Hamburg. Bewohner sollen leichter einen Stellplatz finden, während andere ein Ticket lösen müssen. Das Gebiet umfasst auch prominente Straßen.
Nach dem zuletzt etwas holprigen Start des Anwohnerparkens in Ottensen, sollen nun auch Bewohner im Hamburger Zentrum bevorzugt Stellplätze in der Nähe bekommen. In St. Georg und dem Münzviertel in Hammerbrook will der Landesbetrieb Verkehr (LBV) im Mai zunächst eine Online-Umfrage dazu durchführen. Wenn alles glatt läuft, könnte das neue Gebiet schon dieses Jahr an den Start gehen.
Anwohner aus dem neuen Bewohnerparkgebiet, das in der Planung bislang drei Zonen umfasst, sollen bei der Befragung ihre Wahrnehmung der Parksituation schildern. Dass der Bedarf vorhanden ist, darin ist sich die Behörde schon im Vorfeld sicher.
Parkplätze im Hamburger Zentrum voll ausgelastet
"Viele Bewohnerinnen und Bewohner berichteten dem LBV, dass es in verschiedenen Bereichen fast unmöglich sei, einen Parkplatz zu finden", teilt die Behörde mit. Die interne Abteilung für Verkehrsentwicklung (LBV VE) habe die Belegungssituation an zwei Tagen im vergangenen Oktober mithilfe einer Kennzeichenerhebung systematisch erfasst.
Das Ergebnis zeige, dass in den Vierteln tagsüber ein akuter Parkraummangel für die Bewohnerinnen und Bewohner bestehe. Diverse Straßen seien zu verschiedenen Uhrzeiten zu 100 Prozent (bspw. Schmilinskystraße, Alexanderstraße) zuzüglich Falschparkenden ausgelastet gewesen. "An anderen Straßen waren die Parkstände zu 95 Prozent belegt (Rostocker Straße)", heißt es weiter.
Viele Pendler parken in St. Georg und Hammerbrook
Unter der Woche sei der Parkraum vormittags und nachmittags zu circa 40 Prozent von Pendlerinnen und Pendlern sowie anderen Nutzern belegt, die nicht dort wohnen. Die Einführung des Bewohnerparkgebiets könne daher eine signifikante Verbesserung erbringen.
Sollten Anwohner dies im Zuge der Befragung ähnlich schildern, gehe der LBV in die Feinplanung. An den Start gehen könnte das Bewohnerparkgebiet im vierten Quartal 2021.
Anwohner können dann Parkausweis beantragen
Das Prinzip: Beim Bewohnerparken können Anwohner einen entsprechenden Parkausweis online oder direkt beim LBV beantragen. Wer zu Besuch kommt, kann einen Besucherparkausweis erwerben. Alle anderen Autofahrer müssen sich in der Regel nach den geltenden Parkgebühren richten, für sie gilt außerdem eine Höchstparkdauer von drei Stunden.
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So soll Anwohnern die langwierige Parkplatzsuche am Abend erspart werden. Auch Kurzzeitparkende oder Gewerbetreibende könnten es dann etwas leichter haben.
Ab dem 8. Mai will der LBV alle volljährigen Bewohner der drei vorgesehenen Parkzonen anschreiben, um zu einer Teilnahme an der Online-Umfrage aufzurufen. Nur sie können mit den individuellen Zugangsdaten aus der Postsendung bis zum 31. Mai 2021 an der Umfrage teilnehmen. Druckexemplare liegen auch vor Ort beim LBV Mitte an der Süderstraße 140-142 aus.