Hamburg. Aktivisten hatten ein riesiges Banner vom Dach der Konzernzentrale herabgelassen. Edeka bezeichnet Aktion als “unverständlich“.

Mehr als ein Dutzend Greenpeace-Aktivisten – die Hamburger Polizei spricht von 16, die Umweltschutz-Organisation selbst von 20 – sind am Dienstagmorgen auf das Dach der Konzernzentrale der Supermarktkette Edeka in der City Nord gelangt und haben dort ein riesiges Banner entfaltet. Auf mehr als 350 Quadratmetern Fläche stand zu lesen: "Edeka, Tier- und Klimaschutz – das könnt ihr besser!"

Hintergrund der Aktion ist laut Greenpeace, dass in den Edeka-Supermärkten weiterhin Frischfleisch aus der schlechtesten Haltungsform 1 angeboten wird: Diese lässt eine reine Stallhaltung und bei Schweinen ein Platzangebot von nur 0,75 Quadratmetern pro Tier zu. Während andere Supermärkte bereits ein Ende des Verkaufs von Frischfleisch aus dieser Haltungsform angekündigt hätten, sei das bei Edeka bisher nicht der Fall.

Greenpeace fordert: Kein Haltungsform-1-Fleisch mehr bei Edeka

„Es ist höchste Zeit, dass Edeka kein Fleisch mehr aus der schlechtesten Haltungsform anbietet“, sagt Christiane Huxdorff, Landwirtschaftsexpertin von Greenpeace. „Diese Art von Tierhaltung hat keine Zukunft. Edeka muss jetzt beginnen, sich für eine Landwirtschaft einzusetzen, die Tiere, Menschen und Klima schützt.”

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Polizei und Feuerwehr waren vor Ort: Laut Abendblatt-Informationen verständigten sich Greenpeace, Edeka-Vertreter und die Einsatzkräfte darauf, dass die Aktivisten selbstständig das Dach wieder verlassen.

Greenpeace-Protest: Edeka reagiert mit scharfen Worten

Edeka kommentierte die Protestaktion als "unverständlich". Man lehne "derartige, rechtswidrige Aktionen in aller Schärfe ab", hieß es auf Abendblatt-Anfrage aus dem Unternehmen. Edeka habe "sein Engagement für Tierwohl in den vergangenen Jahren massiv ausgebaut", ebenso wie "unser Angebot von Fleisch in höheren Haltungsstufen, auch in Bio-Qualität", so ein Sprecher weiter.

An die Adresse der Greenpeace-Aktivisten gerichtet hieß es, man stehe für einen "offenen und sachlichen Dialog", auch mit Nicht-Regierungsorganisationen. Man bedauere es aber, "dass die Aktivist:innen offensichtlich nicht an Sachargumenten interessiert sind".