Hamburg. Michael Hennemann schreibt Reiseführer und ist viel im Camper unterwegs. In seinem neusten Buch stellt er Hamburg und Umgebung vor.

Er hat schon zahlreiche Bücher für Globetrotter geschrieben – darunter das Standardwerk über die mehr als 1000 Kilometer lange Trekking-Tour Kungsleden in Schweden, Wanderführer zur „Bärenrunde“ in Finnland, zum Mozarabischen Jakobsweg, zur Algarve oder der Mecklenburgische Seenplatte, außerdem Bücher über Kanu-Touren, Ratgeber zur Reise- und Landschaftsfotografie, ein großes Wohnmobil-Handbuch und viele Artikel in Magazinen. Mehr als 100 Tage im Jahr verbringt Michael Hennemann aus Schleswig für seine Recherchen im eigenen Camper.

Nun hat der 48-Jährige in der Reihe „Wochenend & Wohnmobil“ auch einen Reiseführer für Hamburg und das Umland geschrieben. Darin findet der Leser nicht nur die wichtigsten Auskünfte zu den Stellplätzen, sondern auch gründlich recherchierte und unterhaltsam aufgeschriebene Informationen zu den Besonderheiten und Sehenswürdigkeiten der Umgebung.

Alles über Hamburgs Kultur

Natürlich ist der Stadt Hamburg ein großer Teil des Buches gewidmet. Auf rund 50 Seiten erfahren Ortsfremde alles Wissenswerte zu Kultur, Nachtleben, Parks, Alster, Elbe und Innenstadt – und die Stellplätze, die Hamburg Wohnmobilisten bietet.

Dazu zählen die beliebten Übernachtungsplätze am Fischmarkt, aber auch ein großer Platz unter der S-Bahn-Brücke in Hammerbrook sowie auf dem Heiligengeistfeld. „Hamburg ist ein tolles Reiseziel, da es neben dem quirligen Großstadtleben als erstaunlich grüne Metropole zu aktiven Entdeckungstouren zu Fuß, mit dem Rad oder im Paddelboot einlädt“, sagt Hennemann.

Geografiestudium in Kiel

Zu seinem Beruf, den er seit mittlerweile seit mehr als 20 Jahren ausübt, kam der gebürtige Kieler auf Umwegen. Nach dem Abitur zog es ihn zunächst nach Freiburg, wo er eine Ausbildung zum Fototechnischen Assistenten machte, und danach zum Geografiestudium zurück nach Kiel. Schon damals war er viel draußen unterwegs.

„Es fing an mit Wandern, dann kamen Fahrrad- und Kanutouren dazu“, erinnert sich Hennemann. Die Texte und Bilder, die er von diesen Erlebnissen anfertigte, verkaufte er an Buch- und Zeitschriftenverlage.

Hennemann mit Ford Nugget auf Recherchereisen

Schon damals war das Übernachten im eigenen Auto die beste Möglichkeit, die Nächte zu verbringen. Auf einen alten Ford Escort mit einer Matratze im Laderaum folgte ein selbst ausgebauter Bus und schließlich ein Wohnmobil. Mittlerweile hat Hennemann sich einen Ford Nugget zugelegt – und ist darin nicht nur auf Recherchereisen, sondern auch mit seiner Frau und den achtjährigen Zwillingen unterwegs. Als begeisterte Wassersportler fahren sie gerne in die Seenlandschaft Mecklenburg-Vorpommerns, am liebsten aber nach Schweden und Finnland.

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Auch in Schleswig-Holstein war Hennemann schon oft mit dem Kanu unterwegs. Und geht es im neuen Wohnmobil-Reiseführer auch nicht ums Paddeln, scheint Wasser bei der Auswahl der Reiseziele doch eine große Rolle gespielt zu haben. „An vielen Orten kann man am Ufer sitzen und auf die dicken Pötte gucken“, sagt Hennemann, der in seinem Büchlein unter anderem der Speicherstadt und der HafenCity, Wedel und der Haseldorfer Marsch, Glückstadt und Kolmar, der Elbinsel Krautsand und dem Kehdinger Land, Stade, Buxtehude, Lauenburg und Geesthacht eigene Kapitel gewidmet hat.

Wohnmobilstellplatz in Bad Segeberg

Auch Bad Segeberg – hier gibt es den Wohnmobilstellplatz Kalkbergblick und den Platz Seecamping Weisser Brunnen – liegt an einem See. Und der Tierpark Arche Wader und Nortorf – mit dem Caravanpark am Brahmsee und dem Seecamping Bum – ebenfalls. Lediglich die Harburger Berge und die Fischbeker Heide haben keine Wasseranbindung. Dafür kann man dort vom Wildpark-Camping aus die Lüneburger Heide und den Wildpark Schwarze Berge erkunden.

Als sie noch keine Kinder hatten, waren die Hennemanns oft zu zweit unterwegs – unter anderem in einer Bergregion in der Türkei, über die er später einen Wanderführer schrieb. Diese Reise erwähnt Hennemann, wenn man ihn nach einem brenzligen Abenteuer fragt. Und fügt gleich hinzu, dass zumindest seine Frau das so sieht. „Wir hatten uns verlaufen, waren auf einem steinigen und rutschigen Bergweg und hatten keine Ahnung, wohin wir uns wenden sollten“, erinnert sich Hennemann. Kurz vor der Dunkelheit sei dann ein Ziegenhirte aufgetaucht und habe ihnen den Weg über den Berg gezeigt. „Wir mit voller Ausrüstung und stabilen Wanderschuhen und er nur in Sandalen.“

Naturcampingplatz in Hamburg am Falkensteiner Ufer

Dass es auch am Elbstrand aufregend werden kann, liest man auf Seite 59 seines neuen Reiseführers. „Auf keinen Fall versuchen, auf eigene Faust einen Platz zu suchen“, schreibt der Autor, „die Gefahr, im losen Tiefsand stecken zu bleiben, ist groß.“ Wer sich aber zunächst an der Rezeption melde, fände mit dem Elbecamp am Falkensteiner Ufer aber einen idyllischen und familienfreundlichen Naturcampingplatz in einmaliger Lage vor.

Nach zwei Lieblingsplätzen aus dem Buch gefragt, muss Hennmann nicht lange überlegen. „Das Schaalsee-Camp inmitten des Naturparks Lauenburgische Seen“, sagt er. Als zweiten Lieblingsort nennt er den Stellplatz auf der Mole in Glückstadt.

Michael Hennemann
Wochenend und Wohnmobil - Kleine Auszeiten in Hamburg & Umgebung,160 Seiten, ca. 180 Abb., 12,0 x 18,5 cm, Klappenbroschur mit Fadenheftung: € [D] 13,99 € [A] 14,40 sFr. 19,90, ISBN: 978-3-7343-2059-
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