Hamburg. Eine Schule ist „Beste Ganztagsschule“, eine andere punktet mit WLAN in Klassenzimmern. Das sind die acht beliebtesten Grundschulen.

Sechs Grundschulen in Hamburg verzeichnen zum neuen Schuljahr 2021/2022 die meisten Anmeldungen. Das Abendblatt stellt die acht beliebtesten Hamburger Grundschulen und ihre Besonderheiten vor.


Grundschule Thadenstraße:
Kürzlich sagte eine Schülerin zu Schulleiter Thomas Niklas: „Herr Niklas, ich möchte, dass die Schule bald wieder so wie Übervorgestern ist“. Die Schüler aus den Stadtteilen Altona-Altstadt und St. Pauli sehnen sich nach dem normalen Schulalltag: So lebensfroh und lernbereit soll es auch bald wieder in den Räumen der Grundschule Thadenstraße zugehen, deren Schülerzahl seit 2010 um 60 Prozent gestiegen ist.

„Wir planen und gestalten gemeinsam den Ganztag, organisatorisch und personell, in der Schulzeit und in den Ferien, jeweils von 7 bis 18 Uhr“, sagt Schulleiter Niklas. Es sind spannende Welten, in die mehr als 500 Schülerinnen und Schülern neben dem regulären Unterricht eintauchen: im Chor singen, mit der Wasserballmannschaft trainieren, am Millerntor Fußball spielen, Instrumente erlernen. Auf dem Außengelände locken drei Fußballplätze.

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Und im Unterricht ist die „Kreidezeit“ längst beendet. Stattdessen lernen die Kids mit iPads und digitalen Tafeln. WLAN? Funktioniert! So viel Digitalisierung wird ausgezeichnet: „Mit dem interkulturellen Medienprojekt ,Die Radiofüchse’ fördern wir die Medienkompetenz und haben hierfür 2015 den Hamburger Bildungspreis gewonnen“, sagt Schulleiter Thomas Niklas.www.grundschule-thadenstrasse.de/


Schule Anna-Susanna-Stieg:
Hier möchten Erwachsene noch einmal Kind sein: „Ich bin seit zehn Jahren ein Fan dieser Schule, habe vorher mehr als zehn andere Grundschulen kennengelernt“, sagt Lena Lange, stellvertretende Schulleiterin der Schule Anna-Susanna-Stieg in Schnelsen. Stundenlang still sitzen muss hier niemand, denn körperliche Bewegung steht in der „Bewegten Schule“ im Mittelpunkt. Aufstehen und die Arme strecken! So schöpfen Schüler neue Energie für das Einmaleins. In allen Klassenstufen werden pro Woche drei Stunden Sportunterricht verpflichtend erteilt.

Die Schule Anna-Susanna-Stieg.
Die Schule Anna-Susanna-Stieg. © Roland Magunia

Die Schule verfügt zudem über ein großes und attraktives Schulgelände. Es gibt fünf Pausenareale mit Kletterburgen und Reckstangen, Sandkiste und Rasen zum Ausruhen. Und dann das Schulessen, schwärmt Lena Lange. „Seit März 2020 haben wir Mammas Canteen als Caterer.

Die Kinder aller Klassenstufen bedienen sich am Buffet mit leckeren Gerichten, von Salat über Obst zu mehreren Möglichkeiten, Essen eigenhändig zu kreieren.“ Auch das Buch feiert hier Comeback. Die 210 Mädchen und 213 Jungen können sich auf die geplante Bibliothek freuen. Den Raum haben hat die Schule schon eingerichtet. https://schule-anna-susanna-stieg.hamburg.de/


Grundschule Marienthal
Und jetzt: Ab ins „Wilde Land“! So heißt ein naturbelassener Teil des Schulhofes. Auf einer Fläche von 3000 Quadratmetern können die Schülerinnen und Schüler im Stadtbezirk Wandsbek toben, durchs Regenwasser waten, Moos und Holz anfassen. Einmal im Jahr findet auf dem Gelände ein großes Pflanzfest statt. „Das ,Wilde Land’ ist einzigartig in Norddeutschland“, sagt Imke Feddersen, Schulleiterin der Grundschule Marienthal mit ihren knapp 500 Mädchen und Jungen.

Auch hier steigen die Anmeldezahlen stetig. Im kommenden Schuljahr werden 137 Erstklässler erwartet. Motto der Schule: „Bei uns steht jedes Kind im Mittelpunkt.“ Dazu kommt das „soziale Lernen“. Es wird regelhaft eine Stunde pro Woche in jeder Klasse thematisiert. Sollte das mal nicht klappen, steht demnächst ein „Streitschlichter-Bauwagen“ auf dem Schulhof bereit.

Vielfältiges musikalisches Angebot

Freude bereitet den Kindern neben dem Unterricht das vielfältige musikalische Angebot. In der Jahrgangsstufe 3 findet grundsätzlich eine Musikstunde pro Woche praktischer Instrumentalunterricht in Halbgruppen statt. Dabei spielen alle Schüler ein Vierteljahr lang z.B. ein Streichinstrument (Geige, Bratsche, Cello, Kontrabass). Der Schulneubau bietet großzügige Klassen- und Fachräume und wird im neuen Schuljahr endlich eine Aula erhalten. Imke Feddersen: „Wir freuen uns auf den angemessenen Rahmen für unsere schulischen Feste sowie unsere zahlreichen Theater-, Musical oder Konzertproduktionen.“https://grundschule-marienthal.hamburg.de/


Elbinselschule:
„Elbinselschule – du bist unser Tor zur Welt“, so singen die Mädchen und Jungen. „Wir lieben Kunst und auch Musik and English is our favourite.“ Die Schüler der Elbinselschule in Wilhelmsburg lernen Englisch von Anfang an. Im Pädagogen-Deutsch heißt das „Englisch-Immersiv“, was soviel wie „Eintauchbad“ bedeutet.

Bunte Fenster in der Elbinselschule Wilhelmsburg.
Bunte Fenster in der Elbinselschule Wilhelmsburg. © Elbinselschule/Thomas Hawellek

Im Gegensatz zum herkömmlichen Fremdsprachenunterricht tauchen die Kinder von Anfang an in die neue Sprache ein, einige Fächer (in der Regel in Mathematik, Sachunterricht, Kunst, Sport) werden in englischer Sprache unterrichtet. Darüber hinaus hat die Grundschule mit ihren zwei Standorten (Krieterstraße und Rahmwerder Straße) weitere „verlässliche Merkmale“, sagt Schulleiter Thomas Hawellek.

Schulleiter Hawellek ist von der Elbinsel nach wie vor begeistert

Dazu gehören als gebundene Ganztagsschule Erziehung „aus einem Guss“ mit den Profilen „Kunst & Musik“ und den Grundbausteinen multisensuelles Lernkonzept, „bewegtes Lernen“, Sprach- und Theaterpädagogik sowie Inklusion. Mehr als 130 Erstklässler starten im Sommer. Sie können sich auf ihre Mitschüler freuen, die aus dem bunten Stadtteil Wilhelmsburg kommen. Schulleiter Hawellek ist von der Elbinsel nach wie vor begeistert: „Wilhelmsburg ist toll: Engagiert, vielfältig, alle wollen gut miteinander auskommen. Der Gemeinsinn kommt oft vor dem Eigensinn.“https://elbinselschule.hamburg.de/


Grundschule am Kiefernberg:
Hier erkunden womöglich die Naturwissenschaftler von Übermorgen die Welt: In dieser Harburger Grundschule gehört das Untersuchen und Experimentieren zum Schulprofil. „Wir sind zumindest in Harburg, wenn nicht in ganz Hamburg, die erste Grundschule gewesen, die den Schwerpunkt Naturwissenschaft und Experimentieren eingeführt hat“, sagt Schulleiterin Claudia Tusch.

Die Grundschule am Kiefernberg.
Die Grundschule am Kiefernberg. © Hanna Kastendieck

Da werden Algen und Wasserquellen untersucht, Exkursionen in Moore unternommen und Wetterbeobachtungen vorgenommen. Etliches geschieht in Kooperation mit der Technischen Universität Hamburg. Wer sich besonders interessiert und begabt zeigt, kann „Begabungspilot“ werden. Die Harburger Schule ist eine von sechs ausgewählten Grundschulen in ganz Hamburg, die an einem solchen Projekt mit wissenschaftlicher Begleitung teilnimmt.

Reichlich Platz zum Toben und Klettern

134 Erstklässler werden im Sommer Einzug halten und die neuen, lichtdurchfluteten Klassenräume in Besitz nehmen. Auf dem Schulgelände ist reichlich Platz zum Toben und Klettern. An der Offenen Ganztagsgrundschule können die Eltern wählen, ob ihr Kind mit Unterrichtsschluss nach Hause geht oder den Nachmittag bei in der Schule verbringt.

„Mittlerweile sind 85 Prozent der Kinder auch nachmittags bei uns in der Schule“, sagt die Schulleiterin. All das hat sich in Harburg herumgesprochen, denn die Grundschule erfreut sich wachsende Beliebtheit. Waren es vor zehn Jahren 416 Grundschüler, so sind es jetzt 624.https://grundschule-am-kiefernberg.hamburg.de/


Adolph-Schönfelder-Schule:
Diese Barmbeker Schule ist ausgezeichnet: Die nach einem früheren SPD-Politiker benannte Schule ist eine „ausgezeichnete“ Ganztagsschule (GBS) und trägt das Prädikat „Beste Ganztagsschule“ der Handelskammer Hamburg und den Hamburger Bildungspreis für ihr besonderes „Tandem“-Modell.

Der Eingang zur Adolph-Schönfelder- Schule.
Der Eingang zur Adolph-Schönfelder- Schule. © Marcelo Hernandez

Das bedeutet: Für jede Klasse ist ein „Tandem“ aus Lehrkraft und Erzieherin zuständig, die eng zusammenarbeiten. Vor- und Nachmittag sind durch eine gemeinsame Übergangszeit zwischen 12 und 14 Uhr eng miteinander verzahnt. „Dieses Modell wird mit viel Engagement täglich gelebt und weiter ausgebaut“, sagt Schulleiter Sönke Schachtschneider.

Sämtliche Klassenräume verfügen über WLAN

Haste Töne? Dafür gibt es „Jeki“ – jedem Kind ein Instrument. Auf dem Programm stehen nachmittags Gitarren-, Klavier-, Klarinetten- oder Geigenunterricht. Auch Schachkurse werden an den Nachmittagen angeboten.

Sämtliche Klassenräume verfügen über WLAN. Eine Besonderheit im städtischen Raum seien die weitläufigen Außengelände an beiden Schulstandorten (Zeisigstraße/Brucknerstraße), sagt Schulleiter Schachtschneider. Sie sind nachmittags und abends für die Öffentlichkeit zugängliche Spielplätze. Die Anmeldezahlen für diese Schule sind kontinuierlich gestiegen; derzeit lernen hier rund 600 Mädchen und Jungen. https://adolph-schoenfelder-schule.hamburg.de


Fridtjof-Nansen-Schule:
Auf diese Eltern kann die Luruper Schule an ihren beiden Standorten (Fahrenort/Swatten Weg) stolz sein: Sie spendeten in der Pandemie für bedürftige Familien der Fridtjof-Nansen-Schule fast 2000 Euro. Damit konnten Lebensmittelgutscheine gekauft werden. Selbst in diesen Zeiten ist an der beliebten Offenen Ganztagsschule vieles in Bewegung gekommen.

Auch die schönen Künste stehen im Mittelpunkt

Mitte April konnte Schulleiter Klaus Lemitz das Absperrband vor dem Eingang der neuen Sporthalle zerschneiden . Ein langgehegter Wunsch der Schule im Fahrenort mit knapp 450 Schülern ging in Erfüllung: eine neue Turnhalle mit dem unübersehbaren Schriftzug Fridtjof-Nansen-Schule, der an den norwegischen Polarforscher und Friedensnobelpreisträger erinnert.

Die Fridtjof-Nansen-Schule in Lurup ist nach dem berühmten norwegischen Polarforscher benannt.
Die Fridtjof-Nansen-Schule in Lurup ist nach dem berühmten norwegischen Polarforscher benannt. © Roland Magunia

Neben Sport stehen auch die schönen Künste im Mittelpunkt. Die Schule kooperiert mit einem Künstler-Team der LichtwarkSchule. Ein ganzes Jahr lang, zwei Stunden in der Woche, arbeitet eine Gruppe unter Anleitung eines akademisch ausgebildeten Künstlers. Da wird gemalt und modelliert, gezeichnet und darüber gestaunt, was die Lütten alles können.https://fns.hamburg.de

Louise-Schroeder-Schule: Achtung, hier gibt es schräge Vögel! Denn es steht am Eingang der Ganztagsgrundschule in der Altonaer Thedestraße eine Skulpturengruppe gleichen Namens. Die „Schrägen Vögel“ repräsentieren symbolisch die Verschiedenartigkeit der Kinder und veranschaulichen deren kreatives, künstlerisches Potenzial, heißt es bei der Schulleitung.

Die Louise-Schroeder-Schule
Die Louise-Schroeder-Schule © Roland Magunia

Neben Mathe, Deutsche und Sachkunde steht auch Religion als reguläres Unterrichtsfach auf dem Lehrplan. Als „Religionsunterricht für alle“ ist das Fach in Hamburg ausdrücklich offen für unterschiedliche weltanschauliche Haltungen und Glaubensrichtungen. Laut Stundentafel wird in den Jahrgängen 1 – 3 je eine Stunde pro Woche Religion unterrichtet, in Jahrgang 4 sind es zwei Unterrichtsstunden.
https://louise-schroeder-schule.hamburg.de/