Hamburg. Senat hat den Baustart von 2021 auf 2022 verschoben. Für die Arbeiten soll die Straße abschnittsweise voll gesperrt werden.
Die CDU hat den Senat erneut aufgefordert, die Sanierung der Wellingsbütteler Landstraße neu zu planen und insbesondere ein alternative Radwegeführung zu prüfen. Infolge der Kritik der Union und der Mobilisierung vor Ort seien um die 1000 kritische Rückmeldungen zur vorgelegten Planung eingegangen. Schon wenige Hundert Einwendungen gelten als viel –, selbst bei umstrittenen Vorhaben. Der Senat hat jetzt den Baustart von 2021 auf 2022 verschoben.
Der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer sieht inklusive der jetzt erst im nächsten Jahr beginnenden Leitungsarbeiten eine Sanierung bis zum Jahr 2027 vor und will die Radwege in fünf Jahren Bauzeit auf die Straße bringen.
Straße soll abschnittweise voll gesperrt werden
Damit würden die Fahrbahnen so eng, dass sich der Autoverkehr dem Tempo der Radler anpassen müsste: Ohne Unterschreiten der jetzt vorgeschriebenen Sicherheitsabstände können Autos die Radler dann nicht mehr überholen, ohne auch die Gegenfahrbahn zu nutzen. Für die Bauarbeiten soll die Straße abschnittweise voll gesperrt werden.
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Die Anwohner und später auch die CDU hatten vorgeschlagen, die Radler nicht auf die Wellingsbütteler Landstraße zu bringen, sondern weitgehend auf der Parallelstraße Stübeheide fahren zu lassen und sie erst in Höhe der Rolfinckstraße wieder in die Hauptverkehrsstraße einzufädeln. Damit entfiele die stauträchtige Lösung der Planer von Rot-Grün. Die von den Radlern genutzten Nebenstraßen könnten dann Fahrradstraßen werden, so dass die Radler dort Vorrang vor motorisierten Fahrzeugen hätten.
CDU fordert Erhalt der Stellplätze
„Es ist erfreulich, dass unserer Kritik am Vorhaben nunmehr angekommen ist“, sagte Richard Seelmaecker, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion. „Die Verschiebung des Baus bietet gute Gelegenheit,die Planung grundlegend zu überarbeiten und die Bauzeit zu verkürzen. Gerade die Einbeziehung der Wünsche und Anregungen der Anwohner ist für die zukünftige Akzeptanz der Umbaumaßnahmen nötig und muss im weiteren Planungsprozess gewährleistet sein. “
Er forderte zudem den Erhalt der Stellplätze. „Der Parkdruck darf sich vor dem Hintergrund der langen Bauphase nicht noch weiter verschärfen“, sagte Seelmaecker. Er regte an, zur Abmilderung der Staugefahr zumindest während der Bauphase den Ohlsdorfer Friedhof wieder zu öffnen und Umleitungsrouten mit Durchfahrtsmöglichkeiten zuzulassen.
Viele Pendler aus Sasel nutzen die Straße auf ihrem Weg in die Innenstadt
Sowohl die Wellingsbütteler Landstraße als ihre Verlängerung, der Wellingsbütteler Weg sind eine Hauptverkehrsachse für Alstertaler und Walddörfer. Die Verkehrsbelastung lag im Jahr 2017 bei rund 21.000 Fahrzeugen pro Tag. Die Verkehrsbehörde geht jetzt von etwa 10.000 zusätzlichen Fahrzeugen pro Tag aus, nicht zuletzt wegen der kürzlich erfolgten dauerhaften Sperrung des Friedhofes.
Viele Pendler aus Sasel, Wellingsbüttel, Volksdorf, Bergstedt und Ammersbek nutzen diese Straße auf ihrem Weg in die Innenstadt.