr in den noch nicht vollständig abgesicherten Resten des Gebäudes. Aber es wird auch nicht ausgeschlossen, dass der zerstörte Bau Plünderer anziehen könnte.

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U3 war zweieinhalb Tage lang gesperrt

Die U3 war noch bis zum Mittwochmittag zwischen den Haltestellen Mundsburg und Barmbek gesperrt. Erst nach zweieinhalb Tagen konnte der hinzugerufene Statiker ausschließen, dass weitere Trümmerteile im Gleisbett landen.

 Die Bahnstrecke liegt unmittelbar hinter dem betroffenen Gebäude. Der Explosionsdruck hat eine Mauer nach außen gedrückt und in eine gefährliche Schräglage gebracht. Sie drohte auf die Gleise zu stürzen und wurde am Dienstag abgesichert.

Identität des Toten ist weiter unbekannt

Unklar ist weiter, wer der Tote ist: Zwar gab es nur eine Wohnung in dem mehrgeschossigen Gebäude, das ansonsten als Lager und Büro genutzt worden war. Allerdings sollen nach der Auskunft von Briefzustellern möglicherweise weitere Personen das Gebäude als Wohnraum genutzt haben. Die Explosion hatte sich am frühen Montagmorgen gegen 4.10 Uhr ereignet.

Die Wucht der Detonation hatte Teile des Gebäudes einstürzen lassen und im gesamten Gebäude Brände ausgelöst. Die Explosion war Hunderte Meter weit zu hören. Ab dem ersten Stock wurden alle Räume durch die Druckwelle zerstört. Feuerwehrleute hatten nach dem Eintreffen noch einen Mann aus dem ersten Stock retten können. Er hatte so schwere Brandverletzungen erlitten, dass er diesen noch am selben Tag im Krankenhaus erlag. Die Löscharbeiten hatten sich über mehrere Stunden hingezogen. Insgesamt waren am Montag mehr als 150 Feuerwehrleute am Explosionsort im Einsatz.